Meilen zu Land bestimmte, und dies zu Gunsten Meaday’s, das
eingeschlossen werden sollte, auf sechs verdoppelte. Die Einnahme
des nach Thayetmyo verlegten Zollhauses belief sich für Eeis,
lackirte Fabrikate u. s. w. auf 1000—3000 Rupien per Tag. Im
Jahre 1860 war der ganze Betrag 50000 L. St.
Eine wiinschenswerthe Bekanntschaft war die Dr. Blan-
ford’s , der gerade seine geologische Tour durch Birma beendet
hatte und mir manche Winke für meine Reise gab. Dr. Appline,
der Militairarzt, räumte in dem für Eingeborne errichteten Hospital
ein Zimmer für meinen kranken Diener (Moung Schweh) ein,
und führte mich durch die Hospitäler des Cantonnements. In
Thayetmyo war ganz neu .ein starkes Fort gebaut, das sehr martialisch
aussah, nur dass das Pulvermagazin sonderbarer Weise
der hervorragendste Punkt war.
Moung Schweh litt schon seit mehreren Wochen an der Entwickelung
eines tiefliegenden Abscesses, der durch sein langsames
Reifen die Kräfte aufzureiben drohte, und da ich nicht
länger warten konnte, so beschloss ich, ihn zu operiren, lieh mir
von Doctor Appline die nöthigen Instrumente und liess ihn nach
dem Verband ins Boot zurücktragen.
Von Thayetmyo nach Mandalay.
Als wir wieder unterwegs waren, passirten wir bald Meaday,
die Stelle, wohin die wunderbare Heilung der blinden Prinzen
verlegt und durch einen Kyaung bezeichnet ist. Es liegt auf dem
Sandsteine, der auch die Hügel Tliayetmyo’s bildet. Am Ufer
stand unter einem Pipulbaum ein Zayat aufgeschlagen, mit einer
durchlaufenden Rille, unter welcher ein Käfig aufgehangen war,
mit einer schmalen Oeffnung in der Mitte, um kleine Wassertöpfe,
Oellampen und Speisen, für den Dämon (Nat) hineinzusetzen.
Alles war ringsum dick mit Blättern bestreut. Ein reisender
Mönch kam vorbei, dem Einer seiner Verehrer das Gepäck auf
dem Rücken nachtrug. Als wir am Abend das Boot zubrachten,
setzte ich meine Waffen in Bereitschaft, da ich jetzt nicht mehr
unter englischem Schutze stand und das herrenlose Gebiet betreten
hatte, das sich bis zu der birmanischen Grenze erstreckt. Als
ich die alte Ladung der Revolver und Gewehre abgefeuert hatte,
hörten wir aus der Ferne am Lande ein wildes Durcheinander
von Stimmen, Lärmen und Geschrei. In der Nähe unseres Landungsplatzes
war zwischen den Büschen ein Dorf gelegen, ohne
dass ich es wusste, und durch die Schüsse in der stillen Nacht
aufgeschreckt, umringten die Bauern in hellen Haufen unser
Boot, mit allen Arten Vertlieidigungswaffen in den Händen, da
sie glaubten, dass ihnen die Banditen wieder einen Besuch zugedacht
hätten, Es dauerte lange, ehe sich ihre Aufregung besänftigen
liess.