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 um  in  dem Menschenknäuel  freie Bahn  zu halten.  Ich  hörte bemerken, 
   dass  dieser junge Herr  als  besonders  rücksichtslos  bekannt  
 sei,  doch Keiner  dachte  an Murren. 
 Unter den Poeh werden  unterschieden  die Jan masat  (Maskeraden), 
   Jophsoma  (Marionetten), Anindema  (Ballet - Opera),  Sat-  
 tama  (Possen)  u.  s. w.  Bei Nacht muss  Jeder nach  Gesetzesvorschrift  
 eine Laterne  tragen,  oder  wenn  er dazu  zu  arm  ist,-eine  
 Trommel  schlagen,  sonst  greifen  ihn  die  Wächter  auf,  in  den  
 Strassen  von Mandalay. 
 Der streng orthodoxe König  erlaubt nicht den Verkauf berauschender  
 Getränke und hat auch ihreVerfertigung aus dem Palmsaft  
 verboten.  Auf dem chinesischen Bazaar  sind sie indess zu erhalten,  
 ebenso  wie Cigarren,  die  Bain  (Hanf)  enthalten.  Auch  frische  
 Areca-Nüsse wirken betäubend,  und  in  Siam wurde mir  eine besondere  
 Art gezeigt,  die  diese Eigenschaft immer habe. 
 Nachmittags wurde gewöhnlich  neben unserm Hause einer der  
 weissen Elephanten mit Musikbegleitung in grösser Procession vorbeigeführt, 
  um gebadet zu werden. Die nebenher laufendenSoldaten  
 waren  in  Uniform,  d.  b.  in  rothen  Jacken,  grünem Putzo,  breitem  
 Strohhut, Schuhe minus,  und einer  rostigen Muskete mit  oder ohne  
 Schloss.  Im Palaste hatte ich  einen  ändern  weissen  Elephanten  
 unter einer offenen Halle angekettet gesehen, wo man zum Audienzzimmer  
 aufging.  Ein weisser Elephant  muss  sich  ausser  seiner  
 Farbe  noch  durch  bestimmte Zeichen  an  anderen Theilen  seines  
 Körpers  documentiren.  Auch  ein  ziemlich  dunkler  mag  so  genannt  
 werden,  wenn  er  helle Flecke  hinter  den  Ohren,  an  der  
 Stirn  und  am Rüssel  zeigt.  Nach Madden  soll  der Elephant  (in  
 Ganesa)  zum  Symbol  der Weisheit  geworden  sein,  weil  er  die  
 Blätter  der heiligen  Ficus  indiea frisst,  diSNagbundhu  (vom  Elephanten  
 geliebt)  oder  Kunjurashun  (Nahrung  der  Elephanten)  
 heisst;  deshalb werden  die  Fallen  für  wilde Elephanten  in  der  
 Nähe  eines  solchen Baumes  gegraben. 
 Im äusseren Hofe des Palastes ist die Gerichtshalle.  Ueber der  
 grossen Thronhalle,  in der der König bei feierlichen Audienzen empfängt, 
  erhebt sich der Spiralthurm desSchlosses. Aus ihr öffnet sich 
 Exorcisation. 103 
 ein weiter Blick über die die Stadt umgeben de Ebene bis zu den umgrenzenden  
 Bergen.  Vor dem Herrschersitz steht eine Mannigfaltigkeit  
 verschiedener  Figuren,  als  Elephanten,  Löwen,  Menschen  
 u.  s.  w.,  um  zu  zeigen,  dass  sie  alle  unter  der Botmässigkeit des  
 Königs  sind.  Nach Alison waren Elephanten  abgerichtet,  vor dem  
 Könige von Ava zu  knieen,  dem  auch  unvernünftige Thiere Verehrung  
 bezeugen.  In  einem  unter Musik  langsam  einherziehenden  
 Ochsen wagen  sassen  unter  einem  Baldachin  einige  Prinzessinnen  
 des Hofes,  deren Ehrendamen  zu Fuss  nebenher  spazierten, 
   mit  geschlossenen  oder  offenen Schirmen.  Der weisse  
 Schirm  des Königs  ist eine  hochverehrte Gottheit,  deren Urtheil  
 zuweilen  in  der Sagengeschichte  angerufen wird,  um  den Nachfolger  
 zu bestimmen. 
 ’  Ein birmanischer Bekannter  der Armenier  erzählte von  den  
 Hexen  (Dzon),  die Nachts  mit  feuersprühendem Munde  umher-  
 wanderten,  und  den Leuten  etwas  in’.s Essen  steckten, wodurch  
 sie krank  würden.  In  einer Strasse,  wo  eine Hexe  lebe,  wirke  
 ihr  Beispiel  oft  epidemisch.  In  seinem  Quartier  käme  es.  
 fast jede Woche vor,  dass Mädchen  oder Frauen  in  den  Strassen  
 tanzten.  Man  schicke  dann  nach  einem  Mo-Zea  (Arzt  oder  
 Medicinmann),  der  ein Tamein  (ein  Frauengewand)  über  ihren  
 Kopf decken Hesse,  und  sie  mit  einem Stock  durchbläue.  Die  
 Kranke  fühlte  aber  nichts  von  den  Hieben,  sondern  nur  der  
 Dämon  (Nat)  in  ihr.  Nach  Haafner  werden  in  Indien  Hexen  
 durch  aufgestreute  Senfkörner  ausgejagt.  Der  unter Mitwirkung  
 des  Priesters  (Asari)  von  den  weiblichen  Dämonen  der  Aman  
 besessene Pai-adi (unter denSchanars) trägt feurige Kohlen auf dem  
 Haupte  oder  in  den Händen,  ohne  etwas  zu  fühlen.  Richardson  
 giebt nachstehende Weise der Exorcisation:  (the tamee  (a  string 
 woven with  seven  threads,  consecrated  with  certains  ceremonies  
 and  in which  are  made  seven knots)  is  hung round  the  neck  of  
 the person  and prevents  the witch escaping.  The doctor  then beats  
 the bewitched person and asks the name ot the witch, which has possessed  
 her and what she wants.  The witch alarmed answers  by  the  
 mouth  of the  patient.  The  doctor orders  hei  nevei to  come again.  
 When she promises a compliance, the tamee is taken off and she is al