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 mit der Begierung geführten  Correspondenz  übersetzte  ich  einen  
 seiner  Briefe,  worin  er  sich  über  den  abtrünnigen Pungyi  Intada  
 beklagt  und unter Anderm  sagt:  „Nach  dem Gesetze  der Vinya,  
 die des Herren Willen  ausdrückt,  muss  Jedermann  dem Bischof  
 und  seinen Priestern Ehrfurcht  bezeigen:  ihnen  sind demüthige  
 Opfergaben  darzubringen;  aber  einen  hinterlistigen  Priester,  
 einen Abgefallenen  zu verehren,  das  ist  des Herrn Wille  nicht,  
 das  ist dem Gesetze  der Vinya  entgegen.  Wer  ihm  sieh beugt,  
 tliut  es  in Sünden,  Segen  wird ihm  daraus  keiner  erwachsend  
 Das  unten  beigefügte  Datum  war  1224  an  dem  12.  Tage  des  
 wachsenden  Mondes  im Wagoung.  Er  hatte  schon  früher  dem  
 Anstifter  der  Ketzerei,  der  sich  damals  noch  nicht  losgesagt  
 hatte,  die  bei  Pungyi’s  gebräuchliche  Strafe  zudictirt,  auf  den  
 Kirchhöfen  zu wachen;  aber derselbe war nach  einem am meisten  
 von Tigern  infestirten Theile  des  Jungle  gezogen  und  hatte  dort  
 unbelästigt, gelebt,  indem  die  Baubthiere  ihm  nicht  schadeten,  
 und nur herbeikamen, an ihm herumzusehnüffeln.  Natürlich wittertun  
 nun  auch  die  sanfteren  Frommen  den Geruch  der Heiligkeit.  
 Marini  bemerkt bei  einem Talapoin  der Laos,  dass,  als  der König  
 ihm  zur Ünschuldsprobe,  um  sich  von  einer Klage  zu  reinigen,  
 einen  Aufenthalt  in  den  Wäldern  anwies,  er  durch  versteckte  
 Sclaven  die  Baubthiere  fern  halten  und  verscheuchen  liess.  
 Nach  dem Suttanipata hatte der unter Saka-Bäumen  lebende Ka-  
 pila durch  die Bhummajala genannte Kunst den Platz  aüsersehen,  
 auf  welchem  die  Schweine  und  die  Behe  Löwen  und  Tiger  
 schreckten, und in  die Flucht  schlugen,  sowie Mäuse und Frösche  
 die  Schlangen  (s. Weber). 
 Capitain  Watson  verbrachte  die  Begenzeit  in  Schwegyin,  
 aber  in  den  trockenen Monaten  hielt er  sich  in Papakyi  und  den  
 umliegenden  Forts auf,  um  den  in  der  letzten Zeit  etwas  beunruhigten  
 District  zu  überwachen.  Im  Jahre  1857  kam  ein  bekehrter  
 Karen  aus  der Mission  in Bassein  nach  den Dörfern  am  
 Yunsalen  und gewann  durch  die  vorgebliche Kenntniss  der Goldmacherkunst  
 und verschiedene kleine Taschenspielerkunststücke  
 einen  solchen Einfluss  unter  seinen Landsleuten,  dass  sie  in  ihm 
 ihren verheissenen Messias sahen,  von  dem die Eroberung der Welt  
 vorherverkündet war,  und  den Steuereinnehmern Zahlung verweigerten. 
   ln der trockenen Jahreszeit war es den Truppen  leicht,  das  
 Land in Gehorsam  zu halten; während der nassen  gestattete  aber  
 die Ungesundheit kein Verbleiben.  Der Ming-Loung oder König  
 der Karen  setzte  sich  zugleich  in Verbindung mit den Karennih  
 und  Sehan,  die  er mit einem beabsichtigten Angriff der Engländer  
 zu  alarmiren  suchte.  Die  dadurch  herbeigezogenen Bäuberban-  
 den  fielen  indess  zunächst über die Dörfer  ihrer Alliirten her,  so  
 dass  die  meisten  der Karen  sich nach  den Engländern  zurttck-  
 sehnten,  und  da diese  zugleich  eine  systematische Kriegsführung  
 begannen,  so  sah sich  derMin-Loung bald  gezwungen,  nach  dem  
 ändern Ufer  desSalwehn  zu  entfliehen.  Von dort pflegte  er noch  
 mitunter Proclamationen herüberzusenden,  mit  baldigem Angriff  
 drohend, und Unterwerfung verlangend. 
 Ueber die Karen'seines Districtes machte mir Capitain Watson  
 noeh  die  folgenden Mittheilungen: 
 In  jedem  Dorfe  der  Karen  (im Yunsalen-District),  welche  
 zu den Sgau gehören,  ist  ein Zokay,  in  dessen Familie  das Amt  
 eines Vorstehers  erblich  ist,  und  so< oft  es  dem  unter  britischen  
 Behörden  stehenden Volke überlassen wird,  ihren  eigenen Häuptling  
 zu wählen,  ernennen  sie  ihn aus jenem  Stamme.  Aus  seiner  
 Würde  erwächst ihm kein  anderer Vortheil,  als  dass  er  die Feldarbeit  
 nicht selbst zu verrichten,  sondern  sie nur zu leiten braucht.  
 Die  Karen  verbrennen  die  Junglen  am  Ende  jedes Jahres  (im  
 April)  an  den  Abhängen  der  Berge  und  pflanzen Paddy,  wenn  
 der  erste Begen  gefallen  ist.  Nach  der, Ernte  (iüi  September)  
 lassen  sie  den Boden  sieben Jahre  lang  brach  liegen,  da eist nach  
 dieser  Zeit  die  neu  herauwachsenden  Jungle , durch  Verbrennen  
 genug Dünger geben.  In  den Ebenen kann  der Boden jedes  
 Jahr  für Beis  bebaut  werden,  aber  auf  den  steilen  Hügeln,  wo  
 der  Begen  die  fruchtbaren  Schichten  immer  wieder  wegspült,  
 ist der Beisbau  ein  zu unsicheres Geschäft,  während Thee-  oder  
 Kaffeepflanzungen  sehr  wahrscheinlich  Erfolg  haben  wüiden.  
 Wenn  die  Karen  die  Jungle  zu  lange  vor  dem  Begen  verbrennen, 
   wird  die  Asche  zu  trocken  und  vom  Winde  wegge