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 leben  und  jede  ihnen  dargebotene Speise  anzunehmen,  ergehen  
 sich  die  Buddhisten  gern  in  Ausmalung  der  widerlichen  und  
 ekelhaften  Sachen,  die  ihren  Heiligen  verabfolgt  werden  und  
 woran  dieselben  ihren Hunger  gestillt hätten.  ,  Sie bilden  darin  
 den  geraden  Gegensatz  zu  den  Brahmanen,  die  nur  die  reine  
 Frucht der Erde, wie  sie  von  ihren  eigenen Händen allein  behandelt  
 und  zubereitet  ist,  geniessen,  und  deren Beispiel von  dem  
 Reisenden,  der mehr  als  ihm  lieb  ist,  sich  um  die  Geheimnisse  
 der  Küche  zu  kümmern  hat,  oftmals  gerne  nachgeahmt würde  
 und  auch  bei  uns  an Solchen Vertheidiger finden möchte, die  sich  
 durch  genauere Inspection  der Bäckereien  den Appetit verdorben  
 haben. 
 Die Buddhisten  kennen  dieVeda’s,  aber  nicht unter ihren  
 heiligen Schriften,  indem  sie  dieselben vielmehr  als  eine Klasse  
 magischer Bücher  aufzählen.  Sie  dissentiren  von  den  diese  als  
 Offenbarungen  anerkennenden  Brahmanen  nur insofern,  als  sie  
 den  darin  vorgeschriebenen  Opfern  die . Kraft  der  Erlösung  absprechen. 
   Dieser Gegensatz  ist indess  kein  principieller,  da  die  
 philosophischen  Systeme  der Brahmanen  selbst  solche  Ceremo-  
 nieen,  wie  die Buddhisten  die Tugenden  äusserer Werke,  auf die  
 untergeordnete  Fähigkeit beschränken,, eine Seligkeit  sinnlicher  
 Himmelsfreuden  zu verschaffen,  während  die  endliche Befreiung  
 der Emancipation  oder Annihilation  in  dem Reifen  der Geistes-  
 thätigkeit allein  erlangt wird. 
 Ich machte  die Bekanntschaft  eines  gelehrten Zea,  der  aus  
 Ava nach Schwegyin  gekommen  und dort als  das Orakel der Stadt  
 galt.  Er war  auch  in  der That in  allen  Fächern  seines Wissens  
 wohlbewandert, und verschaffte mir verschiedeneBücher, besonders  
 historischen  Inhalts.  Bei  der Seltenheit von Büchern  entschliesst  
 sich  ein Birmane  immer  nur  schwer zum Verkaufe  eines Exem-  
 plares,  leiht  sie  aber mitunter gern  gegen  eine  kleine Vergütung  
 aus.  Ich  etablirte  deshalb  auf der Verandah meines Hauses  eine  
 Copistenstube,  und  da die Zeit meines Aufenthaltes  nur  eine beschränkte  
 sein konnte,  musste  auch Moung Schweh  und  der gelehrte  
 Koch mithelfen,  so  dass  wir Alle  genug  zu  thun  hatten. 
 Der ganze Pitakat ist  selten  in einem  einzigen Kloster beisammen,  
 aber in Mandalay,  wo  er  sich  in  den  königlichen Bibliotheken  
 findet, würde  eine  complete Abschrift keine Schwierigkeit haben.  
 Ich  stand  auch  gegen Ende  meines Aufenthaltes  im  Palaste  mit  
 einigen  der Archivare  darüber  in Verhandlungen  und  würde  es  
 nur  eine  Frage  der Zeit und  des Geldes  gewesen  sein. 
 An Besuchen  fehlte  es nicht.  Theils  statteten mir die Pun-  
 gyi’s,  die  ich  in  ihren  Klöstern  aufgesucht  hatte,  Gegenbesuche  
 ab,  theils  kamen Bürger  aus  der  Stadt oder Regierungsbeamte  
 der  Eingeborenen,  um  ihre Aufwartung  zu  machen.  Ein  
 Arzt beschrieb mir die  schlimmen Folgen, die Genuss  von Hühnerfleisch  
 in Krankheiten haben kann.  Der Patient fällt in Krämpfe  
 und  alle  seine  Glieder  werden  hart  zusammengezogen.  Die  
 Säuglinge  erhalten  statt der Mutterbrust mitunter die  Su-ngay-za  
 hnet-pioh  (das Klein - Kinder - Essen)  genannte Banane.  Wenn  
 ein kranker Birmane-einen  schlechten Geruch  (nyau-mi) verspürt,  
 dann  ist die Prognosis  eine  fatale.  Der Aussatz wird  durch  einen  
 Teufel verufsacht, der sich Madeja nennt.  Gautama  liess die grammatischen  
 Bücher abfassen, damit nicht die in  die Wälder  zurückgezogenen  
 Priester durch falsche Aussprache  die Kraft der Gebete  
 vernichteten. 
 In  den  letzten  vier Welten  der Byamma  fehlt  der  Körper,  
 weil  in  früherer Existenz mit einem  siechen  oder verstümmelten  
 Körper Behaftete  den Wunsch  gehegt hatten,  ihn  los  zu Werden,  
 In  der  elften Welt fehlt das Gefühl, weil den Leidenschaften Unterworfene  
 um  die  Befreiung  von  denselben  gebetet  hatten.  Von  
 den  84,000 Dhammakhanda  sind  21,000  in  dem  Vina-Pitakap  
 (Pitakau oder Gefäss),  21,000  in  dem  Suttan-Pitakap  und 42,000  
 in  dem Abhidhamma-Pitakap  enthalten.  Bura-laun  giebt  es  drei:  
 Ukkittitanu, Vipahcitanu  und Neyia.  Hach Schmidt unterscheiden  
 die Mahaj ana Sutra’s  in Buddha 3 Naturen:  der Verwandlung,  
 der vollkommenen Herrlichkeit und der verborgenen Eigentümlichkeit. 
   Erklärung  der  Vorschriften  in  der  Vinya  giebt  das  
 Buch  Atava.  In  den  Klöstern  wird  besonders  der  Zutava  aus  
 der Vinya gelesen.  Die von Gautama den Candidaten  des Mönchstandes  
 gegebenen Regeln  finden  sich im Uddathika von  Aschin