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 die  10 Tugenden:  Dana,  Sila,  Havana,  Pajayana,  VeyiavieUi,  
 Pättidäna, Pattanumodana, Dhammabavana, Dhammadasana  und  
 Ditilekamma. 
 Ueber  das  in  letzter  Zeit  mehrfach  besprochene  Nirwana  
 mochte  ich  noch  im Allgemeinen  die Bemerkung beifügen,  dass  
 es  ziemlich  nutzlos ist,  sich  über  den  Sinn  abzumühen,  den  die  
 Buddhisten  nach  populärer Auffassung in  dieses Wort legen.  Ich  
 habe  in  meinen  Gesprächen  mit  den  Aebten  birmanischer  und  
 siamesischer Klöster,„ mit japanischen Mönchen  und mongolischen  
 Lama’s  ebenso  viele verschiedene Erklärungen  erhalten, wie-sich  
 über die letzten Begriffe  in  allen Religionen  finden  müssen  und  
 wie  sich von  der  höchsten Mukti  im Pantheismus  bis  zu  einer in  
 den Wolken  gelegenen Stadt Nirwana (Myang Nibpan)  überhaupt  
 finden  können.  ‘Wer wollte  eine Uebereinstimmung  in  die/Mannigfaltigkeit  
 christlicher  Beschreibungen  vom  künftigen  Leben  
 bringen,  wo  der  fleissige  Kirchengänger  die  Seligkeit  in  ein  
 ewiges Psalmen-Singen  setzt,  ein Anderer auf  das  Schauen  der  
 Göttlichkeit hofft und bescheidenere Ansprüche sich mit dem  von  
 Petrus  geöffneten Thor begnügen?  Die Buddhisten haben, in ihren  
 26 Himmeln  eine Auswahl  von jeder Art  der Seligkeit,  die  dem  
 Geschmacke verschiedener Constitutionen am meisten  conveniren  
 sollten.  Sie  mögen  sich  gleich  den Asen  in Walhalla  in Chor-  
 musda’s Palaste  des Wafifenhandwerks  freuen,  oder  wenigstens  
 (da  bei  den  südlichen  Buddhisten  der  Himmel  der  Dreiund-  
 dreissig  etwas  mönchisch  geworden  ist)  an  den Höfen  der  vier  
 Maha-Rajas  (Chatu maharaxika thevada oder  Chatur  maharadja  
 kayikas).  Sie finden  die moliamedanischen Freuden  der Houris  
 in  Tushita  oder  in  noch vollerem  Masse  in Mära’s  Paranirmitä  
 Vägavartin  (Paranimita Yasavatti),  und  obwohl die Ascetiker der  
 Palitexte,  die  die Ehen  dort  geändert  haben,  für  sinnliche  Genüsse  
 nach  Siva’s  Kailasa  verweisen,  so  beschreiben  dagegen  
 die  Sanscritiker  das  glückliche Westreich  Amitabha’s  in  Sukavadi  
 sogar  als  letztes  und höchstes Ziel.  Dann  für  die  mannigfaltigen  
 Arten  der Mystik und Extase können  allen Bedürfnissen  
 der Dhyanas in den  einzelnen der 16 Brahma-Himmel genügt werden  
 und  eine  allzu transcendental fortgesetzte Meditation führt  so-  
 o-ar über die richtige Grenze der Speculatipn hinaus, in die vier Aru-  
 paVWelten,  von wo  eine neue Rückkehr in  die Welt der Sansara  
 nöthig wird,  um  das  gestörte Ebenmass  herzustellen.  Nun,  alle  
 diese  idealistischen Phantasiegcbilde  der Sinnlichkeit,  der Con-  
 templation  und der Metaphysik haben  in  dem  (vielmehr den Charakter  
 der Philosophie,  als: einer.Religion  tragenden) Buddhismus  
 Nichts  mit  dem  zu thun,  was  die Annihilation  im Nirwana  ge-  
 nanfit-ist,  als  ob-sich  ein Nichts  denken  liesse.  Ein Nichts,  das  
 sieh  denkt,  ist das All,  denn nach psychologischen Gesetzen kann  
 ein Nichtsein nur in  relativen Verhältnissen  verstanden  werden.  
 Das buddhistische System  ist  auch  viel  zu  logisch, in  einander  
 gearbeitet,  um  sich mit  solch undenkbaren Problemen  abzugeben,  
 und  um  keine  falschen  Vorstellungen  zu  erzeugen,  umhiillen  
 seine Lehrer  den  l-etzten Urgrund  mit  einer  möglichsten  Unbestimmtheit  
 des  Ausdruckes.  Sie  denken,  wie Scotus  Engena:  
 Omnia,- quae  corporea sensui vel intelligentiae perceptioni succum-  
 bunt,  posse rationabiliter diciesse,  eavero,  quae per excellentiam  
 suae  naturae non  solum  v lnv  i.  e.  omnem  sensum  vel  etiam  in-  
 tellectum rationemque  fugiunt, jure videri  non  esse. 
 Im Gegensatz zur buddhistischen Welt der Maya constituirt das  
 Nirwana,  gleich dem neuplatönischen Hyperon,  eben das wirkliche  
 Sein, das eigentliche „ Ding an sich “.  Es ist die völlig neue Existenz  
 des  Jenseits,  die in keiner Weise mit der vorigen verglichen,  in  
 keiner Weise  aus  ihr  begriffen  werden  kann.  Die Brücke  des  
 Zusammenhangs  ist abgebrochen,  und was  ausgeblasen wird  ist  
 eben  die Verknüpfung.  Alles  stirbt  im Dunkel  der Sunya  hm,  
 aber  es  erscheint  nur  dunkel  und schwarz dem  irdischen Auge,  
 dessen  eigenes  schwaches Licht vor dem blendenden Weiss jenes  
 Glanzes  in  Blindheit  erlischt.  Sollten  wir  das  hohle  Nirwana  
 mit dem  positiven Wissen  unserer  naturwissenschaftlichen Ausdrucksweise  
 ausfüllen,  so würde  es  sich  in  unsere  Harmonie  des  
 Kosmos  verwandeln.  Obwohl  die,  durch  die  Schöpfung  Adi