
 
        
         
		dern Weise*  als  befehlend.  Jede Anrede  an  ihn  ist  ein  demü-  
 thiges Flehen um Gnade,  selbst  eine  allgemeine Bemerkung,  dass  
 der König  etwas  sagte,  würde  wie  ein  von  Sr. Majestät procla-  
 mirter Befehl herauskommen:  der König  spricht nicht,  sondern  er  
 hat befohlen,  und  solche  Servilität war ja  früher  sogar  in Europa  
 nicht  unbekannt,  wo  doch  die  Sprache  nicht  dazu  zwingt.  
 Etikettenfehler  sind  gefährlich,  und  in  den Entscheidungen  der  
 Prinzessin Thoo-Dhamma-Dsari wird  den Hofpagen  zur Warnung  
 die  abschreckende  Geschichte  eines  bösen  Edelmanns  erzählt,  
 dem  es bös  ergangen.  Derselbe hatte sich einiger respectwidriger  
 Ausdrücke  gegen  den König bedient  und wollte,  ganz  vergnügt  
 über  seine Bosheit,  die  er  ausgelassen,  von  dem  Palaste  heimkehren. 
   Als  er jedoch  durch  die Halle  passirte,  wo  der weisse  
 Schirm  aufgestellt ist,  vertrat ihm  die Fee,  die  dieses  königliche  
 Emblem  hütet*),  den Weg,  und hielt ihn am Knopfloch  fest.  Sie  
 setzte  ihm  in  einer langen  Strafpredigt  das  Unziemliche  seines  
 Benehmens  und  das  schlechte  Beispiel,  das  dadurch  gegeben  
 würde,  auseinander.  Auf  ihren Wink  schritten  dann  die  beiden  
 Riesenfiguren vor,  die  die Thür bewachen,  fassten  den Edelmann  
 am  Schopf und  gaben  ihm  so  lange  Stösse  in  den Nacken,  bis  er  
 sich  tief  genug  verbeugt hatte;  dann  liessen  sie  ihn  los,  in  die  
 Unbeweglichkeit  des Steines  zurückkehrend,'  und der Edelmann  
 konnte  nach Haus  gehen,  sich  seine  Beulen  einzureiben.  Der  
 weisse  Chatta  personificirt das Königthum,  und  in  einer Erzählung, 
   die  sich  sowohl  im birmanischen Dhammatath,  wie  in  der  
 siamesischen Geschichtssammlung  der Sibsonglieng  findet,  wird  
 er von  den Ministern  bei  zunehmenden Unordnungen  im  Lande  
 als  Schiedsrichter  angerufen  und  erwählt  durch  sein Hinneigen  
 den  permanenten König.  Bis  dahin  hatten  die Söhne  des ver*) 
   ln  der Erzählung  aus  Sorprengtschan’s  (der Mann mit der Fingersehnur)  
 früherer  Existenz  verhindert  die  Schutzgottheit  des  Palastes  der  falschen  Verwandlung  
 der  Schutzgottheit  des  zerstörten  Bildes  (die  gleich  dem  Kischi  aus  
 Drangsrong  Hlagpa  herbeigeflogen  kam)  den Eintritt  bis  auf  den  Gegenbefehl  
 ICangta’s  (des Buntfüssigen),  der  später  durch  die Kraft  seiner Tugenden  ein  am  
 Himmel fliegender ßakchasa  wurde  und  als  menschenfressender Fürst  der  Rak-  
 'chasa sich  aus 500 Königen  eine Festmahlzeit bereiten  lassen wollte,  (v. Schmidt.) 
 storbenen Herrschers  abwechselnd  mit  einander  regiert,  wie  die  
 neun Nandas  und  die  Prinzen  im  Sah - Königreiche,  mit denen  
 Thomas noch  die Brüderschaften  der  Bhaiyachara  in  den  nordwestlichen  
 Provinzen  vergleicht,  und  aus  denen  vielleicht  die  
 zwei Könige  in  Siam,  sowie  das  zeitweilige  Dreikönigthum  in  
 Kambodia und  unter den  weissen Laos  als  letzter Rest übrig  geblieben  
 sein mag. 
 Am folgenden Tage fand ich mich beim Lever des Prinzen  ein,  
 das  derselbe  unter der Verandah  seines Hauses  abhielt.  Er bemerkte  
 im Laufe  des Gesprächs,  dass  die Indier  das Wort Phaya  
 wie  Phra  aussprächen,  also  wie  die  Laos  und  Siamesen;  die  
 Schreibart  im  Birmanischen  ist Bura,  und das R geht  bei  ihnen  
 stets  in Y über  (wie Rama oder Yama).  Bura  ist  noch  bei  den  
 Bhor-Khamti  in  den  Gebirgen’ der Irawaddiquelle im Gebrauch.  
 Dieser Laut schliesst auch bei  den Brahmanen  dieBedeutung des  
 Göttlichen  sowohl,  als  des Königlichen  ein,  und  klingt  in  dem  
 Titel Pharao’s wieder,  der  sich  für  einen Gott  erklärte,  als  (nach  
 Sahel  Ihn  Abdullah)  das  Geheimniss  der  Seele  zuerst  offenbar  
 wurde.  Nach  Salyani war Pharao  des Namens  der Gottheit würdig, 
   and  in  him  the  establishment  of  divinity  gained  predo-  
 minance,  as well  as  in Moses  the  establishment  of divine mission.  
 In  einem  der Zimmer wurde  Schach gespielt,  und  lernte  ich  dasselbe  
 in  der  birmanischen  Weise,  die  eine  andere,  aber  nicht  
 uninteressante  Version  des  unsrigen  ist.  Nach  dem  Ajaib-al-  
 Mukklukat hat Bazrchember,  der Vizir Nuschirwan’s,  das Schachspiel  
 von Indien  eingeführt. 
 Am  Abend  hätte ich  ein  erfrischendes Bad  in  dem  grossen  
 und tiefen Wasserbassin  vor meinem Hause .und  dieser Vortheil  
 würde  schon  für  sich  in  dem staubigen  und wasserlosen Mandalay  
 des Palastwohnens werth  gewesen  sein.  Der Hochgenuss  eines  
 kühlen Bades  in  heissen Tropenländern  Ubertrifft  jeden  ändern,  
 und wenn nach neuseeländischer Ansicht das faulenzende,' Schwein  
 der Gentleman Englands  sein  soll,  so möchte  ich  den Büffel  das  
 glücklichste Geschöpf  der Tropen  nennen,  wo  sie,  so  lange  die  
 Sonnenhitze  dauert,  bis  zur Nase  im Wasser  stecken.  Die  ge