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 Buddha  zur  Hauptperson  der  Trinität  machen,  anmassende  
 Priesterherrschaft  sogar  zuweilen  die  Sangha,  so  begründet  sich  
 doch  die Wesenheit des Buddhismus,  als  erstes  und  letztes Prin-  
 cip,  auf die Dhanuua oder  das  allgemeine  Gesetz,  nicht  nur das  
 Moralgesetz,  sondern  das  auch  dieses  begreifende  Weltgesetz,  
 oder die im Verständniss  der Buddhi  harmonisch  zusammen wir-  
 kenden Gesetze  des Alles,  wie  es  sich  am  bestimmtesten bei  den  
 Svambhavikas  ausgesprochen  findet,  die  alles Entstehen  auf die  
 der Natur*)  innewohnende Energie  zurückführen  und: Dharanat-  
 maka iti Dlxarma.  Auch  die Buddhisten  suchen  die  in  der rastlosen  
 Thätigkeit  der Entwickelung  gestörte Ruhe wieder herzustellen, 
   aber  sie kehren  in  apathischer Negation  zu  der Ruhe des  
 ersten Anfangs,  im  Nichtentfalteten,  zurück,  und  versinken  in  
 den  Urgripd  des  Bythos,  während  unsere  Naturwissenschaften  
 sich  zu  der  Ruhe  der  letzten  Erfüllung  hindurchzuarbeiten  
 suchen. 
 Die Vermeidung jeder begreifbaren Vorstellungsweise in dem  
 Ausdrucke Nirwana zeugt nur von  dem tief philosophischen Geiste,  
 der  den  Buddhismus  durchweht.  Beim  Denken  innerhalb  der  
 Grenzen  von  Raum  und  Zeit  können  und  müssen  festumschriebene  
 Begriffe  gebildet werden,  genau  und  bestimmt  genug  
 formulirt,  um  die Pröbe  geometrischer  Sätze  zu  bestehen.  Das  
 Jenseits  derselben kann  sich  aber  nur aus  dem  organischen Gesetze  
 der dahin  führenden Entwicklung verstehen,  und muss wie  
 in der höheren Mathematik,,aus  den Formeln  der  unendlich  fortschreitenden  
 Reihen berechnet werden.  Der Sinn,  den  derEigen-  
 thümlichkeit  ihrer Philosopheme  nach  die  Buddhisten  mit  dem  
 Nirwana verbinden,  kann daher nur als Resultat aus der kritischen  
 Darlegung ihres psychologischen  Systems  folgen,  das als Ganzes  
 zusammengearbeitet werden muss. 
 Die buddhistische Psychologie hält sich  von  einem  anderen 
 *)  Auch  die Mulamuli  setzt  das Gesetz  der Entwicklung  als  das  Erste,  wozu  
 Mason  bemerkt:  The  Pali word  is  bhava,  sometimes  rendered nature,  but  the  
 vernacular translation  is  like my English  rendering  (law  of progress). 
 Fehler frei,  in  den verwandte Philosophieen  nur  zu  gewöhnlich  
 gefallen  sind,  indem  sie  ein  dialektisches Rechnen mit den Ausdrücken  
 der Ewigkeit und Unendlichkeit vermeidet,  die,  wie  in  
 der Arithmetik die Null,  das Grosse wie  das Kleine  zu  demselben  
 Nichts  reduciren.  Sie  sucht die Ewigkeit zu  zählen,  die Unendlichkeit  
 zu  messen,  was  allerdings  für  sie  ein  kindisches  Bemühen  
 bleibt  und  nur  zu  jenen  sinn-  und  bedeutungslosen  
 Zahlenanhäufungen  geführt  hat,  mit  denen  die  buddhistischen  
 Bücher  strotzen.  Das Princip  indess  ist  ein  richtiges  und  ächt  
 logisch  gedachtes;  es bleibt im Buddhismus  nur  deshalb  ein resultatloses, 
   weil  das  Substratum,  fehlt,  auf  das gestutzt,  unsere  
 Astronomen und Geologen durch,  dem directenVerständniss gleich  
 unbegreifbare,  Ziffern den Organismus  des Kosmos  aufklären  und  
 der Forschung neue Bahnen  in  den Gesetzen  der Zahlenstatistik  
 öffnen. 
 Auch  nach  Schwegyin  hatte  ein  Pungyi  aus  Molmein  die  
 Ketzerei  getragen  und war Hader und Zwist  in  die  sonst  in  ungestörter  
 Stille  das  Nibpan  vorschmeckende  Brüderschaft  gefahren, 
   seit der Abt des Klosters Taunbain  sich von  der Anerkennung  
 des Zeadaü  (Bischofs)  losgesagt.  Alle hohen Häupter  der  
 Priesterschaft  erschienen  zu  feierlicher  Demonstration  bei  Ca-  
 pitain Watson,  der  mich  davon benachrichtigt hatte,  um  das Vergnügen  
 und  die Ehre  ihres Besuches  zu theilen.  Wir  bemühten  
 uns nach Kräften  ein  gelehrtes Gespräch  zu  unterhalten,  und  da  
 auf die Accréditive  angespielt wurde,  so konnten wir die Diplome  
 des  Monarchen  des  Zaddan-Elephanten  und  der  Shakya-Waffe  
 examiniren,  durch welche  der ehrwürdige Shin-walinga  (sothaner  
 Herr mit kahlem Kopfe vor uns)  erst,  nach  genügend bestandener  
 Examination,  zum Puggoh  (Abt)  und  dann  zum  Gein  (Bischof)  
 ernannt worden war, mit der Jurisdiction über  sämmtliche Mönche  
 in  den  Klöstern  der  Districte  Schwegyin  und  Sittang.  Dieser  
 Priesterstreit  wurde  dem  nach  Schwegyin  kommenden  Oberst  
 Ryan  vorgelegt,  dessen Gemahlin  für  ihr Zeichentalent  ein  interessantes  
 Feld  in Assam gefunden hatte  und mir einige Skizzen 
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