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 haben würde.  Da  es  indess  inzwischen  Abend  geworden  war  
 und  die Abreise  im Dunkeln  nicht  gut  zu bewerkstelligen  war,  
 so  erhielt ich während  der Nacht noch verschiedene Besuche,  die  
 mir  theils  unter  der Hand  und  zuletzt  als  directe Botschaft  andeuteten, 
   dass  der  Nakan  eine  Visite  erwarte  und  dringend  
 wünsche.  Doch  hatte  ich  für  sie  nur die Antwort,  dass  ich mit  
 dem  ersten Tageslicht unterwegs  sein würde.  Und die aufgehende  
 Sonne  fand mich  schon  in  der'Nähe  des Dorfes der Palmen,  wo  
 ich  dem  Verwundeten  noch  einen  Besuch  vor  meiner  Abreise  
 versprochen  hatte. 
 Als ich  von  dort wieder  abritt,  verlor ich  die Spur der Karren  
 im Walde  und hatte  lange  danach  zu  suchen,  so  dass wir  später,  
 als  erwartet,  in  Zindsaejoa  ankamen.  Win fanden  grosse Mühe  
 das Gepäck  an  Bord  zu  schaffen,  da  der  Kahn  an  einer  Stelle  
 lag,  wo kein Wagen nahe kommen konnte,  und  selbst Lastträger  
 in  dem Lehm  versunken wären.  Als  ich mit Moung Schweb,  um  
 noch  einige Einkäufe  zu machen,  zurlickging,  sah  ich  ein kleines  
 Boot,  das  es vielleicht bequem  sein würde,  bei sich  zu haben,  um  
 aus  dem  grossen beliebig  landen  zu können.  Als  ich  über  den  
 Preis  verhandelte,  verlangte  der  Verkäufer  erst  mein  Geld  zu  
 sehen,  und verwarf die  gezeigte  Sorte Daina als unbrauchbar;  an  
 Azekiay  wäre  gar  nicht  zu  denken  gewesen.  Nur  das  feinste  
 Yowetnih würde  ihm  genügen.  Da  ich  mit  solchem  nicht  versehen  
 war,  und Rupien  anbot,  wollte  er  sie,  statt  sie  zu  zählen,  
 nach  dem Gewicht  seines,  in  einem  ändern Silber-Allöy fixirten,  
 Preises berechnen.  Als  ich  ihn  um  das Warum  fragte  (da  die  
 Rupien  auf dem Markte Nyengjen’s wegen  der Handelsbeziehungen  
 mit Tongu  schon  ihren  festen Preis hatten),  antwortete  er:  
 „Ja, wiegen  will  ich.  Wir Bauern  hier  sind  schlau,  uns  führt  
 man nicht hinter das Licht.  Oh! wir  sind  schlau. “  Für kleinere  
 Einkäufe hatte  ich mir  früher  mitunter geholfen,  indem  ich Rupien, 
   deren  Silbergehalt der  einen Art Daina’s  sehr nahe kommt,  
 in kleine  Stücke  zerschnitt;  aber  für  grössere  Summen  hätte  es  
 erst  eines Assayer’s  bedurft,  und  ein  solcher  wäre  nur  in  der  
 Stadt  zu  finden  gewesen.  Mit  einem  ändern  Schiffsbauer gelang 
 es mir besser,  einen Kauf zu  schliessen,  und bezahlte  ich  ihn  in  
 Dainas,  worin  der Preis  accordirt gewesen war.  Kaum  aber war  
 ich bei dem Kahn  angelangt,  als  er  mir nachgerudert kam,  und  
 das Geld,  als nicht von  der Reinheit des Yowetnih,  zurückbrachte.  
 I  Wahrscheinlich  hatte  die  Schlauheit  eines  der  ändern  Bauern  
 seine  eigene  erleuchtet.  Ich  stellte  ihm  vor,  dass  er das Geld ja   
 vorher  in  den Händen  gehabt  und  geprüft  habe,  dass  er  damit  
 zufrieden  gewesen  und  dass  die Sache  jetzt  abgeschlossen  sei.  
 I  Dass  er  ausserdem  überzeugt  sein könne,  dass  das Silber  ganz  
 diejenige Feinheit  besitze,  die  seine  Preisbestimmung  erfordert  
 hätte,  da ich  schon  auf der ganzen Reise  beständig  damit bezahlt  
 und  ihm  sogar  eine Extravergütung  berechnet  habe.  Auf Alles  
 ■  dieses hatte  er  als  einzigste Antwort,  dass  er  ein  armer  dummer  
 |  Kerl  aus  dem Walde  sei  und nicht besser  gewusst habe,  so  dass  
 ich  ihm  zuletzt  den Rath  gab,  nach  dem  Walde  zurückzugehen  
 und mich  zufrieden  zu  lassen. 
 Am Nachmittage  kam  endlich  der  lang  erwartete Herr Capitain, 
   der Hlay-thougyi  oder Schiffsoberste  an Bord,  von  seiner  
 Frau begleitet.  Aber  seine Mittheilungen waren  leider nicht die  
 I  gewünschten.  Er  sagte,  dass  er  so  eben von  einem Zeichendeuter  
 [  komme,  der  den  heutigen Tag,  Mittwoch,  .mit dem Zeichen  des  
 Elephanten,  als  einen  sehr ungünstigen  zur Abfahrt  bezeichnet,  
 dagegen  habe  er ihm  zu Sonnabend,  als mit dem Zeichen  des Königs, 
   gerathen.  Also am Sonnabend würde er abreisen.  Das passte  
 aber nicht in  meine Calculationen,  obwohl  jeder Ueberredungs-  
 versuch  in  diesem  Falle nutzlose Verschwendung gewesen wäre.  
 Er betheuerte  hoch  und heilig,  dass  er am  Sonnabend bestimmt  
 abfahren würde  und  tröstete  mich,  dass  es ja  nur  drei Tage mehr  
 wären.  Wohl wissend,  dass  darin nichts  zu  ändern  sei,  kam mir  
 der gute Einfall  zu  statten,  das  kleine Boot gekauft  zu haben,  und  
 ich  erklärte  ihm,  dass  ich  darin  vorausreisen  und  ihn  an  der  
 Grenze  erwarten würde.  Der Capitain  war  darüber  verwundert  
 und  suchte  es mir  auszureden,  da das Boot viel  zu  klein  sei,  versprach  
 mir aber  zuletzt,  als  ich  fest  in meiner Absicht blieb,  für  
 einen  des Weges  kundigen  Bootführer  zu  sorgen,  und  ging  mit  
 seiner Frau nach  dem Dorfe  zurück.