gebraut f>abe, baf burd) ben Sünbenfall, ober burd) bic geizige
(Entwickelung, ober burd) SSeibeS als ein« unb baffctbc bie Menfd):
beit erkrankt, unb jebeS inbivibuelle (Erkranken nur baS (Etfdheinen
ber von SSoreltern unb Uceitem ererbten Äranff)eit fep. Sod) we=
bet Aberglaube, nod> Abern>i| können uns b^fen- 68 treten ju=
weilen bei ganj gefunben Menfdjen unb bei ganj gewöhnlicher £e=
benSweife bie auffallenbflen Abweisungen von ber gewöhnlichen
Slualitdt auf: ber dparn j. SS. enthalt SSetlinetblau (§ . 868. e)
ober leud)tenben Pho&Ph0« (§• 868. h ): baf biefe abnormen Stoffe
auSgeflofen werben, erfldrt unS bie babei fortbauernbe ©efunbheit;
burd) welS« Umfldnbe aber fte erzeugt worben ftnb, laft ftd> nid)t
naher nachroeifen. S a n tit ifl es uns jebod) nicht benommen, bie
50^6glid>feit anjuerfennen, baf burd) eigene Kombinationen bet Mb
benben Shdtigfeiten, abhängig von unbemerkt gebliebenen Kinfluf:
fen, SSlaufdure entwickelt unb mit Kifen Verbunbett ober Ph°3pf)or
aus S aljen entbunben worben ifl. Unb überall kommt es jus
nad)fl barauf an , bie Mannigfaltigkeit bet (Etfchetnungen anjin
flau en , wenn wir auch nur von einjelnen ben ©runb erkennen
unb von ben übrigen nur ber Analogie nach einen noch nicht ent--
beckten ©runb votauSfehen. B ) S ie fßetdnberung bet Qualität
ber SSilbung beruht entweber auf einem allgemeinen ob?t auf ei:
nem örtlichen ßuflanbe. f ) S ie Siatheft'S ober bet allgemeine
CebenSjuftanb als ©runb folget qualitativen SSeranberung befielt
in einer Abweisung vom SppuS ber SSilbung unb fycit, »etm
aud) nid)t immer, eine materielle SSaft'Sin ber SSefchaffenheit be§
S3lutS. ^ e nachbem ein ©hataktet ober ein SSeftanbtheil beS SSkutS
uberwiegenb ifi, kann man vier Siathefen bejfelben annehmen: bie
arteribfe ober phlogif!ifd)e, burd) kräftige Afftmilation unb flatfe
Aufregung erzeugt, wobei ber gafetfloff fiatker entwickelt, ber Kruot
heller gerdthet, baS S3lut gehaltreich, fein Sauf energifch, unb feine
(Einwirkung hef6g erregenb ifi; bie venofe Siatheft'S, welche bet
Mangel an lebenbiger Aufregung unb unjureichenber AuSfd)eibung
entfieht unb burd) «in fdjwarjeS, bitfeS, langfam fortgetriebenes
SSlut mit trägem SBechfel ber Stoffe unb SSorhetrfchen kohlenjiofftger
SSilbungen ftck> d)araktetiftrt; bie ferofe Siatheft'S, welche, burd) i»
fSwaSe Afftmilation ober burd) ju fiarke Konfumtion begrünbet,
in ©ehaltloft'gkeit, Sünnflüffigkeit unb SSleichheit beS 83luteS ftch
auSfpricht «nb ein Übergewicht ber niebtigflen SSilbungen, beS
Zellgewebes unb Serums, mit Mattigkeit ber SebenSduferungen
juc golge hat; unb bie albuminofe SiatheftS, von einer reichlichen,
aber nid)t vollkommen burchgeführten Afftmilation herrühtenb, burd)
ein h««^/ kleberigeS, aber an gaferfloff armes SSlut be§etd>rtet, unb
oott Neigung ju Afterbilbungen (namentlich ju AuSfd)ldgen unb
^)araftten) begleitet. — Auf et biefen Jpauptformen giebt es noch
attbere Siathefen, welche befonbere Arten qualitativer SSeranberung
begrünben (§. 867. C. 872. o). S ie localen Probuctionen ber
•Diath«f« überhaupt ftnb aber nicht allein Auf erungen ober Symptome,
fonbern junt SheilauS h^ifame Wirkungen ober Ärtfen berfelben. S enn
ittbem bie Abnormität in einem einzelnen Puncte ftd) ft'pirtunb in einem
befimmten Probucte ftch verkörpert, wirb ber allgemeine SebenSjuftanb
gebeffert, unb bie übermdf ige Steigerung ober SSebtückung ber organis
fdjett Stetigkeiten gehoben, g ) S ie Quelle aller butchgteifenben
SSerdttberungen in ber Q u a litä t örtlicher SSilbungen unb fomit ber
(ßrototpp biefer SSerdnbetungen überhaupt ifl bie (Entjünbung (§.
762. g ); benn Umanberung ber Proportion ber SSeflanbtheile (§•
849 — 853), Umbilbung von Secreten (§. 854. 8 5 5 .) unb von
organifchen ©ebilben (§ . 8 5 8 ), homologe fäubilbung (§ . 8 5 9 )
unb SBieberbilbung (§ . 860— 8 6 4 ) fo wie Ausartung von Slüfs
ftgkeiten (§ . 868) unb Afterbilbung (§ . 8 6 9—'8 7 2 ) kann aus
ihr hervorgehen. Als bie ju t Ktfd)etnung kommenbe Umanberung
beS SSilbungShergangeS ifl fte eine Steigerung beS SSlutlebenS in
einem Srgane mit verdnberter - Züchtung bet bilbenben Shatigkeit.
SaS SSlut flromt reid)licher htnju, haf*et bafelbfl unb verliert
jum Sheil bie biScrete gorm feinet Äorner; baS entjünbete ©es
webe wirb von ergoffener plaflifd)er glüfftgkeit, welche balb eine
fuljige (Eonftjlenj annimmt, jum Sheil aud) von ausgetretenem
33lute ober blof von beffen farbigem Sheile burdhbrungen; bie
-^aargefdfe erfcheinen unter ber ßoupe von SSlut ausgedehnt, mit
anhdngenbem (Eptravafate, unb ftnb nadh bem Sobe nid)t ju inji=
ciren, fo wie man bann aud) bie gellen beS ©ewebeS nid>t aufs
blafen, noch baS ©erinnfel aus benfelben auSfpülen kann. Übris
SWS bebarf es nicht immer einer vollkommen auSgebilbefen (Ent=