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 des Patimokh  noch  ungestraft  stehlen  dürfte,  wenn  er die zwölf  
 Stunden  des Tages  zu  fleissiger Wiederholung benutzte.  Als  ich  
 unter  anderen Gesprächen  auf  die Byamma-Aussprache  des Myanmar  
 geschriebenen Namens kam,  meinte  er,  dass  die Byamma,  
 als  sie  sich  vermehrt hatten,  Myamma  (Viele) .geworden,  und  
 schien  sich  selbst  zu wundern,  woher der Calembour  in  seinem  
 hohlen Kopf gekommen. 
 Am  anderen Tage war  ein- Confrater bei  dem Kapuziner zum  
 Kneipen  angekommenund  es  ging  lustig her im Kloster.  Ein  
 wandernder  Musikant  sass  in  einer  Ecke  und  spielte  auf,  was  
 seine Mittel  erlaubten.  Mit den Armen  geigte  er die Fiedel,  durch  
 den  rechten  Fuss  schlug  er Messingbecken  zusammen,  und  der  
 linke  klapperte mit Bambu’s.  Er  sang von Mändalay,  der  glänzenden  
 Stadt  des Königs,  der  die Welt  beherrschte.  Und  der  
 Pungyi schien  sich  nichts  daraus  zu machen,  dass das Musikhören  
 unter den  10 Dan  (kleinen Sünden)  begriffen ist,  da er wohl schon  
 genug  zu  thun  hatte,  um nicht die  10 grösseren  (lein)  zu verletzen. 
   Auch  der  Besucher  musste  seine Weisheit  zum  Besten  
 geben.  Als  Shin  Mokhala  von  der  grossen  Schlange  gesehen  
 wurde ,  dachte  ihn  diese  durch  einen Beweis  ihrer Kraft zu  ärgern  
 und wand  sich  um  den Berg Meru herum,  den  sie  in  Stücke  
 drückte.  Shin Mokhala  aber ging durch  die Nasenlöcher in  den  
 Nagp, hinein,  spazierte  in  seinem Leibe herum,  guckte  aus  den  
 Augen  heraus,  schrie ihm  durch  die  Ohren,  während  der bewilnehmen  
 ,  was  nicht  gegeben  is t,  selbst nicht  das Kleinste,  selbst nicht  eine Hand  
 voll Gras  oder Bambnsplitter.  Wer mit  diebischer Absicht  ein Viertel  (eines Ti-  
 kal,  160 Yowes  oder Abrus  precatorius wiegend)  nimmt  oder  darüber,  der ist kein  
 Samanäer,  kein  Sohn  Sakya’s.  Wie  ein  vom  Baum  gefallenes Blatt  nicht  wie.der  
 grünen  kann,  ebenso wenig  der Priester,  der  stiehlt.“  Der Werth  des  Tikal  entspricht  
 ungefähr  einer Kopie  oder  etwas  mehr.  Der Patimokkhan  rechnet  den  
 Diebstahl  sowohl  in  Gogerley’s  Uebersetzung  aus  dem  Pali,  als  im der.chinesischen  
 Version  der Polotimocha,-  die  Beale  damit  zusammenstellt ,  unter  die  vier  
 Sünden  Parajika,  die  dauernde Ausstossung  a'us  der Priesterschaft  verschulden,  
 macht  aber  dieses  ürtheil  besonders  von  den  entehrenden  Strafen  abhängig,  die  
 folgen  würden,  wenn  das Verbrechen  durch  die weltlichen Gerichte  entdeckt  sein  
 sollte. 
 derte Naga  ihn nirgends  sehen konnte  und  zuletzt  fragte,  wo  er  
 sei.  Hörend,  dass Gautama Lehrer dieser wnnderbare-n Kunst gewesen, 
   liess  er  sich willig  das  Gesetz  predigen.  Als  (wie Paulus  
 und Simon Magus in Rom)  die wahren  und falschen Rahan  um den  
 hübschen Almosentopf  stritten,  den  der Reiche  in Rayagaya  als  
 Preis  für den am besten im Fliegen Geübten  ausgesetzt hatte,  erbot  
 sich Maukalan zu dieser Probe,  überliess  es aber seinem Gefährten,  
 der  einen  einen  halben Yozana grossen  Felsblock  an  seine buss-  
 zehe mit in die Luft nahm.  Gautama,  davon hörend, verbot klüglicherweise  
 seinen Schülern  solche Künste,  wie  sich  die Lamas  
 mit  dem  Interdict  des Dalai Lama  entschuldigen können.  Nach  
 Ratnadharmaraga sendet er Modgaljana, um die Nagaraga’s Nanda  
 und Upananda zu überwältigen,  die sich  um  den Sumeru wickelnd,  
 die  dort  schlafenden Bikchu durch ihren Gifthauch  bleich  gemacht  
 hatten.  Sariputra  kämpft  in  der  Gestalt  Garuda’s  mit  dem  in  
 eine  Schlange verwandelten Rataksha,  den  die Tirthika zum Wett-  
 streit gegen  ihn  aufgestachelt hatten.  Die  tollsten Possen  spielen  
 die  Schimnus  in  den,mongolischen Büchern,  wo  aber  (im Ueli-  
 gerundalai)  der Geistliche Upagupta  ihre Teufeleien mit gleichem 
 Blendwerk  bekämpft. 
 Mokhala  kam  auf  seinen Reisen  einmal  zum Nachtquartier  
 zu  den  eintausend  Shin’s,  den  Anhängern  der  drei  Eremiten  
 (Yathay),  die  ihn in  das Kloster nicht  einlassen wollten,  sondern  
 in  den Kochplatz  steckten, wo  er mit den Aschenbrödeln  schlafen  
 konnte.  Dort  ging  aber  die  ganze Nacht  ein  solch  sonderbares  
 Poltern  und Lärmen vor  sich,  mit  allen Arten  schreckbarer Erscheinungen, 
   dass  die  eintausend  Shin’s vor Angst kein Auge  zu-  
 thun konnten  und  froh waren,  ihn  am  ändern Morgen  los  zu werden. 
   Später besuchte  auch Gautama diese  ungastlichen Eremiten.  
 Sie verhöhnten  ihn  aber  und hatten  ihn mit  ihren  Künsten  zum  
 Besten,  indem  sie vor  seinen Augen ins Wasser tauchten oder ihre  
 Körper im Feuer rösteten  und  ihn  fragten,  ob  er das  auch  könne?  
 Bei Nacht  kamen  die  eintausend  Shin  herbei,  um  neuen  Spass  
 mit ihrem  Fremden  zu  treiben, wagten  sich  aber nicht heran,  als  
 sie  den Drachenkönig  über dem Schlafenden  gewölbt  sahen.  In-  
 dess machte  das weiter keinen  Eindruck,  denn  sie meinten  nur,