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 Häusern  darauf und  sandte  sie  fort  unter  der Leitung  von Thamala und Wimala,  
 sieh  eine neue Heimath  zu  suchen.  So  erreichten  sie  die  neu  werdende  Insel,  
 wo  die Ausländer  (Kala)  von  Sattula  im Begriff waren  eine  Stadt  zu bauen,  und  
 bestritten  ihr Recht,  da  sie  aus  einem  fremden Lande heriibergekommen.  Die  
 Kala deuteten  auf  den  Pfeiler  mit den königlichen  Insignien,  den ihre Vorfahren  
 aufgerichtet,  und  die  Talein,  dieses Wahrzeichen  sehend,  waren  überführt  und  
 wussten nicht,  was  zu  antworten.  Sie  würden  sich  zurückgezogen  haben,  wenn  
 ihnen  nichteine  höhere Hülfe gekommen wäre.  Der Thagya-min (der König der Nat  
 oder Götter) blickte  gerade  aus  seiner himmlischen Wohnung  auf die Erde nieder,  
 und  diesen  Streit  zwischen  den  Kala  und  Talein  bemerkend,  sah  er  voraus,  
 dass  die  letzteren  verlieren  würden.  So  beschloss  er  der  schwächeren  Partei  
 seine Hülfe zu leihen,  und  als  in  der Nacht der Führer  der  Talein  schlaflos  auf  
 seinem Lager  lag,  nahte  er  sich  ihm  und  sprach:  „Verzage nicht,  mein  Sohn ! 
 Wohl  steht  dort der Pfeiler  der Kala  sieben Faden  tief  in  die Erde  eingerammt,  
 aberfordere  sie  auf,  sieben Faden  tiefer  zu  graben, und sie werden  sieben  goldene  
 Schalen  finden,  und  nach weiteren  sieben  Faden  sieben  eiserne Haken,  die Wahrzeichen  
 der Talein-Race. “  Die Brüder  thaten  am  ändern Tage,  wie  ihnen  ge-  
 heissen war,  und  der Vorhersagung  gemäss  kam  es  aus.  Sieben Faden  unter  
 dem Pfeiler wurden  sieben  goldene  Schalen  gefunden,  und  unter  den  sieben  goldenen  
 Schalen  sieben Faden  tiefer  sieben  eiserne  Haken,  die Wahrzeichen  der  
 Talein-R a ce ,  und  die Kala  waren  jetzt  der  geschlagene  Theil.  Aber  der Ort  
 heisst  seitdem  das  „gestohlene  Land“ ,  denn  die  eisernen  Haken  waren  dort  
 nicht  von  den  Talein  niedergelegt  worden,  sondern  durch  die  Macht  des  Tha-  
 gya-Königs,  der  in  Gestalt  eines  Ponah  oder Brahmanen  die Nachgrabungen  geleitet  
 hatte.  Die Talein machten  sich jetzt  ans Werk,  ihre  Stadt  zu bauen,  aber  
 die  Soldaten  des Königs  von  Sattula,  die  sich  fürchteten,  unverrichteter  Sache  
 zu  ihm  zurückzukehren,  baten  um  die Einräumung  eines  kleinen  Stück Landes,  
 und  erhielten  den  P la tz ,  wo  sie  die  Stadt  Taniin  (den  späteren  Hafen Syriam)  
 oder  Kalamyo  erbauten.  Die  Talein  gründeten  Hensawuddi  oder  P eg u ,  wo  
 Thamala  als  erster König herrschte.  Später wurde  er in  einem  Streit mit seinem  
 Bruder,  der dann  selbst  den  Thron  b e stieg ,  getödtet,  und  liess  eine  schwangere  
 Wittwe  zurück.  Als  diese  ein  männliches Kind  gebar,  fürchtete  sie  die  Nachstellungen  
 Wimala’s und liess  es  fortwerfen  auf einen  Platz,  wo  wilde Büffel  weideten. 
   Es  wäre  zertreten worden,  aber  Naunkalaun  (die  Königin  der  Büffel)  
 nahm  es  sorgsam auf,  nährte  es mit ihrer Milch,  und  schützte  es  gegen  die  ändern  
 Büffel.  Als  der Knabe  aufwuchs,  wurde  er  vertraut  mit dem Leben  der Büffel,  
 trieb  sich mit ihnen umher und bestieg  die wildesten  ohne Furcht,  sie  zum Reiten  
 zu  benutzen.  Der  Ruf  des  kühnen  Jünglings  war  bis  in  die  Stadt gedrungen,  
 und  da Pegu  damals  von  einer  mächtigen  Armee  bedrängt  war,  die  der König  
 von  Sattula  ausgesandt  hatte,  um  sein  altes Recht  zu wahren,  so  liess  ihn Wimala  
 vor  sich  rufen.  Der Prinz  kam  zur  Stadt und  verlangte,  dass  seine Büffel  
 ungestört  aus  zwei  grossen  Wasserbehältern  in  der  Nähe  des  Thores  trinken 
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 könnten,  dann  forderte  er  das  Schwert  und  den  Speer  seines Vaters  und bestieg  
 den  grössten  seiner  Büffel,  um  einem  riesigen Kala  entgegenzutreten,  der  seit  
 längerer  Zeit  täglich  einen  der  Gegner  zum  Zweikampf  herausgefordert  hatte.  
 Der Riese war  ganz  in  Eisen  gekleidet,  als  er  aber  seinen Arm  zum  Schlagen  erhob, 
   bemerkte  der Prinz  die  verwundbare  S te lle ,  wo  die Gelenke  übereinander  
 fassten,  und  sties  seine Lanze  dort hinein.  Der  verwundete Kala  rief den  Namen  
 seiner Mutter  an,  an  dem Platze ,  wo jetzt die  Innan - Pagode  (amay lede)  steht,  
 und  von  seinem  erschreckten  Pferde  zu  der  Stelle  gebracht,  wo  die  Pagode  von  
 Jakkasin  erbaut  wurde,  gab  er  dort den  Geist  auf.  Nach  seines Oheims Wimala  
 Tode bestieg der Prinz  den Thron  von  P eg n ,  und  errichtete  über  den Knochen  
 seiner Pflegemutter  eine Pagode,  die Pagode  vonKjeiktali.