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 auf  dei  Strasse,  die  alle  zur  grossen  Festfeier des  Schwesandoh  
 (.Goldhaar)  nach  Prome  zogen  und  in  einem  Bündel  auf  dem  
 Rücken  ihren  Reiseproviant  trugen.  Ein  kleiner  Junge,  der  
 herbeigelaufen war,  die Fremden  anzustaunen,  trug in  der Hand  
 den Lau lay genannten Bogen,  von  dessen mit Garn  umwickelter  
 Sehne  er kleine Lehmklumpen  abschosä,  um  die Vqgel  von  dem  
 Felde,  das  er hüten  spllte, wegzujagen,  und der abgelegten Probe  
 nach  zielte  er  sehr  sicher.  Kleine  in  der  regnigten  Jahreszeit  
 gefüllte Strombetten waren  mit Bambubrücken überlegt  und  ich  
 passirte mehre Dörfer,  deren Ein-  und Ausgang  durch Bambu-  
 thore  verwahrt war.  Uebera.ll  sah  man  rege Vorbereitungen  für  
 das  bevorstehende Fest.  Vor  einem  der  Dorfklöster  stand  ein  
 Riesenboot,  aus Papier und Bambu zusammengesetzt  und mit hoch  
 aufgestapelten Haufen von Früchten  und Kuchen  für die Mönche  
 gefüllt.  In  dem  Dorfe  Schuedaunnaiya  wurde  des  Festtages  
 wegen kein Markt abgehalten  und das Gebäude  des Bazaars war  
 geschlossen.  Maskirte  Tänze wurden  auf  den  Strassen  aufgeführt. 
   Frauen  sassen  dort mit zierlich  ausgelegten Esswaaren in  
 lackirten Töpfen  und  luden  die Vorbeigehenden  ein,  ihnen  die  
 Ehre  anzuthun  und  davon  zu  kosten.  Ein  paar  Mönche  wan-  
 derten  dazwischen  umher  und  schauten  lüstern  zu,  aber  ihre  
 Essenszeit  war  vorbei.  Ich  fragte  sie,  wie  sie  an  bewölkten  
 Tagen wissen könnten,  ob  es Mittag sei oder nicht,  und  erhielt  
 die Belehrung,  dass  die  birmanischen Hühner vier Mal krähten,  
 Morgens,  Mittags,  Abends  und  um  Mitternacht.  In  Mandalay  
 sah  ich  ein Instrument *),  um  die Sonne  zu messen,  und meistens  
 verstehen  es  die Birmanen,  nach  ihrem  eigenen Schatten  zu be-  
 urtheilen,  ob  der Zenith  passirt ist oder nicht.  Ich  begleitete  die  
 Mönche nach  ihrem  neben  der Pagode  stehenden Götzentempel,  
 der voll von Figuren war,  aber  als ich nach den Palinamen  der  
 einzelnen fragte,  erklärten  sie  ihre Unfähigkeit dieselben  zu behalten, 
  da es zu viele gäbe. Gegenüber einem schlafenden Schinbin- 
 )  In  order to find  ont  the  time  of day, at which  events  happen,  the Jyotishas  
 or  astrologers  (in Gorrukhpoor)  use  a rod  of  Khari  and  judge  the  length  of  its  
 shadow  (Buehanan). 
 thauyan, mit einemStrohdache überdeckt,  standen die Schwewetti  
 (Gold - Standarten),  die  mit  gelben  Zeugen  behängen  waren.  
 Nachdem  die  Fuh-fah-tsong  genannten  Gesetzerklärungen  zur  
 Zeit  des  Maming  oder  Aswaghosha  den  Sieg  in  den  Disputationen  
 davongetragen,  wurden  unter der Bezeichnung Gesetzesfahnen  
 (Dharmaketu) Wimpelstangen  aufgerichtet. 
 Als  ich  an  den Fluss  zurückkam,  war  das  Boot  noch  nicht  
 angelangt,  und  so  trat ich,  zum Schutz vor der Sonne,  in  eine  
 der  Mäklerbuden  (Poesa) ,  die  dem Fluss  entlang bei  den Landungsplätzen  
 in Dörfern  und Städten  aufgebaut  sind,  meist mit  
 denen  der  Zollbeamten  verbunden.  Am  Abend  kamen  wir  in  
 Prome  an  und  meine  Bootsleute  warfen  sich  schnell  in  Putz,  
 um  nach  den Theatern  zu  eilen,  deren  laute Musik  die  Nacht  
 hindurchlärmte.  Unsere  Nachbarschaft  war  auch  geräuschvoll  
 durch  das  Herabflössen  des  Teakholzes  auf  einem  Bache,  der  
 dort  in  den  Irawaddi  mündete  und  wo  die  ganze  Nacht  gearbeitet  
 wurde,  damit  die  Blöcke  nicht  in  den  grossen  Strom  
 hinaustrieben.