Himmel ein, als einen Zufluchtsort für Solche, die aus Todesfurcht,
als Dürre und Regenlosigkeit die Erde zu versengen anfingen,
sich der Liehe und des Mitleids hefleissigten. Als diese starben,
stiegen sie zu den Bramha-Himmeln auf, und dann zerstörte ein
grösser Weltenbrand die ganze Schöpfung unterhalb dieser Regionen.
Nachdem im Regen das Feuer erloschen und die neue
Erde gebildet war, wurde jener Weise, der zum König des zweiten
Devahimmels erhoben war, unter den Menschen wiedergeboren,
die noch ohne Kenntniss der Moralprinzipien dahinlebten. Da
er aus tugendhaftem Sinn sich frei hielt von Mord, von Diebstahl,
von Ehebruch, von Lüge und von Berauschung, so zog er
nach seinem Tode in einen Bramha-Himmel ein. Als er nach
dem Umlauf vieler tausend Kalpen aufs Neue auf Erden gehören
war, wurde ihm ein Sohn gezeugt, der schon bei der Geburt wie
ein Erwachsener redete, und der von den darüber erstaunten
Menschen Pratyeka-Buddha genannt wurde. Er wurde in der
That ein Pratyeka-Buddha, d. h. ein Solcher, der die Vergangenheit,
Gegenwart und Zukunft der ihm angehörigen Kalpa zu
durchschauen vermochte. Allmählig vermehrte sich die Zahl
solcher Pratyeka - Buddhen, in den einzelnen Kalpen erschienen
verschiedene Mengen derselben, dann nach langen Perioden
wurde ein Frommer geboren, der schon mit 825,000 Pratyeka-
Buddhen auf den Lebenswegen seiner mannigfachen Existenzen
zusammengetroffen war, der ihnen beständig in Almosen sein
Vermögen dargebracht hatte, der aber jetzt erkannte, dass solch
äussere Werke nicht genügten, um aus dem Kreise der Wiedergeburt
zu erlösen, und der deshalb beschloss, sich selbst als
Brandopfer zu weihen. Er gab seine Frau und seine Kinder an
Bettler fort und verbrannte sich selbst , als Opfer, dem Pratyeka-
Buddha.
Als er nach vielen Zeitumläuften in neuer Wiedergeburt auf
Erden erschien, lebte er als Einsiedler, die heiligen Formeln
wiederholend, und erhob sich beim Tode zu den Bramha-Himmeln.
Nachdem das goldene Zeitalter angebrochen war, in dem
Thiere mit menschlicher Sprache redeten und Bäume die gestellten
Fragen beantworteten, da lebte Tikkhagga, ein Königssohn, der
sich als Einsiedler unter einen Butea-Baum zurtickzog, und nachdem
er noch unter anderen, im Ganzen 25 Bäumen, gebüsst hatte,
endlich unter dem letzten durch harte Kasteiungen die unendliche
Weisheit erlangte und im Gefühl seiner Errettung von den Weltgeburten
jubelnd seine Gottheit proclamirte, Devas und BramhaS
versammelten sich ihn zu preisen und sie sowohl wie die Menschen
verehrten ihn, als Bhagavat. Dann predigte er, um Unterricht
gebeten, seinen Zuhörern das Mulamuli, als am besten
dem Grade ihres Verständnisses angepasst. Als die beiden Schöpfer
die 10,000 Weltsysteme von einem wunderbaren Glanze erhellt
sahen, eilten sie herbei, Buddha zu befragen. Er verkündete ihnen,
dass sie von Anfang an existirt hatten, ehe noch Menschen waren,
dass sie die Welt gebildet hatten und dass sie grosses Verdienst
besassen. Das war für sie eine ganz neue Mittheilung, aber sie
empfingen dieselbe mit Freuden, verehrten Buddha und sprachen
den Wunsch aus, gleich ihm zu werden. Für den Zweck, erwie-
derte dieser, müssten Devas und Menschen sein Bildniss verfertigen
und zu demselben beten. Als Tikkhagga auf dem Punkte war,
im Nirwana zu verschwinden, etablirte er auf Bitten der Menschen,
der Devas und Bramhas, seine Religion für die Dauer von 5000
Jahren, die Verehrung der Dreiheit, in Buddha, Gesetz und Kirche
einsetzend.
Hinter dem palastartigen Gouvernementsgebäude, das Oberst
Fitch bewohnt, fanden sich dieUeberreste alter Wälle. OberstFitch,
der grosses Interesse an einem Lande nimmt, das schon vor fast
300 Jahren einer seiner Vorfahren bereiste, hatte sie in ziemlicher
Ausdehnung verfolgt, und ihrer Richtung nach könnten sie zu den
Ruinen der altindischen Stadt (Rammapura) gehören, die früher auf
jener Stelle gelegen haben soll. Noch lange vor ihr hatten schon
Gautama’s Heilige dort gewandelt. Denselben Tag mit seinem
Diener Ninzan, bestieg der Prinz sein Ross Kandika*) und zog sich
in die Einöde zurück, den Ahoma-Fluss durchschwimmend, um im
*) Als bei der Trennung von seinem Herrn das Ross Kantika (Kandika) am
gebrochenen Herzen starb, wurde es sogleich im Himmel Tawadeintha wiedexgeboren.