austauschen. Indess Hessen sje sich nach längeren Debatten über
den Cours von Betelnüssen und Metallic zum Dain bewegen, als
ich ihnen einen vortheilhaften Disconto erlaubte! Einige Trauen,
die des Weges kamen, setzten ihre Körbe nieder, um mit ihrem
wohlgemeinten Rath an den Verhandlungen Theil zu nehmen und
das schon verschiedentlich heleuchtete Thema in neuen Gesichtspunkten
zu variiren. Sie hielten nach Landessitte Strümpfe, für
überflüssig, hatten aber zum Besten ihrer Waden unter dem Knie
Bänder angelegt und sie auf ihren naekten Beinen zusammengeschnürt.
In Niengjen am Abend ankommend, fand ich den Bach
durch Regen, der im Gebirge gefallen sein musste, so plötzlich
und so hoch angeschwollen, dass wir Mühe hatten hinüber zu
kommen.
Der birmanische Hofmeister des Armeniers, der in seiner Abwesenheit
die Geschäfte besorgte, hatte Abends mehrere Bürger
zum Besuch, so dass es an Stoff zur Unterhaltung nicht fehlte.
Im Yoma-Gebirge, westlich von Niengjen, wohnen die Khyen,
auf der ändern Seite des Sittang die Kärennih (rothen Karen),
in den nördlichen Bergen die Schan. Die Schan essen während
eines Monats drei mal täglich eine mit Pfeffer und ändern
heissen Substanzen gemischte Medicin, wodurch ihr Fleisch
fest und gegen Sehwerthiebe unverwundbar wird. Die Birmanen
tättowiren diese Medicin und an dem Diener eines derselben war es
versucht worden. Derselbe meinte indess, dass er sich noch nicht
ganz sicher fühle. Die Dath-Wissenschaft lehrt, wie man seinen
Feinden Harm anthun kann. Sollte derselbe z. B. einen schönen
Otschit-Baum (Psidium pomiferum oder Schaum-Apfel) besitzen, so
vergräbt man die Frucht eines solchen in die Erde und verbfennt
sie nachher. Man ist dann sicher , dass alle Früchte an jenem
Baume abfallen und nie wieder nachwachsen werden. Um böse
Zauber zu brechen, werden geweihte Mantras *) gesprochen. Ein
*) Die Gebete (mantra) sollen nur im Geiste (manasa) gesprochen werden
(man oder denken). Wer unerschütterlich im Schmerz ist (heisst es in der Bha-
gavadgita), ohne Wunsch in der Freude, ohne Anhänglichkeit an Etwas, ohne
Furcht, ohne Zorn, der ist ein Menis. Die primäre Wurzelform von man (denken)
ist das auch von den Indiern angeführte mnä (s. Benfey).
birmanischer Arzt, der unter der Gesellschaft war, gab mir die
Titel verschiedener Bücher: Vazzaekyam (zwei Inga in Pali und
Anet), das über die Symptome der Krankheiten handelt, Dvada-
ya'thikyam (vier Inga in Anet) über die Elemente und die Vorzeichen
des Todes, Dzavakahliaunthonkyam (ein Inga in, Anet) über die 96
Krankheiten und ihre Heilmiltel, Widso über den Einfluss des
Mondes auf Krankheitsursachen, Kavaesarakyam über die
durch Hexen verursachten Krankheiten und noch 12 andere über
Diagnosis, Prognosis, Therapie, Diät u. s. w. Die Birmanen kennen
nur Tonzon (Gebrauch), aber keine Dzat (Sitte). Die Pona verlieren
durch Zusammenleben mit ihnen die Dzat, allein zu essen,
und die Karen die Dzat, die Nat zu füttern. Von Brahmavarta
(frequented hy gods) sagt Manu (bei Jones): the custom preserved
by immemorial tradition among the four classes and among those
which are mixed is called approved usage. Den vier Buddha’s
werden oft, wie den Evangelisten, Thiere als Emblem gegeben
und der Ochse des Lucas gehört dann dem Namen (Go oder Kuh)*)
wegen dem Gautama. (Alte Missionäre stellen ihn mitSkThomas zusammen,
während Tamas oder Finsterniss eher den Gegner des zur
Erleuchtung Aufgewachten ausdrücken würde.) Kaukusanda wird
tibetisch als der Vernichter der Seelenwanderung, Kassapa mongolisch
als der Lichthüter und Gonagamuni (Kantschana derJainas)
als der goldene Einsiedler übersetzt. Pflanzen, erklärte einer der
Gäste, gehören zu den Avinyana- naka, als nur mit Leben
(Athet) begabt, aber des Zit entbehrend. Die Thiere, die mit
dem Athet auch Zit verbinden, gehören zu den Savinyana-naka.
Die Taungneh und Taungmyah, -die mit den Schan von Illaejoa
untermischt leben, kleiden sich jetzt in ein Putzo wie die Birmanen,
aber ihre Frauen tragen noch Röcke. Toungwunjinoun,
ein Edelmann, von Yakauweanmyo, baute auf der Flucht vor dem
König Pegu’s, die Stadt Tongu in dem von Birmanen und Talein
bewohnten Walde. In Loelongmyo, in der Nähe Yemethen’s,
*) Indra wird in den Vedas als Wiederbringer der gestohlenen Kühe bezeichnet,
und die Samojeden verehren ihren Num (Himmelsgott) besonders als
Jilibeambaertje (Heerdenbeschiitzer).