Von Eisen sind der Menschen Hereen,
Für meinen Kummer ohne Sinn.
Allein stell’ ich mit^meinen Schmerzen,
Zum stillen Walde flieh’ ich hin.
So wie:
In der Liebe Netz gefassen
Irr’ ich wirr im Kreis herum.
Soll ich lieben, soll ich hassen,
Soll ich reden, bleib’ ich stumm ?
Wie die Wasserlilie schwank’ ich,
Die die Welle leis bewegt.
Soll gestehen frei und frank ich,
Was mein Herz so tief erregt?
Schon früher, von den Schiffern unterwegs, hatte ich das
Nachstehende abgehört:
Früchte zu sammeln, zu pflücken die Beeren,
Hab’ ich geschweifet den Tag in dem Wald;
Aber die Banken die Wege mir wehren,
Hätt’ mir zerstossen die Stirne bald.
Jetzo, mein Lieber, musst selber Du gehen,
Zieh’ Dir Dein kurzes Gewändchen an,
Essen zu bringen musst sorgsam Du sehen,
Denn im Beistopf klebt Nichts mehr daran.
Nach dem Ausdruck des Originals wird gesagt, dass der
Reistopf schon auf der Kante steht, und Alles herausgeschrapt ist.
Ferner wurde mir aufgeschrieben:
Schwarz und düster an des Himmels Bogen
Zieht die regenschwere Wolke auf,
Durch der Nebelmassen weisse Wogen
Nimmt die Windsbraut ihren kalten Lauf,
Wirft die Blätter von der Bäume Zweigen,
Biegt die .Stämme, deren Bild ich bin;
Gleich wie sie möchte mein Haupt sich neigen,
Gleich wie sie vergeh’n und sterben hin.
Wo des Hügels grüne Höhe lächelt,
Lagst Du kosend einst in meinem Arm,
Von der Blumen süssem Duft umfächelt,
In der Düfte Wehen sanft und warm.
Wenn ich jene Plätze wiedersehe,
Denk’ der Freuden, die vergangen sind,
Bricht in Klagen aus das heisse Wehe,
Klagen, ach, zerstreuet in dem Wind.
Noch die alte Sonne strahlt auf ihrem Throne,
Noch wie früher spielt der Vögel Chor;
Doch zu Deiner Worte süssem Tone,
Deiner Stimm’ — ein Fremdling ist mein Ohr.
Das folgende eines jungen Mädchens erhielt ich auf anderem
Wege:
Schon dreizehn Lenze zähl’ ich
Von Väterchen,
Von Mütterchen.
Willst Du picht holen mich ?
Warum zögerst Du noch?
0 Du des Himmels Herr,
Helfe mir do ch!
Und dann das Abendgebet eines Mädchens, wie es ihr von
ihrem Onkel gelehrt war:
Okata, Okata , Okata.
Den Fusstapfen verehre ich des grossen, des glänzenden
Gottes, zu dem die Jäger beten und die Drachen auf der Berge
Gipfel, an den Felsgründen der Berge, in dem fernen Lande
Tiho’s, dort wo in der Wildniss der Wälder, weitab von menschlichen
Wohnungen, Tempel und Pagoden sich erheben,^84,000
an Zahl, in den Höhlen und Schlünden, dort verehre ich, dort
bete ich an.
Ein anderer Birmane schrieb mir als sein Gebet das folgende
auf:
Zu dir bete und flehe ich, Tapinyu, höchster Herr der drei
Menschen-Geschlechter. Dich wünsch’ ich zu verehren mit frommem
Sinn und Ergebung. Ich bezeige meine Verehrung zu
Büddah, dem Gesetze, der Priesterschaft, die ich immerdar hoch
halte und auf meinem Haupte trage hei Tag und bei Nacht.
Stets die fünf Gebote wiederholend, werde ich sie unverbrüchlich
und ununterbrochen beobachten, zur Beglückung meiner Nebenmenschen.
Mit unbeflecktem Sinn soll ich gute und tugendhafte
Bastian. Ostasien. I I . 2 4