Stimmung bet Oieroenthdtigfeit beruhenben ©peichelfluffe fanb Vüt=
f3>erlief (9 ir. 229. XL. ©. 29) ben ©peicgeljioff um Vieles
fparfamet al$ fonjl, bagegen etwas mehr als gewöhnlich oon bem
in SQBaffec unb waffetigem SBeingeifie logticfjert, in ceinem £Bein=
geifie unlöslichen ©tractiofioffe im ©peichel. ©bet l e (9ic. 713.
32) glaubte ju bemerfen, baf, je lebhafter et ftch, um feine
©peichelabfonbetung ju »etmehren, eine ©aute »otfiellte, bet ©pei-
d>el um fo fpectftfch fchwerer, Kater unb weniger fabenjtehenb
würbe, alfo möge ©petdhelftoff unb weniger ©cgleim enthielt
G) ©ie ©alle enthalt weniger ©allenfioff, wie im ÄinbeSalter
(§. 533. i), fo auch nad) S g e n a t b bei Atrophie, Verhärtung
unb fettiger Ausartung ber gebet. Oiadg Gh e ü a l l i e t enthielt
bie ©alle eine Proportion beS Ptftomel ju ben gefammten fefien
SSefianbtheilen = 1 : 1,88 bei einem ©allenftebetfranfen, = 1 : 2,40
bei einem Sungenfüchtigen, — 1 : 6,66 bei einem ©pphilitifchen,
unb bei einem gaulfteberfranfen geigte fte nur eine ©pur oon biefetn
©toffe. H) ©er ^»arnftoff unb bie ^arnfdure ftnb einanber gan;
nahe oerwanbt unb als Vlobiftcationen einer unb betfelben Vtl=
bung ju betrachten; ihre Stenge oariirt bähet auch halb bei bet=
ben auf gleiche SBeife, wie 5. £3. ber Jparn bei Äinbetn wenig
$arnftoff unb fiatt ber ^atnfdure efptpputfdure enthalt (§. 535. f),
halb fo, baf beibe in ein ungleiches Verhältnis treten, ober ber eine
biefet ©toffe bie ©teile beS anbern einnimmt, i ) ©ie ndchfien
SSeifpiele l)lec§u liefert baS Verhältnis bei ben »erfchiebenen
ren (§. 827. p—r). Unter ben Viamntalien ft'nbet ftch ber Jparw
fioff am reichlichen bei fleifchfreffenben Shieren, weniger beim
Vienfcheh, noch weniger bei pflanjenfceffenben Shieren, wdhrenb
bie £atnfaure bei legtecn ganj fehlt unb bei fleifchfreffenben fparfamec
ftch fwbet als beim Vienfdgen; «tparnftoff unb #atnfdure
fommen bei fleifchfreffenben Vögeln unb Vatrachiern t>ot, wdhrenb
bei ben übrigen Vögeln unb Amphibien fo wie bei g ifte n unb
Wirbellofen Shteren nur #arnfdure ohne ^parnftoff gefunben wirb,
k ) Offenbar $nt bie Nahrung gtofert Antgeil an biefen Verfchie-
benheiten: wenn fleifdhfreffenbe ©augethiere mit fiicfjlofflofer ©ufc
ftanj genährt würben, fo enthielt nach brei big oier VSocgen iln
jparn feine JparnfaUre mehr (Sir. 630. p. 13 sq.). ©te 2patn=
fdure fegt ftch aus bem menfehlichen Jparne in rothen fcpftaUinU
fchen Äornchen als fogenannter .ipatttgrieS ab, wenn fte im Über;
maafe gebilbet ober burch eine anbere freie ©dure ntebergefchlagen
worben ift. SBoll aft on leitete juerft ben auf einem Übetmaafe
tm «Sparnfdure beruhenben #<wngrieS oon einer ju reichlichen ani=
maltfchett Jtofl ab, wie unter, Anbetn fdgon ©amp e r bemerft
gatte, baS indpollanb, feitbem weniger gleifch gegeffen würbe, auch
bie dpatnfleine feltener geworben waren, ©c h u l t e n S (01c. 584.
L. ©. 198) betätigte bieg unb fanb, baf. bei breitdgiger auS=
fdglieflichec anintalifcher Äojf ber £ a rn oiel fparfamer würbe (§.
842. e) unb fafi noch einmahl fo oiel Jpatnfdure enthielt als bei
gemifcf>ter Äoft. Vi a g e n b i e (Sic. 630. p. 2 4 sq q .) wies eS
nod) naher nach, baf bie dbatnfdure burch Söohlleben, burd) ^)ins
gebung an bie §teuben ber Safel unb oorjüglich burch ju reichs
liehen ©enuf aniraalifdger ©peifen »ermehrt werbe: ec bemerft,
baf, wenn fonjl mdStge Perfonen bei einem geftmahle ungewohns
lieh oiel genoffen h ^ n , ihr dparn am folgenben SOlorgen mehr
^arnfaure enthalt, unb.ee führt ein Veifpiel an, wo ein Vlann,
fo lange er begütert war, an $atngrie$ litt, bei feiner Verarmung
baron befreit würbe unb, als er »on Steuern in SÖßohljlanb fam,
auch oon jenem Übel wieber heimgefudgt würbe. 1) P r o u t (V r,
629. ©. 100. 115) bemerfte aber, baS nicht allein bie ju grofe
Vienge gefunbec Olahrung, befonberg oon Sleifdg, Vrob unb Pub=
bingö, fonbern überhaupt 2Üled, waö bie Verbauung flort, namenO
lieh forperliege ober getjiige 2lnjlrengung unmittelbar nach &et
Vlahljeit, unb felbjl eine Abweichung oo!t ber gewohnten Beit be$
»©peifeng, bie ibarnfaute üermehrt, wie benn Verbauungöbefchwerben
bem Grtfcheinen oon ^aengrieö' »oranjugehen pflegen, unb eine
bie Verbauung regulirenbe Viethobe bemfelben entgegenwirft. Sßenn
auch beprimirenbe Affecte jur übermdSigen Vilbung non #arafaure
beitragen ( ebb. ©. 1 0 2 ), fo wiefen fte wahrscheinlich burch ©tos
rung ber Verbauung, m ) © ne ftgenbe ßeben^weife befbrbert bie
©rjeugung oon Jparngrieö entwebec auf biefelbe SBeife, ober audg,
wie Vi ag enbi e (a. a. £). p. 26) annimmt, weil bei bemViam
gel an Vewegung auch ber ©toffwedgfel in ben Viubfeln unb ber
Abfag beä jii(fjioffigen Saferjiop in benfelben h^nbgefegt ifi, unb