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   schreiben  bald besser  und  richtiger,  als  die  sie Wilde  scheltenden  
 Birmanen.  Das  grosse  Missionsgebäude  liegt  auf  der  
 ändern  Seite  des  Flusses Tongu  gegenüber,  und  enthält,  ausser  
 Schule  und Kirche,  auch Logis-Raum  für die Zöglinge.  Daneben  
 ist eine Art theologisches  Seminar gegründet,  unter  der Leitung  
 des Missionair Cross,  der  sehr  gut  in  die Eigentümlichkeit  des  
 Volkscharakters  eingedrungen  ist.  Eine  birmanische  Schule  
 wurde von Herrn Bixbey  eingerichtet,  ein Missionair,  der  damals  
 eifrig  mit  dem  Studium  der Schansprache  beschäftigt war,  um  
 sich  für Reisen  dahin  vorzubereiten.  Der Unterricht  in dem  Institute  
 der Karen wird  theils  durch Lehrer,  theils  durch Lehre-  
 linnen  geleitet,  die meistens  durch  Madame Mason  aus  den  Eingeboren  
 herangebildet wurden.  Diese Dame hat  sich mit ganzer  
 Begeisteiung der Mission  unter  den Gebirgsstämmen  gewidmet,,  
 würde  aber ihren Zöglingen noch mehr gut thun, wenn  sie  etwas  
 kühler geblieben wäre  und nicht  glaubte,  dass  their  dresses  or  
 sacks  are  the  true New-Testament  of our Bible. 
 Der katholische Missionair de Cruz  hatte  ausser  seiner Mission  
 in Tongu  noch  eine  in  der Nachbarschaft  für Schan  gegründet, 
  wohin ich ihn begleitete und Individuen verschiedener Stämme  
 zu  sehen  Gelegenheit hatte.  Der  eingeborne Hülfslehrer  erzählte  
 von  einer Religionssecte,  Tzodi  genännt,  die  in  verschiedenen  
 Schan-Staaten  existirte,  besonders  in  Theinni.  Ihre Bekenner  
 verehren  keine Bilder  und  erkennen  die Ansprüche  der Pungyi  
 nicht an.  Sie_halten  einen Tag  in  der Woche  für ihre  religiösen  
 Uebungen  apart.  Ihr höchster Lehrer  lebt  in Theinni  und wird  
 mit dem Titel Bukki belegt.  Alle die hausirenden Kaufleute  seines  
 Glaubens müssen  ein Mal  im Jahre dorthin kommen,  um ihre Ehrerbietung  
 zu bezeigen.  Siebesitzen  ihre  eigenen Bücher,  aber  die  
 meisten  derselben wurden vernichtet,  in  der durch  einen  frühereh  
 König Birma’s  gegen  sie  erlassenen Verfolgung.  Der Name Öo-si  
 wurde mir von Öo  (Öau)  oder Herr abgeleitet,  was  auch  in Tsö-  
 boa  oder Csau-Pana  (Chau-Phaya)  zu Grunde-liegen mag.  Die  
 Schan  bezeichnen  die Gottheit  alsAöau  oder Arhin-öau.  Previous'  
 to having  adopted  the  doctrines  of  the  Brahmans,  the  family  of 
 Religiöse  Controverse. 
 Gorkha  had  received  the  Zogis  or  priests  of Gorakhnath  as  their  
 spiritual  guides  (Buchanan).  Boterus  bezeichnet  die  stinden-  
 reinen  Joghi  als  Abduto,  Der  Dabistan  führt  von  den  Yogis  
 practicirte  Operationen  zur  Einhaltung  des  Athems  auf  Azar  
 Huschang  znrück. 
 Herr de  Cruz  hatte verschiedene Eingeborene  um  sich,  die  
 gute Studien  gemacht hatten,  und  er beschäftigte  sich  selbst viel  
 mit  birmanischer  Literatur.  Er  bemerkte  mir,  dass  er  in  Gedichten  
 der Lenga  mitunter dem Ausdrucke Adi - Paya  begegnet  
 sei,  als  auf eine  erste Gottheit  des Anfanges  zurückftthrend,  die  
 Dipinkara  (dem Lichtbringer des Feuers)  lange vorausgegangen  
 sei,  als  der  Aza-ih-pvin-So-pu-so-paya  (der  im Anfänge  zuerst  
 entfaltet  erscheinende  Herr).  In  einer  Schrift  philosophischen  
 Inhalts,  die  er mir  zeigte,  war gesagt,  dass der Grosse  und Ruhmvolle  
 in  der  erfüllten Zeit  gekommen,  aber  dass  lange vor  ihm,  
 über alles Wissen  hinaus,  Adi-kad  (die  erste Kappa)  entsprungen  
 sei.  Das  leider nur  unvollständige  Bruchstück  einer  ändern  be-  
 gänn  mit  einer  Entwicklung  der  Schöpfung  aus  den  vier  Elementen. 
   Auf die  in  Java gestellte Frage  antwortet der Brahmanismus  
 mit dem Laut des mystischen Aum.  Mit dem Hervortreten  
 einer  primären  Ursächlichkeit  in  der  Gottheit  nähert  sich  das  
 Nirwana  in  der Auffassungsweise  dem Mokscha,  während  seine  
 Erklärung  als Vernichtung  nur  aus  den  dialectischen Antithesen  
 des  Mahayana  zu  schöpfen  ist.  Qui  peut  croire,  que Je  néant  
 puisse être  le but d’une  religion?  frägtMohl,  und  das nur in  relativen  
 Verhältnissen begreifbare Nichts kann  in  seiner undenkbaren  
 Absolutheit weder  religiöses Dogma,  noch  überhaupt Gegenstand  
 einer Philosophie werden,  die ohne Zuziehung der psychologischen  
 Entwicklungsgesetze nur  elementare Rechnungsmethoden anwendend  
 ,  bei  versuchter  Lösung  der Probleme  höherer Gedanken-  
 Mathematik  nothwendig  scheitern  und  sich  selbst  vernichten  
 muss. 
 Herr de Cruz hatte  eine religiöse Controverse mit den buddhistischen  
 Priestern  gehabt  und  dadurch  eine  Spaltung  unter denselben  
 hervorgerufen.  Er hatte  im Anfänge  des  Jahres  1862  dem  
 Zeadau  (Oberlehrer  oder Professor)  des Ogoung-Klosters  einige