von der der Ka-tchin nicht sehr verschieden sei. Wenn die Ka-
tchin dieNat’s verehren, trinken sie berauschende Getränke unter
den heiligen Bäumen, deren Zweige sie zusammengebunden
haben. Der mit einem Gehege umzäunte Nat-Tempel des Naum-
zamlon-Komon steht ausserhalb der Stadt Mogoung und erhält
jährlich das Opfer dreier Büffel. Im Innern der-Stadt lebt ein
Natzo oderDämonenbeschwörer, durch dessenMund der Nat spricht.
Wenn ihm nicht regelmässig das Jähresfest gefeiert wird, so würden
liger in die Stadt hereinkommen und die Bewohner fressen.
Jeder muss deshalb hach seinen Mitteln dem Natzo Beiträge
liefern, mit denen derselbe die später von ihm selbst geschlachteten
Büffel kauft. Wenn man ihn in Krankheitsfällen zu Rathe
zieht, so mft er den Dämon an, der in ihn niedersteigt, um Ant-
woiten zu geben. Dieser Nat ist der Geist eines Fürsten aus den
Schaniändern, der bei einem Aufenthalte in Mogoung dort starb.
In der Nähe Mogoung’s liegt das Dorf Kyu-in, in dessen See ein
Tazeit wohnt, der die Vorüberreisenden dureh Anschreien erschreckt
und Fische frisst. Die von Schan, Birmanen und Chinesen
bewohnte Stadt Mogoung ist die äusserste des birmanischen Gebiets
an der Grenze derKatchin, durch deren Gebiet der Weg
zu den Tayop (Chinesen) liegt und einen Monat Reise erfordert.
Die Katchin sind als Schmiede berühmt und verfertigen ausgezeichnete
Schwerter aus dem in ihrem Lande gefundenen Eisen.
Sie schneiden das Haar ihrer Stirn mit einem Säbel ab und ihre.
Frauen tragen Ringe an den Beinen; den Reis essen sie gedampft.
Unter dem Namen Wethalipyi (das Land Wethali) verstand mein
viel gewanderter Koch, der lieber Erzählungen als Saucen zusam-
menruhrte, Assam oder Atham und nannte als seine Bewohner
dieKossali oderKachari, dieTitpahi (tinnat-zaundi), dieZaundan
(Häscher), die Doiin, die mit anderen Leuten weder essen noch
trinken, dieMohaung, die Salz für den König kochen: und als
Tribut einliefern. Die Zaundan haben die Pflicht, ausländischen
Gefangenen das Ohr einzuschneiden, und sollte ein Prinz das Ohr
in solcher Weise bezeichnet haben, so würde er vom Throne ausgeschlossen
sein, wenn auch zur königlichen Familie gehörig. Die
verschiedenen Kasten rühren von einem früheren König Atham’s
(Assam’s) her, der in Wethali-myo (der Stadt Wethali) residirte und
die verschiedenen Geschäfte unter seine Diener vertheilte. Bei den
Katchin werden die Nat als Nak bezeichnet, bei den Schan als
Pyi, in Atham als Deyva (Devas). Wenn die BewohnerWethali’s
den Deyvo verehren, so vertheilen sie unter alle Anwesende ein
Hühner - Gericht und gebrannte Wasser. Sie haben keine bestimmten
Priester, um den Dämon anzurufen, sondern jeder Haus-
eigenthümer besorgt es selbst. In Krankheitsfällen binden die
Katchin zwei Bäume kreuzweise zusammen und befestigen dort
einen Büffel, vor dem der Beschwörer, mit einem Zweig in der
Hand, die den Dämon herbeirufenden Lieder absingt. Nach dem
Opfer wird das Fleisch des geschlachteten Thieres in kleinen
Stücken unter die Anwesenden vertheilt, die berauschende Getränke
mit einander trinken. Der eine Fuss des Büffels wird für
den Festgeber reservirt und ein anderer für den Beschwörer.