interessante Bekanntschaft des Herrn Mason, bei dem ich viel
lehrreiche Stunden verbrachte, sowie des gleichfalls wohlunterrichteten
und zuvorkommenden Missionärs De Cruz. Capitain
Lloyd, bei dem sich in einigen Abendgesellschaften die Elite der
Gesellschaft Tongu’s zusammenfand, war mir in vielen Dingen
behülflich, in seiner officiellen Stellung als Deputy commissioner
sowohl, als auch durch Privatmittheilungen, und ebenso Capitain
Pollock, der damals an eine Expedition nach den Schaniändern
dachte. Ausser den Pagoden besuchte ich das Nathaus und mehrere
Klöster. Einer der Zayat war um einen Baum gebaut und mit
Bildern aus den Djat, als Wandschirmen, umhangen. Der Platz des
alten Palastes wird durch einen Pfeiler in der Nähe des See’s
angezeigt. Die verfallenen Pagoden auf demHügelMyogyi-s wurden
durch neue ersetzt auf dem Vorsprung, von dem das ältere Taun-
nu die Ecke (nu) des Berges (Taun) genannt war. In einem der
Tempelhöfe findet sich eine Figur, die in der einen Hand ein
Schwert, wie Mandjusri, und in der ändern ein Buch hält, eine
auch in China nicht ungewöhnliche Darstellung. In der indischen
Mythologie führt Xitragupten das Schuldbuch der Unterwelt.
Ungefähr gleichzeitig mit dem Beginn der buddhistischen
Fastenzeit, während welcher auch die Laien einmal in der
Woche die mönchischen Nachmittagsfasten beobachten, feierten
die in Tongu ansässigen Indier ihr Mohurrun, indem sie in mäs-
kirten Aufzügen mit Palankinen und Fahnen die Strassen
der Stadt und Vorstädte durchzogen. Unter den in Birma angesiedelten
Mohamedanem finden sich sowohl Sunniten als Schiiten,
und der zwischen beiden herrschende Sectenhass bricht, leicht in
offene Schlägereien aus, besonders wenn die bei ihrem Jahresfeste
aufgeregten Ali-Verehrer die Verwünschungen der drei
Kalifen allzu laut herschreien. Die wilde Todtenfeier um den
gefallenen Hossain, die Shakespeare mit dem indischen Dourga-
pouja zusammenstellt, fuhrt (nach Liebrecht) durch ihren Namen
Taazia auf das alt - asiatische Klagefest des Tammuz, den nicht
nur die Sternbilder der Ssabier beweinten, sondern um den noch
1063 p. d., als den gestorbenen König der Jins, getrauert wurde.
Les représentations de la tombe d’Huçaïn ou pour mieux dire, de
la chapelle qui renferme son tombeau, sont plus ou moins richement
ornées. On leur donne le nom métaphorique de deuil ou
simplement de cercueil. On les porte en procession dans les
rues le dixième jour et elles sont ensuite déposées en terre ou
jetées dans une rivière ou un étang (Garcin de lassy).
Der Anfang des drei Monate dauernden Va oder Vasa ist
fixirt, als Va-uh durch den ersten Tag nach dem Vollmonde des
Monats Vajo, der ungefähr dem Juli entspricht. Während dieser
Zeit sind die Mönche verpflichtet ihre Gebote noch strenger zu
halten als sonst, und manche degen sich auch Entbehrungen oder
Beschränkungen in den erlaubten Speisen auf. Doch bleibt es
Jedes Belieben überlassen, sich mit den Religionspflichten abzufinden,
während Karl M. in seinen den Sachsen gegebenen Gesetzen
Todesstrafe auf Fleischgenuss in der Fastenzeit setzte.
Um sich auf die heilige Periode des Vasa würdig vorzubereiten,
laden die Angesehenen oder Vermögenden unter den
Bürgern gerne einige der gelehrteren Klostermönche zu sich ein
und bilden dann mit ihren Verwandten und Freunden einen
Abendzirkel, um sich durch demüthig dargebrachte Geschenke
Verdienst zu erwerben und den Predigten der frommen Männer
zu horchen. Meist knüpfen sie an eine Vorlesung aus den heiligen
Schriften an, und wählen bei dieser Gelegenheit immer vorzugsweise
gerne die Episode derselben, die von Wethantara handelt,
d. h. der letzten Existenz des Religionsstifters, ehe er zum
Tuschita-Himmel aufstieg, um dann schliesslich als der Sohn der
Maya wiedergeboren zu werden. Diese sehr beliebte Erzählung
ist oft mit seitlichen Illustrationen verbunden, und habe ich sie
auch auf Wandgemälden dargestellt gesehen. Eines derselben,
das ich- kaufte und mitbrachte, ist in Vierecke getheilt, von
denen jedes eine der fortlaufenden Scenen der Geschichte
enthält.
In Jayapura herrschte der KönigSanja, mitPhusati vermählt,
der die Krone an seinen frommen Sohn Wethantara abtritt. Seine
Regierung ist mit allen Zeichen des Glückes gesegnet, aber aus
Mildthätigkeit überliefert er das Unterpfand desselben, das Göttergeschenk
des weissen Elephanten, an bittsuchende Brahmanen, die