bondirender Spieler und durch tägliches Hanfrauchen immer halb
abwesend war, der andere aber ein roher und unwissender Schiffsknecht,
mit dem ich schon seines Patois wegen nicht communiciren
konnte, da weder er mich, noch ich ihn recht verstand. Sie hatten
sich auch Beide nach birmanischer Weise rasch damit abgefunden,
dass es bald vorbei sein würde. Die Augen meines Krankenwärters
wurden täglich dicker und trüber von den verdoppelten
Dosen Hanf, die er verbrauchte. Er hatte das durch die Blutegel
ausgesogene Blut nicht coaguliren sehen, und er wusste, dass
solches Hühnerblut, wie er es nannte, keine Besserung zulasse.
Auch fühlte ich selbst, dass ich mich nicht hingeben durfte.
Sobald die erste Krisis vorüber war, schleppte ich mich hinaus,
an einen kalten Waldstrom, durch den ich die Erschlaffung wegzubaden
suchte. Wenigstens gelang es mir, so viel Kräfte zu
sammeln, dass ich, auf einen Birmanen gestützt, die verschiedenen
Pagoden Thatung’s , obwohl nur flüchtig, besuchen und die zur
Stärkung nöthigen Nahrungsmittel anschaffen konnte, denn sobald
die birmanischen Beamten sahen, dass ich wieder in Bewegungwar
und etwaige Nachlässigkeiten in ihren eigenen Wohnungen
ahnden könnte, wurden alle Verlangen schleunigst befriedigt.
Neben der grossen Pagode Thatung’s steht der Thagya - Paya
(durch den Thagya-min gebaut) und dann der Pitagat-Paya, wo
in alter Zeit die Könige Copieen von den heiligen Schriften
fertigen Hessen. Die Haupt-Pagode erhebt sich mit einer runden
Basis in Linien ein- und ausspringender Winkel und trägt
eine vom Tih bedeckte Goldspitze. Gigantische Buddha-Bilder
sind im Umkreis aufgestellt. Die rothe Pitagat - Pagode, ohne
Spitze, steht auf einem hohen Unterbau, und zeigt die Figur eines
stehenden Bahan in der oberen Nische, einen sitzenden Buddha
unten. Die Thagya-Pagode erhebt sich von dem Fundament in
Terrassen. Die kleinen Bilder, die die Ecknischen verzieren,
sollen durch die Karen und Lawa’s hinzugefügt sein. Mehrfach
erscheint unter ihnen Indra auf dreiköpfigem Elephanten. Eine
Abtheilung stellt drei Elephanten - Reiter dar, die im Rückzuge
mit Fusssoldaten kämpfen, eine andere zwei Buddha’s, an beiden
Seiten eines Baumes von Verehrern umgeben, eine andere Schirmträger,
eine andere Berittene, eine andere Leute im Wagen fahrend,
eine andere Pungyi’s, eine andere Vögel. Treppen fuhren
zu diesen Bildern hinauf. Während sie den Karen die kleineren
Pagoden überlassen, wollen die Toungthu, die von Tiho gekommen
seien, die grosse gebaut haben. Sie sagen, dass es früher
in der Nähe Thatung’s eine Stadt der Lawa’s gegeben, ein Geschlecht
von Menschen, von denen Niemand gewusst, ,wober.sie
gekommen, und Niemand wisse, wohin sie gegangen. Aber diese
verschwundenen Lawas, die Manu - Mano der Schan, legten a s
Stifter des ersten Thatung den Grund zur hinterindischen Civi-
lisation, zu einer Zeit, wo die Toungthu noch die Bergstamme
waren, die ihr Name besagt. Die Toungthu nennen sich selbst
Paoh, die Birmanen: Man, die Talein: Mai, die Karen: Zok die
Schan: Palhao. Der vor Ankunft der Toungthu aus den Wäldern
der Karen in Thatung regierende König Tatujasa sei ein Talem
ge In einem Hause sah ich Toungthu-Bücher, die mit dem Birmanischen
ähnlichen Buchstaben auf Papier geschrieben waren.
Das eine, Zumma-tsaop betitelt, enthielt gute Lehren, die aus dem
Pitagat entnommen waren, das andere führte den Titel Widantoa -
Mingvi (der König Vedantara). In einem Kyaung fand ich einen
Mönch beschäftigt, einen Palmblätterbund des Abhidhamma mit
einer deutlicheren auf das Papier des Landes geschriebenen Copie
zu vergleichen. Dies Tjeh genannte Papier wird, aus demKadoh-
Baum verfertigt, mit einer Bambufeder (Kamn) und Kohlentinte
(Mit-tih) beschrieben. Von den Nats der Toungthu lebt Lukei
über der Erde und Takei an wüsten Plätzen. Alte Leute
werden von den Toungthu beim Tode verbrannt, junge begraben.
Das nördliche Thatung (eine Stadt von 6000 Häusern) wird von
einem Tsoboa regiert, der dem Könige Birma’s Tribut zahlt, m
Norden grenzt es an das Tsoboathum Naumung, im Westen an
Birma, im Osten an das Tsoboathum Maumay (in dem Yunlande),
im Süden an die rothen Karen. Von Tongu wird die Reise auf 15
Tage berechnet. Nachdem die alte Stadt Wethali (m der der König
Malamin die Pitagat-Pagode Uber den von Shin Bodegosa aus Tiho
gebrachten Reliquien erbaut hatte) zerstört worden war, bauten