Maheswara und die Gottheiten des Weltsystems glauben. Die
gigantisch auf Kothurnen schreitende Ate wird in den kleinlichen
Sorgen des Alltagslebens zur spukenden Schuld eines
Müllner’schen Schicksalsdrama.
Am nächsten Morgen schiffte ich mich ein und fuhren wir
mit zwei ändern Kähnen in Gesellschaft ab. Unser Schiff war
mit Taniet (braunem Palmenzucker) befrachtet, der zu 9'/a Rps-
die 100 Pfd. in Nyengjen gekauft war. Dorthin war er auf
Karren von Borley gebracht, 7 Rps, werth, und er wird zuletzt in
Tongu für 20 Rps. verkauft werden. Oel, im Preise von 10 Rps.,
ist von Ougong nach Nyengjen gebracht, dort für 30 Rps. gekauft
und wird in Tongu für 50 Rps. verkauft werden. Die
Rückfracht soll in Salz bestehen, das für 80 Rps. in Tongu gekauft
werden kann, und sich für 120 Rps. in Zindsaejoa wieder
verkaufen lässt. Von Gerste kauft 1 Rp. 7 Mass in Tongu und
5 Mass in Zindsaejoa.
Zwischen den Dörfern Napiodoh und Tageah wurde Halt
gemacht-und indem ersten fand ich die Häuser zwischen Bananen-
pflanzimgen,Mangoe,Papaya,Chirimoya und ändern Fruchtbäumen ;
doch alle in etwas verwildertem Zustand. Wir kauften Bananen
und Hühner, doch konnten die letzten vor Abend nicht gefangen
werden, und mussten Zurückbleiben. Bei der Weiterfahrt erzählte
mir der Hlaythougyi, dass das Nat-Haus in Taennatpinjoa zusammengefallen
sei. ImWalde lebe ein Nat, der besonders zwei Plätze
heimsucht, die, weil früher dort ein weisser Elephant sich aufhielt,
Zinbiudaun und Zinbindvin genannt werden. Er lässt jeden durch
Tiger fressen, der bei seiner Residenz vorbeigeht, ohne ihm Re-
spect zu beweisen oder der ihn beleidigt, wenn er auch nur einen
Klumpen Erde darauf wirft oder Wasser dagegen spritzt. Die
Nakkadau, die ihrer Mutter in dem Geschäft gefolgt ist, lebt in
Zindsaejoa, und beantwortet Fragen, indem sie unter der Inspiration
des Dämon tanzt. Der Nat ist ausnehmend boshaft, und
keine Pagode kann in seinem Gebiet gebaut werden, da er Alles
um wirft. Aber die Leute in Zindsaejoa sind doch hartnäckig und
wollen ihn nicht verehren, weshalb auch noch kein Tempel für
ihn gebaut ist. Udadoutgyi, ein Räuberhauptmann in Taunjgo,
gründete vor längeren Jahren Taennatpinjoa, und erhielt später
für geleistete Dienste vom König die Erlaubniss zur Erbauung
Nyengjen’s, das er mit seinen Anhängern bevölkerte. In Folge von
Zwistigkeiten gründete ein Goung von Taennatpinjoa das Dorf Zindsaejoa
an einer Stelle, die nicht zur Jurisdiction Nyengjen’s gehört.
Ein Deckpassagier unseres Kahnes war in Yemethen geboren,
wanderte aber von dort, in Folge von Räubereien und Diebstählen
aus, und liess sich an der Grenze des Schanlandes nieder. Von
dort vertrieben ihn neue Unruhen und er siedelte sich in Zindsaejoa
an, wo er jetzt Tabak baut.
Am Ufer -sah man die Kinder in hohlen Bambu Wasser holen,
da sie diese nicht, wie Thontöpfe, zerbrechen können. Von manchen
der Dörfer kamen die Bewohner herangewatet oder in
kleinen Booten herangefahren, um aus der Ladung kleine Quantitäten
Taniet zu kaufen. Die Matrosen unserer drei Schiffe
stritten einige Zeit, um sich in Schnelligkeit den Vorrang abzugewinnen
, aber der Fluss füllte sich so mit Baumstämmen, die
als unter dem Wasser nicht gesehen werden konnten, dass sie
vorsichtig zu fahren hatten. Oft auch rannten die Schiffe auf
Untiefen fest, und dann mussten alle die Schiffer hinaus und
halfen sich gegenseitig ein Schiff nach dem ändern wieder flott
zu schieben. Verschiedentlich zeigten sich Crocodile. Jenseits
der Bäume, am Ufer waren die Gipfel einer Bergreihe sichtbar.
Beim Einfluss des Baches Vedae lag das Dorf Nyangaun, dessen
Kyaung von dichjen Baumgruppen beschattet war. Für die Nacht
blieben wir am Dorfe Zoa liegen. In Zindsaejoa, wurde mir erzählt,
hat kürzlich ein reicher Bauer einen Kyaung gebaut, und
dafür 9 oder 10 Handwerker von Pakau, einer im Norden gelegenen
Stadt, kommen lassen. Ausserdem hat er auch ein Man-
daji oder Theater aufrichten lassen, und mitunter kommen die
Schauspieler von Nyengjen dorthin und tanzen. Für den Bau der
Pagode wurden die Baumeister von Nyengjen geholt.
Die waldigen Ufer am nächsten Tage waren häufig durch Dörfer
gelichtet, und schickte ich die Diener in dem kleinen Boot nach einigen
derselben voraus, umProvisionen zukaufen. Auch kam einPatih
auf einem mit Hühnerkäfigen gefüllten Boot zu uns, der längs des