einige Tungthu’s oder Schan-Karen, deren Frauen ein hinten hinabfallendes
Kopftuch trugen und bis an die Kniee reichende Röcke,
unter denen sie über den Waden schwarze Ringe befestigt hatten
und silberne an den Knöcheln. In einem Theil der Pagode ist
eine Sammlung von Steininschriften zusammengestellt. Weiterhin
kamen wir über den Begräbnissplatz fürPungyi’s und Glieder der
königlichen Familie, wo Zeltpavillons auf Pfählen über den
Stellen aufgeschlagen waren, an denen Leichen verbrannt sind.
Die gesammelten Knochen werden mit der Asche in den Fluss geworfen.
Bei besonders heiligen Priestern werden sie in Statuetten
verknetet. Ein Elephant mit geschmückter Howdah hatte den
neben ihm stehenden Sarg eines Wunduk gebracht, der von seinen
umstehenden Verwandten auf einem Scheiterhaufen verbrannt
wurde. Auf den Sarkophag werden (wieOvington vonAracan bemerkt)
besonders die Figuren edler Thiere, Löwen, Elephanten,
Affen u. s. w. gemalt, um eine günstige Wanderung der Seele zu
prädisponiren.
Die Ponas haben sich in demjenigen TheileMandalay’s angesiedelt,
der dem erwähnten Bache am nächstenist, und so
zeichnet sich ihr Quartier vor allen ändern in Mandalay durch
schattigen Baumwuchs aus. Ihre Häuser sind nicht, wie die der
Birmanen, auf Pfählen, sondern auf der flachen Erde gebaut und
stehen in weit umzäunten Höfen, um ihren Kühheerden Stallung
zu gehen. In der Nähe ihres Friedhofes fand ich einen aus Holzplanken
aufgeschlagenen Tempel, der als Säulenhalle einer alten
Pagode angebaut war, und die dunkle Nische des Hintergrundes
durch Lampen erhellt. Sie bewiesen eine brahmanische Abneigung
gegen mein Betreten des Tempels, aber der Priester brachte
mir die Figuren heraus, einen tanzenden Krischna mit Pfauenfederhelm,
und seinen Diener Gopanja, der auf Knieen und Ellbogen
vor ihm lag. In dem Hause seines Oberen wäre noch die Figur
eines Vischnu, könne aber nicht in seiner Abwesenheit vorgeführt
werden. Die beim Gottesdienste gebrauchten Muscheln würden
von Tiho (Ceylon) gebracht. Knaben waren draussen eifrig
beschäftigt, Messinggefässe blank zu putzen und Mesgingglocken
mit Kalon’s auf ihnen, hingen umher. Von dort begab ich mich
nach dem sogenannten Pona-Kyaung, wo ihr Oberlehrer, der Zay-
agyi wohnte. Den einfachen Titel Dzea oder Zaya (Doctor) führt
jeder Pona, da Jeder seines Standes wegen schon Medicin verstehen
muss. In dem Kloster legte man mir ihr heiliges Buch, Doson,
in bengalischer Sprache und mit bengalischen Charakteren geschrieben,
vor, entschuldigte sich aber, die Götter nicht zeigen
zu können, da sie schliefen und zugedeckt wären. Sie hätten
Krischna und noch 25 andere. Ich möchte am Nachmittag wieder
kommen. Ein Kathay-Buch, nach dem ich gefragt hatte, sei im
Dorfe Basunjaun zu finden. Als ich zur bestimmten Stunde
meinen Besuch wiederholte, empfing mich der Zayagyi, mit
Vischnu’s Marke auf der Stirn. Als ich meinen Wunsch ausdrückte,
die Bekanntschaft Seiner Gottheit zu machen, ging er
hin, um ihn zu waschen und ordentlich anzuziehen. BeimZurück-
. kommen stellte er auf die nach Innen führende Thürschwelle die in
Muslin gekleidete Figur eines tanzenden Krischna mit Pfauenhelm
oder, wie er ihn nannte, Gopinajoh (der Mann-Jüngling), und vor
denselben placirte er, auf Knieen und Ellbogen liegend, den Go-
panjä oder Bal-krischna (als Kind), so dass ich beide von allen
Seiten bequem besehen konnte. Nachher holte er noch einenGott,
mit.Blumen auf dem Kopf, den er Jaindinnoh nannte, und sagte, da
wären jetzt ungefähr 20 Stück mehr, alsHanuman,Kishto,Zeideina,
Modonomuhun u. s. w. Vor die Füsse des Gottes legte er einen
schwarz und weiss gestreiften Salagrammstein mit einigen Blättern
der Tolsipflanze, beide wären aus Tiho gekommen. Früher, erzählte
er, sei der Salagramm verehrt worden, aber Gopinnasan oder Go-
pinath hätte eine Aenderung eingeführt; und seit der frühere
Zayagyi eine Figur Krischna’s verfertigt, hätten alle Ponas ihre
Verehrung dieser zugewandt. Von zwei dortliegenden Muscheln
diente die kleinere um Wasser vor den Göttern zu sprengen, die
grössere, um damit zu blasen. In einem ändern Gemache des Hauses
stand ein Thron, um die Gottheit bei Festen würdig zu exhi-
biren.* In dem nahegelegenen Kyaung (Kloster oder Schule)
fand ich zwölf Knaben, dfe bengalisch lesen lernten. Die dreifache
Schnur wird im 12. Jahre von den Eltern ertheilt und im
15. Jahre fügt der Zayagyi das Halsband hinzu. Einige der