niedergeschlagen wird, werden deshalb Gebete angestellt. Wenn
beleidigt, ergreift der Kalukk (Dämon) Leute und macht sie
krank. Am meisten wird der Banyanenbaum verehrt.
Bei meinem späteren Aufenthalt in Kambodia schien mir die
dortige Sprache manche Aehnlichkeit mit dem Talein zu haben, obwohl
ich bei meiner oberflächlichen Kenntniss beider auf E in z e lheiten
nicht eingehen konnte, da ich nur die für mich in der
Praxis wichtigen Sprachen Birma’s und Siam’s zum Gegenstände
des Studiums gemacht hatte. Die Talein sowohl wie die Kambo-
dier dislociren die Sylben in der Aussprache, indem sie die
vollen Yocale zerbrechen, und dadurch wird das Ohr sogleich als
charakteristisches Merkmal getroffen. Mason bemerkt: The Ta-
laing is remarkable for its numerous compound consonants, many of
which are not found either in Chinese, or in the otherlndu-Chinese
languages. Es bewegt sich in verschiedenen Betonungen, wie auch
das Karen.
Herr Wade hat aus buddhistischen Manuscripten eine
alphabetische Zusammenstellung geordnet im Buddhabhasa-ih-
abhidam - hnin - mrammakyamganto - hneik - pasapanaiia. Paiia-öa
meint das Buch der Weisheit (Pana), die auch im Lokanidi wie
im apokryphischen Esra gefeiert wird.
Nach dem von Mason mitgetheilten Abriss einer Talein-
Uebersetzung, die in Labong aus der Schansprache gemacht wurde,
beginnt das Mulamuli mit allgemeiner Leerheit, in der zuerst
Hitze und Kälte, und dann die vier Elemente auftreten. Als die
letzteren lebende Wesen hervorbrachten, entstanden Würmer aus
der Erde, Insecten aus der Luft, Leuchtfliegen aus dem Feuer
und Mücken aus dem Wasser. Als diese Producte eine Asang-
khyeya (eine Einheit mit 144 Nullen, etwa D/a Quintillionea
Jahre) von Kalpen geboren und gestorben waren, erschienen zuerst
Wirbelthiere mit ganz feinen und dünnen Knochen. Nachdem
1000 Asangkhyeya von Kalpen in der Periode umgelaufen
waren, rief das zum Weiblichen neigende Erdelement zuerst eine
Weibesform hervor, Ihtangeyyasangasi genannt. Diese Frau ernährte
sich vom Duft der Blumen, da aber die Erde damals so
mit Pflanzen und Unkraut überwachsen war, dass das fiehen
schwierig wurde, so wünschte sie die dichte Vegetation zu lichten
und bildete aus Lehm und Diatomaceen *) (wasserlöslichen Band-
faser-Algen) thierische Formen, durch eine hineingesetzte Raupe
belebt, um das Gras zu fressen. Als diese aber mit fortgehender
Vermehrung so zahlreich wurden, dass sie allen Pflanzenwuchs
vernichteten, und nicht mehr Blumen genug blieben, um durch ihren
Duft die Frau zu ernähren, go sann diese darüber nach, wie es
möglich sein würde , dass die Thiere stürben mit nachfolgender
Auferstehung. Während ihrer fortgesetzten Meditation schuf das
Element des Feuers einen Mann, Pusangeyyasangasi genannt,
der die Thiere in Gesellschaft sich ergötzen sehend, gleichfalls
eine Gefährtin suchte und umherwandernd die Frau traf. Diese
befragte ihn um ein Mittel, wie die aus den vier Elementen mit
der Natur als Existenz geschaffenen Wesen periodisch sterben
und wieder auferstehen könnten, um nicht ewig zu leben. Der
Mann, den Gedanken der Frau verstehend, erwiederte nach längerer
Reflexion: „Wenn von den drei Geschlechtsnaturen und
den vier Elementen ein Männliches, ein Weibliches und ein
Sächliches geschaffen sein sollte, so würden die Menschen von
Geschlecht zu Geschlecht an Weisheit zunehmen und fähig sein,
den Thieren eine Grenze zu setzen.“ Der Frau gefielen diese
Worte, und nachdem sie miteinander gelebt hatten, brachte der
Mann die vier Prinzipien des zu Werdenden nebst einer Senfkorn
grossen Zuthat des Prinzips der Glorie (Si oder Sri). Indem
die Frau diese embryonalen Elemente mit Lehm und Faden-Algen
(den niedrigsten Producten vegetabilischer Schöpfung und selbst
beweglich, als Zoophyten) mischte, formte sie daraus drei menschliche
Gestalten, eine männlichen, eine weiblichen und die
dritte sächlichen Geschlechts. Durch das Element der Erde
Wurde ihnen Festigkeit ertheilt, durch das des Feuers Stärke,
durch das des Wassers Schönheit, durch das der Luft Freude,
die Sehfähigkeit und das Vermögen des Verstehens. Dann
fügte sie eine geistige Anlage hinzu, die im Unterleibe Wür*)
Auf dem greisesalten Dämogorgon, dem mit lehmigem Koth bedeckten
^ Erdgeist, wurde Moos wachsen gedacht.