Slutjïoffen butcf) großem ©ehalt an ©ticfftoff ftd> augjeichnet,
fo móeten wir »ermuthen, baß jener aug biefem entfiele, unb bat:
auf juut Sf)cit bie bebeutenbe Abnahme beg gaferfioffgehalteg im
»enófen S lute beruhe; wenn bag S lu t bet ber .Spatntuht unge=
wohnlich arm an gaferftoff gefunben wirb (§ . 868. d ) , fo ließe
ftd) bteö ba^tn beuten, baß nut baturn wenig ober fein Jpamftoff
entfielt, weit bag S tu t nid)t bie nóthige Sttenge SDïaterial baju
liefert, 6 . ©. ©me t i n (9?t. 482. I. @. 350) ttermutfyet aber,
baß .Sparnftoff unb £amfdute burch Betfefcung beg £>$majomê ge?
bilbet werben, unb eg laßt ftd) bafur anfüf>ten, baß ^ r e » o j i
unb © u m a g nad) 2(ugrottung ber 9ïieren jweimahl mehr Og*
majorn alg fonft im S tute fanben. 2lnbere, namentlich auch S.
© m e t i n (9 ïr. 186. lil. @. 185), ftnben eg wahtfheinlicher,
baß ber ©iweißftoff alg bag Sftaterial baju bient: nad) ^ ) r o u t
(9?r. 420 XL. @. 193. fg.) fottte ber ^»arnftoff 3mahl fooiet
©ticfftoff, 24-mai)t weniger Äohlenftoff, faßt fo»iel SBafferftoff unb
eben fooiet ©auerftoff alg ber ©iweißftoff enthalten; bagegen bc
rechnet 6 h o f f a t (91t. 216. V. p. 150) nad) einer anbern 2fnas
Ipfe, baß ju t Sitbung »on #arnftoff 2,7 fobiel ©iweißftoff nó=
tf>ig ift, welcher burch bag 5lthmen 1,25 Äohlenftoff unb burch
anbere ©ecretionen 0,45 SBaffet oetloren hat* 2Cbgefef>eit ton
biefet Seredhnung, nach welcher aug ben ©tementen beg ©iweiß*
jioffg SOBaffer gebilbet werben foll (§. 875. i), laßt ftch für jene
Sermuthung anführen, baß im .Spante bei einem ©ehalte an ©U
weißftoff ber .Spatnfioff an SWenge abnimmt (§. 854. b), unb baß
bet Abnahme ber Harnruhr juerft ©iweißftoff, bann £arnftoff er;
fcheint (§. 868. c), ^nbeffen bürfte wohl bie grage aufgeworfen
werben, ob nicht biefer ©iweißftoff »on einer unoollfommenen Unt=
wanblung beg gaferftop fjercu^rt ? w) ©aß bie unorganifchen
©toffe, welche ju ben nähern Seftanbthetlen beg Sluteg gehören,
in bie Organe unb ©ecrete übergehen, ift faura ju bezweifeln,
unb Äiefel, SÄangan, glußfdure fcheinen nur ihrer geringen
ÜÄenge wegen im S lute nicht entbeeft ju werben, ba ihre
Ouantitdt auch in ben ©ebilben dußetft gering ift. x) 21ber eg
fheinen auch noch unbefannte flüchtige ©toffe im Slute gebun=
ben »orl)anben ju fepn, bie man burd) beffen Zerfe§ung entwickeln
fam t, unb bie ftch auch in ben ©ecreten ftnben. S a t r u e l
(Sir. 583. I. p. 2 7 4 ) bemerkte nämlich, baß bag S lu t beim
3ufafce oon ©dhwefelfdure ben fpeciftfchen ©eruch beg Jpaut* unb
Sungenbunfteg ber Shiergattung, »on welcher eg genommen ift,
entwickelt, unb »ermuthete, baß bieg auf ©ntbinbung einer eige*
nen ©dure beruhe, bie im S lute alg ©als »orhanben fep. 5D?at*
teucci (91r. 196. XXXIX. ©. 103) erhielt aug bem abgetaud)*
fen ©erurn non ^iegenblute burch ©efh'Uation mit ©dhwefelfdure
eine ftarf nach Ziegenhaar riedhenbe glüffigfeit, weldoe SWilchfdure
unb eine bem acidum capro'icum ähnliche fette ©dure mit @pu*
ren »on ©alzfdure unb @d)wefelfdute enthielt. — C) Seicht
rainber bunfel alg bie SDïetamorphofe ber Slutftoffe ift ber Uber*
gang berfelben in bie fefte gorm bei ber Nutrition, f a l l e t
(01r. 95. VIII. pars 2. p. 62 sqq.) nahm nach S o e r h a a b e
a n , ber Slutftrom, welcher etwag »on ber feften ©ubftanj mit
fortgeriffen habe, fülle bie fo entftanbenen Süden ober ©ruben
burch ^ibfah »on neuem ©toffe aug, ber barin gerinne, burch ben
£>ru<f beg Sluteg, ber SWugfeln u. f. w. heteingebrangt unb »on
feinem SOBaffer befreit, wenn er aber aug ben ©ruben hetüorcage,
»on bem Slutfïrome weggefpült werbe, ©och hiotmit würbe
in offenbarem SBiberfprudhe mit ber ©tfahtung ber ©toffwedhfel in
ben Organen ju einem rein medbanifhen 3lcte gemacht, unb bag
geftwerben felbfl nicht erklärt. Sefctereg fónnen wir »on bem
nach 2lbfdheibung aug bem S lute ohne SBeitereg erfolgenben ©e*
rinnen beg gaferftoffg ableiten; aber nur jum Sheil, ba bei SBei*
tem nicht alle Organe biefen ©toff jur ©runblage haben. SBag
ben ©iweißfloff betrifft, fo ift er in ben feften ©ebilben theilg ge*
rönnen, theilg ungeronnen; auch ftnben wir im Organigmug feine
bet Sebingungen, unter welchen fonft feine ©etinnung erfolgt,
^ i l b e b r a n b t (9?t. 433. 1799. I. @. 203), Sucd (9?r. 594.
©. 312) unb 2fnbere nehmen eine Oppbation alg ©runb beg
geftwerbeng an , ba im »enofen Slute weniger ©auerftoff ftch ftn*
bet; inbeß wirb nicht burch biefen, fonbetn nur burch @auren
eine ©erinnung beg ©iweißfloffg bewirft, ©er ^»ornfioff erhärtet
jur Oberhaut nicht burd) ©introefnen an ber Suft, benn er nimmt
eben fo auch beim ©mbrpo im gruchtwaffer unb bei SBajferthie*