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 versunken,  im Walde  sass,  wäre  fast  verbrannt,  wenn  er nicht  
 durch  die Fähigkeit  zu fliegen  in  die Höhe  gestiegen wäre.  Im  
 Mahawanso  wird  der Fall  des Königs Dhatusena  als  vergeltende  
 Strafe  erklärt,  weil  er  früher  einen  in  die  Samadhi-Meditation  
 versunkenen Priester,  der nicht  zu  erwecken war,  in  den Deich  
 desKalawapi-Teiches  eindämmen liess.  EinNathausdesOudena-  
 min  findet  sich  in Schwesaun.  In  dem voii Phayre mitgetheilten  
 Drama versucht Oodeinna, König von Kosambi,  umsonst die Gau-  
 tama  verehrende  Königin  Samawaddi  zu  tödten,  als  sie  durch  
 Magandi  verläumdet ist. 
 In Ava lebte  einst  ein  höchst gelehrter Pungyi, Bamaesodah  
 genannt,  und  ein  reicher  Mann  der  Stadt  übergab  ihm  seinen  
 Sohn  Dammasedih,  damit  er  ihn  erziehe.  Dieser  besass  aus  
 Tugenden,  die  in  früheren  Existenzen  erworben waren,  eingeborene  
 Wunderkraft  und  belebte  dadurch  ein  gebratenes Huhn,  
 das  er  seinem  Lehrer  auf  die Tafel brachte.  Davon  heisst noch  
 jetzt die.Stelle,  wo  dieses Huhn  scharrte,  Schwekyetket.  Denselben  
 Tag geschah  es,  dass  ein  Jäger in  dem Kloster vorsprach  
 und  den Pungyi  bat,  ihn Weisheit  zu  lehren,  Wofür  er  ihm  als  
 Geschenk  einen  gebratenen  Hasen  brachte.  Als man  aber  den  
 Deckel  des Korbes  öffnete,  sprang derselbe  munter  und  gesund  
 heraus  und  lief  fort.  Der  durch  diese  sonderbaren  Ereignisse  
 verwunderte, Pungyi  nahm  die  beiden  so  reich  begabten  Jünglinge  
 zu  seinen  Schülern  an  und  lehrte  sie  Alles,  was  er  in  
 dem Schatze  seiner Kenntnisse besass.  Beide waren  höchst  eifrig  
 in  ihren Studien,  aber Dammasedih lernte  einen Buchstaben mehr,  
 als  sein  Gefährte.  Als  Avamingyi,  der König Sagain’s ,  Siege  
 Uber Taleingyasavadith,  den König Rangun’,s*  erfocht  und  seine  
 Tochter Schinsobu  als Gefangene  fortführte,  beabsichtigte  er  die  
 schöne  Prinzessin  zu  seiner  Königin  zu  erheben.  Diese  aber  
 machte  zur Bedingung,  dass  es  ihr  erst  erlaubt  sein müsse,  religiöse  
 Ceremonieen  anzustellen, um  sich  der heiligen Pagode  ihrer  
 Vaterstadt  zu  erinnern,  und  der König*  der  es  gerne  erlaubte,  
 berief dafür  die  beiden  geehrtesten Pungyi  der  Stadt, Dammasedih: 
   und Dammanatoh.  Die verschlagene Prinzessin wusste  eine 
 Liebes - Intrigue  mit  den  beiden  Mönchen  anzuzetteln,  so  dass  
 ihr diese  zur Flucht nach Rangun behülflich waren,  wo sie,  wieder  
 auf  den Thron  gesetzt,  ein  goldenes Kloster  für  ihre Wohnung  
 bauete.  Aus Dankbarkeit wünschte  sie  einen ihrer beiden Freunde  
 zu ihrem  königlichen Gemahl  zu  erheben,  und  da  die Auswahl  
 schwer war,  beschloss  sie ihren Witz  zu  prüfen  und  dem Verständigeren  
 den Vorzug  zu  geben.  Sie empfing  sie deshalb  in  ihrer  
 Krönungshalle mit zwei Almosentöpfen an  ihrer Seite  und forderte  
 die Rivalen  auf,  sich nach  ihrem Beliebfen  an  dem einen  oder  dem  
 ändern  zu placiren.  Der  eine war mit den  Insignien  derKönigs-  
 wtirde,  der  andere  mit  den  ausgesuchtesten  Leckereien  gefüllt,  
 und Dammasedih,  der  sich  neben  dem  ersten  stellte,  erhielt die  
 Hand  der Königin,  nachdem er aus der Geistlichkeit ausgeschieden  
 war.  Dammanatoh,  voll Aerger  und  Eifersucht,  schuf  zahllose  
 Armeen,  indem  er  zauberkräftige Mantras  (Formeln)  über  einem  
 mit Reis  gefüllten Korb  sprach,  in  welchem  sich  jedes Korn  in  
 einen  Soldaten  verwandelte,  aber  Dammasedih  kannte  gleiche  
 Künste,  die  durch  den  von  ihm  mehr verstandenen Buchstaben  
 immer  die  Anstrengungen  seines  Gegners  übertrafen,  so  dass  
 dieser  sich  zuletzt auf allen Punkten  übermannt sah  und floh,  um  
 sein  Leben  zu  retten.  Da  er  aber  sein  langes Priestergewand  
 (Tinga)  noch nicht  abgelegt hatte,  so vertakelte  er  sich  darin  und  
 wurde beim Niederfallen  von  seinen Verfolgern  eingeholt,  die  ihn  
 tödteten,  an der Stelle, wo jetzt das Dorf ri inga-Nyun  steht. 
 Zandakumma,  der  älteste  Sohn  des Königs  von Tiho,  hatte  
 sich  in  die  Tochter  des Nachbarkönigs  verliebt,  fürchtete  aber  
 von  ihr  zurückgewiesen  zu werden,  da  er hässlich  und  von  der  
 Natur  sehr vernachlässigt  war.  Er  bat  deshalb  seinen Bruder,  
 ihn  in  einer verschlossenen Kiste  dorthin  zu bringen,  und begann  
 eine Unterhaltung mit der Prinzessin,  die  durch  seine weisen  und  
 verständigen Gespräche  so gefesselt wurde,  dass  sie ihn  dringend  
 bat,  hervorzukommen  und bei  ihr  zu  bleiben.  Als  sie  seine  abschreckende  
 Gestalt sah,  erschrack  sie  zwar anfangs,  vergass  dieselbe  
 aber  bald  wieder  über  seine  Gelehrsamkeit.  Der  Prinz  
 verglich  sich  mit  einer  Jackfrucht,  die  äusserlich  rauh  und  unschön  
 sei,  aber lieblich  und  sliss  im  Innern. 
 B a s t i a n ,  Ostasien.  II.