mächer (aber alle auf derselben Flur) abgetheilt, gewöhnlich von
einer bedeckten Verandah umgeben, zu der die Aussentreppe
führt. Das billigste Dach wird aus langem Gras gebildet, mit
Rattan befestigt. Zur bessern Bedeckung breitet man Atapa-
Blätter auf Planken aus, die übereinander greifen. Der Reis
wird in jedemHause täglich in der nötbigen Quantität vorbereitet,
durch einen'langen Hebel, der mit dem Kopfe in ein in die Erde
gegrabenes Loch fällt und am ändern Ende durch den Fuss eines
darauf stehenden Mädchens bewegt wird.
Ich empfing den ganzen Tag über Besuche und brauchte,
mit dem bei Idiotismen nachhelfenden Moung Schweb an der
Seite, nur zuzuhören, und mir Cigarren reichen zu lassen, um
dem besten Erzähler mitzutheilen, der dann mit demuthsvoll gefalteten
Händen das Geschenk in Empfang nahm.
An den vier Festtagen des Monats kommen die Nats (Götter)
zur Erde nieder und wandern unter den Menschen umher, um nachzusehen,
ob sie auch ihre Religionspflichten, erfüllen, die Zäyat
und Kyaung besuchen. An den beiden hauptsächlichsten, dem
Labye und Lagoe, kommt der Thagyia (der Götterkönig) selbst
herab, und deshalb muss man sich an ihnen besonders eifrig
zeigen. Auch sieht man dann die Frommen mit einem Stock
Uber den Schultern, woran auf beiden Seiten die Gaben hängen,
nach den Klöstern ziehen, wo der Erbauer oder Verschönerer desselben
oder der Pagode besonders geehrt wird. Einmal im Jahre
wird zu seinen Ehren ein Fest abgehalten. Mein Koch erhielt die
ihm nützliche Mittheilung, dass in der Nähe einige Häuser der
Kathay lägen, die im Flusse fischten. In dem Dorfe Bon-o-joa
wohne ein Kathay-Pungyi, in dessen Tempel sich Figuren von
Mahabine und Gopala fänden. Die Kathay stellen Reis und
Wasser auf einen Paling (Opfertisch) vor die Pinseng - Pflanze,
die die Birmanen in ihrem Curry essen, und enthalten sich des
.Genusses derselben. Es sei die Sitte (tonzon) der Kathay, nicht
von einem Teller, sondern von Blättern zu essen.
Da es während desVormittags regnete, wurde bemerkt, dass
in diesem Monat Regen bedeute, dass der König in den Krieg
ziehen würde. Für die Reisernte ist er ungünstig. Die vier Nakan
oder Ohren des Königs müssen bei den Gerichtsverhandlungen
gegenwärtig sein, um Jenem nachher zu raportiren. Mit grösser
Verehrung wurde von dem JahandaimKyaungyi gesprochen, der im
Tao-kyaung oder Waldkloster lebe und zeitweilig dorthin komme.
Während diese Landleute da sassen, und auf meine Habseligkeiten
schauten, wo ihnen jeder Gegenstand, schon der Bleistift
und die Scheere, Gelegenheit zum Staunen und Verwundern gab,
hörte ich sie davon sprechen, welche Ansammlung von Verdiensten
zur Production aller solcher Schätze nöthig gewesen, welche
Quantitäten von Reis in früheren Existenzen den Pagoden und
Klöstern dargebracht worden sein müssten. Diese Anschauungsweise
ist es, die die Buddhisten zu Sklavenvölkern macht, über
die ihre Könige im wahren Sinne von Gottes Gnaden regieren
und eingesetzt sind. Man ist reich, mächtig und gross, weil man
früher fromm und gut war, man hat also das Recht zu herrschen
und verächtlich auf das niedrige Gesindel herabzublicken. Der
Arme ist ein Lump und fühlt sich als solcher, in seines ganzen
Nichts durchbohrendem Gefühle. Freilich handelt der Tyrann
nicht tugendhaft, wenn er ihn misshandelt, und vielleicht mag er
in einer späteren Existenz gestraft und zum Sklaven seines dann
in einen König verwandelten Sklaven werden, aber in der jetzigen
hat er das volle Recht zum Misshandeln und Schinden, wenn es ihm
so beliebt. Er geniesst jetzt die Früchte seiner früheren Tugenden,
und nachdem er sich vielleicht früher manche Existenzen hindurch
gequält und kasteiet hat, darf er sich nun auch einmal ein
Vergnügen gönnen. Ausserdem da er die Mittel und Reichthümer
besitzt, ist es ihm immer leicht, allen seinen Sünden wieder so
viele gute Werke beizufügen und sie dadurch aufzuwiegen, da'ss
die Balance schliesslich doch zu seinem Vortheil fällt. Für den
Armen dagegen ist dies sehr schwer. Er hat nur wenig den Mönchen
und Tempeln zu geben, ja er hat vielleicht, um sein erbärmliches
Dasein vom Hungertode zu retten, Vögel zu schiessen
oder Fische zu fangen und wird dann vorläufig nach seinem Tode
erst nochmal für einige Millionen Jahre in die Hölle plumpsen, ehe
es ihm ermöglicht ist, sich wieder aus solcher Tiefe allmälig zu einer
Existenz emporzuarbeiten, wo spärliches Verdienst zusammen