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 zu Grunde,  und  alle  an Bord kommen um.  Nur Zanekka sucht  
 sich  durch  Schwimmen  zu  retten  und  durchschneidet muthig  die  
 Wogen  des weiten  Meeres.  Die Göttin  der See  schaut ihm  verwundert  
 aus  den Wolken  zu  und  fragt ihn, weshalb  er in  so nutzloser  
 Anstrengung  sich  abmühe,  seine Tage  seien  erfüllt,  er möge  
 sich geduldig in  sein Geschick ergeben, niedersinken  und sterben.  
 Aber Zanekka  giebt  ihr  vertrauensvoll  zur Antwort,  so  lange  er  
 in  seinem Arme Kraft fühle,  würde  er auch  für  sein Leben  kämpfen. 
   Er  erzählt die Parabel  eines  kleinen Eichhörnchens,  dessen  
 Junges  durch  die  Meeresfluth  weggeschwemmt wurde,  und  das  
 am  Strande' sass,  das  Meer  mit  seinem  Schwänze  trocken  zu  
 stippen,  ungestört durch  das Gelächter seiner Nachbarn Uber sein  
 sinnloses Beginnen.  Ein Thagya  (Himmelskönig), der gerade  in  
 Bekümmerniss auf der Erde wanderte, wurde,  das Selbstvertrauen  
 des  kleinen Thieres  sehend,  selbst  ermuthigt,  und verhalf ihm  
 aus Dankbarkeit  zu dem  gesuchten Kinde.  Wie,  sagt Zanekka,  
 wenn  ein  schwaches  Thierchen  mir  ein  solches Beispiel  giebt,  
 sollte  ich  als Mensch  nicht verächtlich  sein,  wenn  ich  keine Anstrengungen  
 machen  sollte? 
 „Sterblicher,  warum  Dich mühen  
 In  dem  grauen Wogenschwall? 
 Wohin  denkst Du  zu  entfliehen? 
 Wüste  nur  ist’s  überall. 
 Mit  des  Schicksals mächt’gem Walten  
 Kannst Du  nicht  den Kampf bestehen; 
 Wo  der Welt Gesetze walten, 
 Bleibt Dir nur  das  Untergehen.“ 
 „Schwimmen  will  ich,  Göttin,  schwimmen: 
 Mag  auch  schwach  der Hoffnungsschein, 
 Schwach  und  fern  dem Auge glimmen, 
 Stark  doch  wallt’s  im Herzen mein. 
 Unverdrossen will  ich  streben  
 Nach  dem Kettungshafen  h in ; 
 Wenn  im  Arm mir Kräfte  leben,-  
 Lebt noch hoffnungsvoll mein  Sinn.“ 
 Die Göttin,  der  die  stolze- Antwort  gefallen,  hüllte  ihn  in  
 ihren Schleier  und  führte  ihn  ans Land,  wo  er  beim Erwachen  
 den  Thronwagen  Meithilars  neben  sich  stehen  sieht,  denn  die  
 Grossen  hattpn  dort,  nach  dem  Tode  des Königs,  das Augurium  
 des Thronwagens versucht,,  und waren  dadurch  zu dem  Schläfer  
 geführt  worden.  Die  Tochter  Pola’s  erprobt  erst  noch  seine  
 Stärke  an  einem Bogen, den keine  1000 Krieger  spannen  können,  
 und  lässt ihn dann sein Recht zur Königswürde beweisen, durch das  
 Andeuten des Kopfplatzes  im.Bette, den  er ausfindet, beobachtend,  
 wo  die  Prinzessin  ihren  Kopfputz  niederlegt.  Die  Zanekka-  
 Ponas  kamen  unter  Chandagupta  von Meithila  nach  Palibrotha.  
 Zur Zeit Maha-Zanekka’s  verehrten  sie Pizzigaboda.  Sie werden  
 von den Birmanen mit vorstehenden Hauern  dargestellt, auf welche  
 Eigentümlichkeit  auch  die Darstellung  im Mahawanso  anspielt. 
 In Molmein sah ich späterdas  birmanische Original, das mit Za-  
 nekka’s Einsiedlerstand  im Ilimawonta  schliesst und  auch die Königin  
 Siwali  der Welt entsagen  lässt.  Neben  denöOOJat  sind  es  
 besonders  die  zehn  grossen Wuttü  (Thaemi,  Zanekka,  Suvan-  
 nashon,  Nemi,  Maho,  Buridath, Dsandakumma, Narada, Widura,  
 Wesandara),  die  von  den Birmanen  am  liebsten  gelesen werden,  
 und  von  ihnen wieder vor  allen  die  letzte  des Wesandara,  oder  
 die  der Menschwerdung Büddha’s  als Gautama  unmittelbar vorhergehenden  
 Avatare,  worin  er mit Harigcandra’s  Freigebigkeit  
 seine Familie  den Brahmanen hingiebt.  Auch Nemi wird hochgefeiert, 
   während  ihn  Manu  zu  den  durch  ihre Laster  untergegangenen  
 Königen  rechnet.  Die Geschichten  aller  dieser frühem  
 Existenzen  heissen  Jat-Wuttu  oder  die  Darstellungen  der  
 Jataka,  und  ausserdem  giebt  es Dhammapada-wuttu,  Manikun-  
 tala-wuttu, Milinta - wuttu  (von  des Königs Erörterung  mit Na-  
 gasena handelnd),  Hitopadaesa-wuttu, Ratanagara-wuttu  u.  s. w.  
 Religiöse  Lieder  werden  im  Pyu,  Listen  im Mokun  und Erzählungen  
 im Wuttu verfasst.' 
 Eines Abends  spät kam  der  junge Prinz  mich  zu besuchen,  
 gefolgt von  zahlreicheren Begleitern  als  gewöhnlich,  und  alle bewaffnet. 
   Ich  war  allein  zu Hause.  Moung Schweh  war  durch  
 einen  der Hofbedienten  zu  einer Festlichkeit  in  die Stadt  einge