Es waren lange, dunkle Nächte, als wir, von Madras kommend,
auf der Bay von Bengalen umhertrieben. In den Stürmen des
Monsun’s vorüberfliegend, hatten wir trübe und matt die bewaldeten
Höhen der Cocos-Inseln durch den Wolkenflor tropischer
Eegengüsse hindurchscheinen sehen, und wir wussten,
dass die Küste Hinterindiens jetzt nahe sein würde. Das Wasser
nahm bald die lehmig schmutzige Farbe an, dem erfahrenen
Seemann wohl bekannt, aber kein Land zeigte sich den darnach
ausspähenden Augen. Links musste sich das Cap Negrais hinter
gefürchteten Klippen erheben, rechts drohte die gefährliche Mündung
des Sittang mit seiner Alles vernichtenden Bore, und nur
durch stetes Werfen des Lothes konnte der Capitain, so gut es
über dieses Meer noch unvollkommene Seekarten erlauben, seinen
Weg finden. Drei Tage und Nächte wurde gekreuzt, das
Schiff alle zwei Stunden beigelegt und geankert, aufs Neue gewendet,
und jede Richtung desCompass versucht, bis endlich die
erste Wache den fernen Lichtschein der blauen Feuer bemerkte,
die periodenweise auf dem Wachtschiff abgebrannt wurden. Dahin
ward der Curs jetzt eingehalten und das Schiff bald in der
Nähe der deutlich erkannten Leuchtwarte zu Anker gebracht.
Nachdem der Lotse am nächsten Morgen an Bord gekommen und
uns der Mündung des Irawaddi entgegengeführt hatte, wuchs
dann allmälig die flache Küste mit Büschen und Bäumen aus
dem Wasser hervor. Nach dem Passiren des Elephantenvorgebirges
scheidet sich das Festland bestimmter, als Flussufer ab, auf
Bastian, Ostasien.. II .