gegraben, während die Stadt mit Quellwasser versorgt ist. Die Reismühlen, um
die herum Alles mit dem abgeschälten Paddy bedeckt is t, stehen meist in der
Nähe des Flusses oder an kleinen Creeks, wo dieausdenproducirendenDistricten
kommenden Böte anlegen und ihre Ladungen zum Verkauf anbieten. Der Reis
Rangun’s ist durchschnittlich von besserer Qualität als der seiner Seitenhäfen
Bassein und Akyab, sowie auch in der Quantität der Ausfuhr die englischen
Provinzen Hinterindiens die meisten Rivalen überflügelt haben. In der Adresse
Sir Roderick Murchison’s vom Jahre 1865 wird der jährliche Export auf
3,000,000 Centner angegeben.
Die Regierungsschule der Birmanen wird von Herrn Rose geleitet, ist aber
nicht sehr zahlreich besucht, da nur eine beschränkte Zahl der Schüler englisch
lernen dürfen. Einige eingeborne Lehrer sind gebildet, die fertig englisch sprechen.
Eine Schule für birmanische Mädchen, die, von Madame Knapp geleitet, durch
Subscription englischer Damen unterhalten wird, hat verschiedene Nachahmungen
unter den Eingebornen hervorgerufen. Die amerikanischen Missionäre beschränken
ihre Arbeiten hauptsächlich auf die Karen. Herr Brecon, der früher
in Tavoy war, hat verschiedene des Pwo-Stammes in seinem Hause zum Unterricht,
andere Herr Binney und Frau, während die verwittwete Madame Vinton,
die von ihrer Tochter unterstützt wird, eine grosseZahl Karen des Sgau-Stammes
(über 100) unterrichtet. Durch die vielfältigen Erfahrungen dieser Dame, die
ihr Leben Birma gewidmet hat, erhielt ich manche interessante Mittheilung und
ausserdem werthvolle Unterstützung, als ich die Diener für meine Reise auszuwählen
hatte. Privat-Schulen der Eingeborenen (die indess meist im Kyaung unterrichtet
werden) finden sich verschiedene in den Strassen, wo die auf dem Bauche liegenden
oder seitlich sitzenden Knaben ihre Lectionen im Chorus abschreien.
Die Bevölkerung Rangun’s ist eine sehr bunte und man begegnet den verschiedensten
Nationalitäten auf der Strasse in ihren eigenthümlichen Trachten.
Die Europäer miethen für Hausbediente gewöhnlich die Bengalen oder Madrassi,
und verwenden die Chittagong für Arbeiten im Geschäft. Solche indess , die
länger im Lande gewesen und die einheimische Sprache verstehen, geben den Eingebornen
den Vorzug. Das mit den Engländern eingeführte Institut der Droschken
ist in den Händen indischer Ghariwalli, die ihre ausgemergelten Pferde so
lange durch Schreien und Peitschen antreiben, bis sie vor Schwäche Umfallen
oder der gebrechliche Wagen ganz zusammenbricht. Um ihnen die Direction eines
Hauses zu geben, war es nutzlos, den englischen Namen zu nennen, den sie nie
verstanden , sondern man musste ihnen die Person des Herrn, den man besuchen
wollte, nach einigen hervorspringenden Kennzeichen beschreiben, die bei den
bekannteren Persönlichkeiten stereotype waren. Vaughan bemerkt von den Ma-
layen in Wellesley und Penang: It is customary to name the oldest child Sulong and
the youngest Bongsu. Seven names are invariably used. If more children are born,
the names are repeated with the word kechill (junior) affixed. Girls have the same
nomenclature with the addition of Meh. To avoid confusion nicknames are resorted
to, which frequently supersede the real names, as Awang Itam (Itam, the black),
Allang Gumoh (Allang, the fa t), Drahmin Juling (squintingDrahmin) etc. or for
females Chanti (handsome), Bungah (flower) e t c ..
Die Armenier haben eine kleine Kirche in einem Holzhaus neben der Pagode
und über der Hofthür steht ein Holzkreuz. Der Gottesdienst der Mohamedaner
(Moguls, Suratis, Perser u. s. w.) wird meist in Steinhäusern abgehalten. Beide
Secten (Sunniten und Schiiten) sind vertreten. Die Zahl der Parsis ist sehr beschränkt.
Sie sind gewöhnlich Wechselagenten. Die Moguls handeln mit Manufacturen
in’s Innere, ebenso wie die Armenier, welche letztere zugleich halb
europäische Läden in der Stadt haben. Die Chinesen machen grosse Aufkäufe
in Twist. Die gewöhnliche Sprache des Verkehrs ist das Hindostanih, das
hier (wie in Madras) the Mahomedan language heisst.
Die Hindus haben verschiedene kleine Tempel in Rangun. Einer derselben,
von den Kutschern aus Madras unterhalten, ist ein mit weissem Kalk bestrichenes
Gebäude, aus dem der schwarze Pfeiler, zum Aufsteigen beim Gebet, hervorragt.
Kleine Säulen führen zum innern Eingang der Zelle, auf deren plattem Dache sich
ein viereckiger Thurm erhebt. In der Nähe steht ein Haus mit Löchern für
Lichter, :in dem sich eine Zelle der Kali findet. Ein Verehrer hüpfte vor derselben
auf dem Gesäss umher, während ein Diener der Göttin mit Wasser ad-
ministrirte. An der Thür des Einganges stand ein Bett für den dort wohnenden
Aufseher. In der Nähe der Pagode steht ein aus Holzpfeilern errichtetes Gebäude,
mit über einander (in der Art der Kyaungs) hervorragenden Dächern.
An der Rückwand waren unter Holzgestellen Figuren Govinda’s aufgestellt, und
ein fünffacher Vischnn, mit seitlich betenden Govinda’s (nach Art der buddhistischen
Nats). Bilder hingen an den Wänden. In einem Nebenhofe wurde eine kleine Steinkapelle
für Kali gebaut. Ein Pujari aus Chittagong versah den Dienst im inneren
Tempel. Einige der Hindus beten zuMaydomayah, der Mutter des Herrn, indem
sie sich als Affen auskleiden. Andere verehren Wasser oder Fener. Ein anderer
Tempel der südlichen Indier, weissbekalkt, war mit Strohmatten (in der Form
der Pagode-Dächer aufgesetzt) bedeckt und mit kleinen Fähnchen verziert.
Vor Häusern, in denen ein Kranker lieg t, wird auf einen Tisch eine Pagode
aus Lehm gestellt, mit Papierfähnchen besteckt, Ta-dzedi (Ta, Sand; Dzedi, Pagode)
oder Pagode aus Sand genannt. In einem birmanischen Districte auf dem Wege
nach dem Ponah-Dorfe lehnten auf einem Gerüste kleine Buddha-Figuren (Jothu)
gegen einen Mangoebaum, von einem Strohdaehe bedeckt (in der Nähe eines
Kyaung). In einem ändern Kyaung war der vordere Theil des Henza-Vo-
gels auf der Stange in das Gesicht und den Oberleib Buddha’s gebildet.
Vor einem birmanischen Hause standen in einer Bambu-Röhre in einem
Topfe eingepflanzte Blumen, die bei einem im Hause abgehaltenen Gottesdienste
gedient hatten und jetzt an die Strasse gestellt waren, wo jeder Vorübergehende
sich davon pflücken mochte. An der Kemendyne-Strasse steht ein Nat-Haus, in
dem ein aus Bambu verfertigter Käfig, bunt behängen, auf eine mit Pfosten erhöhte
Platform gestellt ist. Ein anderes Nat-Haus findet sich neben dem Ba