B e im i f c h u n g f r emb e t ©to f f e .
§. 865. Unter ben htterologen Bilbungen, bet welchen ein fe<
jleä ober flüfft'geS ©ebilbe einen frembartigen, bern Organismus
butchauS nicht entfprechenben <5f)arafter amtimmt, flefjt bem 9tors
maljuflanbe am ndd^fien bie Beimifchung in baS B lu t aufgenom=
menec frembec ©toffe. ©S iji nämlich hiec bl4p ein aupeteS 2Äo;
ment bet 2f(ienotion, unb inbem ber eingebrungene frembe ©toff
mit bet fecetnirten glüfftgfeit unmittelbar auSgeführt ober and) in
einem ©ecrete ober einem organifd)en Steile abgelagert wirb, fo
wirb auch ber Organismus überhaupt ober bod) baS B lu t ba»on
befreit, unb fomit erfcheint biefe Beimifchung als eine 3fuperung
bes bem Organismus inwohnenben ©trebenS, burd) bilbenbe $hds
tigfeit feinen ©harafter ju behaupten unb baS grembartige entwe«
ber ganj aus feinem Bereiche $u entfernen ober bodh aus bem £e;
benSfafte auSjujlopen. Oie »orjüglichflen Erfahrungen über folcfje
2fusfcheibung hat © m e l i n (9fr. 149. II. ©. 1535 fgg.) §ufam=
mengejfeltt. A ) Ourch bie dpautauSbünjlung werben »iele »on
ben SSerbauungSorganen aufgenommene ©toffe auSgejlopen. Oer
innerlich gebrauchte ©chwefel entweiht als ©chwefelwafferfloff, bei
baS auf bem Äotper getragene ©ilbet fchwarj färbt, unb baS in
SÄenge gebrauste Ouedjtlber hat fein (Entweichen aus ber .Ipauf
ju erfennen gegeben, inbem anhaltenb beruhetes ©ilber oberfldd):
lieh amalgamirt würbe (9fr. 184. VIII. © . 237) ; auch 3ob u»5
Sobfali hat nach beten Gebrauche © an tu (9 fr. 199. VI. p,
164) in ber ^»autauSbunflung wieber gefunben. geltere »errdtp
burch ihren ©eruch nach B a t l e p (9 fr. 216. XI. p. 1 6 ) ben
genommenen SJalbrtan ober 2lfanf, fo wie nadh © u » i e r , Ou.*
m e r i l unb Br e f c h e t (ebb.) bei ßeuten, bie in ber Strunfenheit
geworben ftnb, ben SBetngeifl; Zwiebeln unb .Knoblauch geben ber
ffuSbünflung »on $ a u t unb ßungen ihren ©erud}. ;gn feltenern
fallen hat man nad) bem ©ebrauche* »teler 9?habarber gelben
©chweip beobachtet. B) 0>ie SDfildh nimmt fehr hduftg unb fchneU
Bejlanbtheile non ben in bie BetbauungSorgane gebrachten ©toffen
in ftch auf. Oie Äuhmild) wirb non ber gütterung mit SDfaiS«
blättern befonberS füp unb lieblich, non .Kohl weniger angenehm
unb etwas fchatf, »on Äartoffelfraut unfdhmacfhaft, unb »on
Äuhpiljen efelhaft fehmeefenb (9fr. 377. ©. 14. 1 8 ); in ben bei
ber Oeftillarion übergegangenen fluchtigen ^heilen taffen ftd) nach
^ a r m e n t i e r unb O e ^ e u p (ebb. ©. 2 0) bie genoffenen 9fah=
rungSmittel beutlichee unterfcheiben. ©o fehmeeft auch grauen«
mild) nach gebrauchtem Sßermuth ober 2CniS (ebb. ©. 1 3 2 ) unb
riecht nadh genoffenem Knoblauch- SBenn reifes ©etflenflroh, wel=
cheS »iel bittern ©ptracti»jïoff enthalt, jum güttem ber Äühe ge«
braucht worben ifl, fo giebt ihre fOïilch nach ^ e rm b f i d b t (9fr.
700. XVII. ©. 11) bittern Ofahm unb bittere Butter. greffen
fie ^flanjen, welche einen bem Sütbigo ähnlichen ©toff enthalten,
* S3. Anchusa officinalis, Equisetum arvense, Mercurialis per-
ennis unb annua u. f. w .: fo hat ihre SKild) jwat unmittelbar
uadh bem SDfelfen ihre natürliche gatbe, färbt ftch aber (wie bet
an ftch farblpfe Snbigfïoff erfï bei ber ©dhrung burch Oppbation
blau wirb) beim 2Cbfe^en beS 9fahmS inbigoblau; biefer gdrbefloff
geht nicht an Butter unb .Kdfe über, fonbern nur an bie CDfolfen,
unb tapt ftch öon biefen burdh giltciren fdjeiben (ebb. ©. 1 fgg.).
Sfl bie SBBurjel »on gdrberrothe ober Galium rubioïdes tc. unter
bem gutter, fo bekommt bie SJIilch eine rothe gatbe, weldhe auch
an bie Butter übergeht; fo wirb fte auch bon üurfume gelb. —
Sladh bem ©ebraudhe »on Sob fanb G a n t u (a. a. O .) baffetbe
burdh Oleagentien in ber 5D?ildh- — ©üblich dupert auch bie Sftilch
bie 3trjneifrdfte ber aufgenommenen ©ubffanjen: ber SÄutter ge;
gebene purgirenbe, narfotifdhe Ouecfftlber; unb anbere 2frjneimittel
bringen ihre fpeciftfchen SEBirfungen im ©duglinge h^bot, unb wie
bei biefem bie frembe ©ubfianj ebenfalls burch baS SSlut geht, er;
heEt unter Anbetern barauS, bap, wenn bie ©dugenbe ©pargel ge«
geffen hat, ber dparn beS ©auglingS ben eigentümlichen ©parget
geruch annimmt. C) Oer ^>arn, über welchen in biefer fpeciellen
Begehung »on S ß o h t e r (SRr. 186. I. @. 128 fgg.) unb ©teh=
berg er (ebb. II. © . 49 fgg.) eine 9Ieihe »on Beobachtungen
angeflellt worben ifl, enthalt» an ©ubfïanjen, weldhe a ) burdh bie
BerbauungSorgane eingeführt worben ftnb, erjttidh ©eben: bie Äie«
feterbe, welche in ihm angetroffen wirb, rührt I>6d6fi wahtfcheinlid)
»on bem Srinfwaffer tyt ( 9tr. 575. © . 3 4 8 ). igob fanben
© a n t u (a. a. £>.), © u i b o u r t (91». 576. VIII. p. 460) unb