SD^ittct 1022} bei jwei Petfonen, bereit H am an 50 auf einam
ber folgenden Sagen unterfucht würbe, war baS Mittel 1024 unb
1025. ©emeiniglich rotbet fcifcf> getaffener ^)arn baS ßafmus«
papterj jedoch ifl bieS ntd)t immer ber §all, wie ihn benn Slo u elle
(g^r. 683.. I. 3. Stücf. S . 96) überhaupt als neutrat gegen blaue
Pflanjenfafte angiebt. c) S e r £ a rn erteibet auf feinem langen
SBege fd)on SSerdnberungen. S e r, ben man aus ben Slietenwat«
jen brücft, ifl mehr trübe als ber, welchen man im Sftierenbecfen
ftnbet. SSorjüglid) wirb er bei feinem Aufenthalte in ber Harm
blafe gednbert: je langer er h w »erweilt, je feltener man alfo ihn
laßt, um fo concentrirter unb fpeciftfch fchwetet ifl et, wie man
ihn benn beS Borgens nach bem Schlafe am meiflen gefdttigt
ftnbet. Stef> berget (Sftt. 186. II. S . 4 9 ) fand bei einem itna«
ben mit einer Hambtafenfpalte ben aus ben Harnleitern träufeln«
ben Harn alfalifd) reagirenb, unb eS fragt ftch, ob ber auf bem
normalen SBege auSgeleerte Ham bie faure Sleaction/wetcfe er ge«
Wohnlich geigt, nicht öielleicht erfl in bet Hamblafe cr^a[ten hat?
d) 9lach feiner Ausleerung dnbert er fich fehc fchnell. SSeim ©r«
falten trübt er-ftch oftm als unb fegt ein SBolfchen ab, welches
nad) unb nach ju SSoben finft unb als ein rothet, aus Hnrnfdure
beflehenber S a g erfcheint} bie faure SReaction »erliert ftch, unb eS
tritt ber eigentliche urinofe ©etud) heröor, inbem ftd) betHamfloff
tn fohlenfaureS Ammonium uerwanbeltj fpdter fegen ftdh ©alje,
namentlich phoSphotfauret Ammoniumtalf, theilS als eine fdhteimige
Haut, theilS. als Ärpflalle ab 5 baS fohlenfaure Ammonium nimmt
bei fortfchreitenber gaulnift ju, fo baß ber Ham mit ©duren braufl;
et fcheibet faljfaureS Ammonium, bann falgfaureS Slattum,
tnblich phoSphorfaureS üftatrum unb Ammonium au s, unb eS
bleibt gulegt eine braune, flinfenbe glüfftgfeit »on ber ©onftflenj
eines SptupS übrig. e) SSeim Wochen gerinnt ber Ham
SSeim Abbampfen fchldgt ftch guccfl Schleim, bann ein rothlicheS
P uloet, aus Hamfaure unb Salden beflehenb, nieber. SSei ber
Sefliltation in getinber SBdrme geht eine flare, farblofe glüfftgfeif
über, bie fafl gefchmacfloS ifl unb weber fauer, noch alfalifch rea«
girt, aber ben ©erudj beS H«mS hat «ob in gdulnifj übergeht»
unb eS bleibt eine rothltchbraune, trübe, bicfliche glüfftgfeit »o»
efelhaftem, faljig bitterem ©efchmacfe. SSei fldtferer Hige geht eine
flinfenbe Aufldfung »on "fohlenjdurem, efftgfaurem unb faljfaurem
Slatrum unb branbigeS £>l über, julegt etwas Phosphor. Stle*
faure fchldgt fleefauren Äalf nieder5 anbere Sauren bewirfen un=
mittelbar feine Trübung, aber nach einiger Beit einen Slieberfchlag
»ott Hamfaure. Saugenfalje fallen phoSphorfauren Äalf unb enN
wicfeln Ammonium. Saljfauret SSarpf fallt als fchwefelfaurer
SSarpt, falpeterfaureS Silber als falgfaureS S ilber, efftgfaureS
SSlei als fchwefelfaures unb phoSphorfaureS SSlei nieber. f) SSei
bet grofen SSerfchiebenheit beS HarnS »on einzelnen Perfonen unb
5U et'njelnen Beiten fommt es uns nur barauf a n , eine ungefähre
Sdfjagung ber mittleren Proportion feiner SSeflanbtheile ju erhalten
U r u i f f h a n f (9hr. 148. S . 1 5 ) erhielt öon 36 Unjen Harn
535 ©ran = 0,0309 fefle S übflanj; S Se t j e li u S (9?t. 575. S .
369) fanb 0,0670 fefle Subflang, unb SBacfenrober (9ir. 208.
LXVII. S . 410) nimmt 0,0700 im H ame erwadhfener SRenfchen
att. Slpflen (9?r. 418. p. 242 sqq.) fand in einem Sitte beS
am meiflen gefattigten Harns (urina sanguinis) 4 0 ©rammen, beS
jtrafferigflen HarnS 5,56 ©rammen feflet S ü b fla n j baS SRittel
;untre alfo etwa 23 ©rammen, unb, wenn ein Sitre Harn bei
1022 fpeciftfdher Schwere 1020 ©rammen wiegt, 0,0225. Sinnen
24 Stunden würbeh mit 36 Unjen Harn nach © r u i f f h a n f s
Angabe, welche bem 9lormaloerhdltniffe am ndchflen ju fommen
Ifcheint, 535 ©ran ober ungefähr 9 Drachmen feflet Sübflanj au$=
Jgeleert werben, was auch mit SSoflocfs (92r. 185. II. S . 667)
(Angabe übereinflimmt} ber tägliche SSerlufl an feflet Stibflang
Iburch ben Harn würbe nach S e r g e l i u s 1 9 , nach 2Bacfenro=
|ber 20, nachOlpflen nur 6t Drachme betragen. — DaSS3er=
p ltn if ber unorganifchen SSeflanbtheile 5u ben organifd;en würbe
»on g o u r c r o p unb S a u q u e l i n wie 1 :2 0 , non SSoflocf wie
1:4, öon SSe rje liuS wie 1 :2 ,6 (1 8 4 4 :4 8 5 6 ), »on © ruif.-
Ifhanf wie 1 :0 ,6 9 (3 1 5 :2 2 0 ) angegeben. Nehmen wir bas
•Uerhdltniß wie 1 :3 für baS normale, fo wirb ber tägliche SSerlufl
purch ben Ham an unorganifcher Sübflanj 2| , an organifcher
6t Drachmen betragen. SBenn nun nach S S e r je l i u s ber
behalt an Schleim, DSmajom, Speichelfloff, SWilchfdure unb
18