brachte mir, auf meinen Wunsch, eines Tages ein Buch, das
dieselben erklärte. Als er indess hörte, dass der England ein-
schliessende 1 heil Europa’s Erdbeben*) nur wenig oder gar
nicht ausgesetzt sei, kam ihm das so bedenklich vor, dass er mich
nicht die bösen Vorhersagungen, die daraus für sein Vaterland
erwüchsen, kennen lernen lassen wollte und das Buch ungelesen
wieder mit sich fortnahm. Bei dem leichten Fachwerk der birmanischen
Häuser tliun Erdbeben keinen Schaden, während sie
in Chili und Manilla durch die zusammenstürzenden Steinkathedralen
rausende erschlagen mögen. Ausser den Linien in der
Handfläche beobachten die Birmanen die Zuckungen und unwillkürlichen
Bewegungen der Gesichtszüge, das Nicken der Augenlider,
das Beben der Lippen u. s. w., um darnach die Zukunft zu
entscheiden. Ein Haus, worin man eine Königskrähe, die zu
sprechen lernt, hält, wird vom Blitze getroffen werden.
In dem Gebirge Miazaehn-taun wachsen sieben Tüjaun-
Bäume, von denen einer zur Zeit Frucht trägt und durch
seine Reife einen Weizza herbeilockt, der heranfliegt und die
Irucht spaltet, um sich das schöne Mädchen darin anzueignen.
Wenn verschiedene Arten der Weizza Zusammentreffen, giebt
es heisse Kämpfe um dasselbe. Dies scheint einer der in der
Märchenwelt fortlebenden Reste religiöser Mythen zu sein, denn
Marini erzählt als Glaube der Laos, dass auf die im Wasser
unteigegangene Erde zuerst der Pon Tabobamisuan genannte
Mandarin aus der höchsten der sechszehn Himmelsterrassen
herabgestiegen sei und mit seinem Degen eine auf dem Wasser
schwimmende Blume spaltend, ein blendend schönes Mädchen
oceasioned by the breaking up of their fold, which is situated in the middle of
the world.
*) Erdbeben werden gewöhnlich den Bewegungen der vierNgalun, die die
Oberfläche tragen , zugeschrieben. Im Mallalingara-Wuttu erklärt Buddha dem
Ananda, dass es acht Ursachen gäbe: 1) wenn die Luft, auf der das die Erde tragende
Wasser ruhe., sich bewege, 2) als Wirkung eines übernatürlich begabten
Wesens, 3) bei dem Empfängniss eines künftigen Buddha in seiner letzten Existenz,
4) bei seiner Geburt, 5) bei seiner Verklärung als Buddha, 6) wenn er
sein Lehramt antritt, 7) bei seiner Erhebung in die Zan, 8) bei seinem Eintritt
ins Nibpan.
darin entfaltet sah. Da sie sich gegen seine Liebesanträge
wehrte .und er, ohne Gewalt zu brauchen, doch nicht Einsiedler
bleiben wollte, so : il trouva moyen d’en avoir lignée sans la
corrompre et sans altérer en aucune façon la qualité de Vierge,
qu’elle s’est toujours conservée et que pour y réussir, en- se
mettant devant elle à une certaine distance et se regardant réciproquement
elle recevait de si fortes impressions de ces oeillades,
qu’elle en concevrait et deviendrait mère, sans perdre sa Virginité,
also wie die Maras im Paranirmita Vaçavavtin. Jajati’s Tochter
Madhavi stellte nach jeder Geburt ihre Jungfräulichkeit wieder
her. ' Nach den Mantras wächst auf dem Felsen Batu Tra die
Ghankai-Blume, die nur von Frauen gepflückt werden kann und
ihrer Eigenthümerin von allen Seiten Liebhaber herbeizieht.
Meine abendlichen Besucher brachten gewöhnlich jeder seine
Wachskerzen, mit, die dann angesteckt und neben dem Sitzteppich
auf dem Fussboden festgeklebt wurden. Einer derselben, ein
vielgereis’ter Kaufmann, erzählte von den Thee bauenden Pa-
loung’s in nur schwierig ersteigbaren Bergen, wo sich drei grosse
Zayat’s befänden. In einem derselben blieben die Paloung’s, im
ändern die birmanischen Kaufleute. Die Letztem bringen dann
ihre Waaren nach dem mittelsten Zayat und kehren zurück, damit
die Paloung’s bei Nacht kommen und Thee an die Stelle legen
mögen, ohne gesehen zu sein. Die Paloung’s tragen keine Kleider,
sondern nur ein Brett hinten und eins vorne, um damit die
steilen Berge herabzugleiten. Die der birmanischen Grenze
näheren Paloung’s kleiden sich ähnlich wie die Schau’s, die
Sprache aber ist verschieden. Einige Paloung’s in der Nähe
Mandalay’s sind zugänglicher. Als die Kaufleute von den Sesa-
dae das Malobathron raubten, war man selbst noch nicht bis zum
stummen Handel gekommen. Der Same der von den Paloung’s
gebauten*) Theepflanze soll vom KönigNoatasa, als er nach dem
Feldzuge gegen China, zum Haemawun wanderte, in dem Kropf
*) Almost all the tea localities occur within very short distances of each other
and are very limited in extent (in Assam). Als Resultat gemachter Boden-Analysen
giebt Piddington als a striking coincidence, that ,,w e should find our tea-
soils and those of China so exactly alike.“