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felbft tn groferet SDïenge won ber 3ftmofpï)dt:e angesogen, fo baf
bet SSehatter tcercc wirb-, bad fohlenfaure ©ad hingegen jtef)t wer=
móge feiner grófetn ©chwere mehr a£mofpf)drtfctje Suft an unb
entweicht in geringerer Stenge in bie Atmofpljdte, fo baf bet 85e:
jatter wollet wirb atd suwot. Unter stwei glüffigfeitcn, toetje wer=
fdjiebene SBeftanbtheüe enthalten, fann aud) eine SBahlansiehung
© tatt ftnben: nad) © t a p t e (S ïr. 240. XXI. © . 2 8 2 ) brang,
ol6 ein Satmftücf, mit einer Sófung won ©urnrni unb 9ït)abar-
fcatin gefüllt, in Söaffet gelegt mürbe, SBaffer in ben S arm , unb
SKhabatbarin aud bem S atm e) ein Satmftücf würbe mit fcf)iwe=
felfauret Eifenaufïófung gefüllt unb in Söaffer mit btaufaurem
Äali gelegt: nur SGSaffer brang in ben S am t, bad Eifenfals ï)in=
gegen brang hetaud unb bewirfte hftt dne blaue Narbung, u) Auf
weleer ©eite aber aud) immer bie ftatfere Ansiehung ftd) ftnben
m ag, fo berust bad SBefenflidje biefer E rlernungen immer auf
einem ©treben bed Ungleichartigen, ftd? audjugleidjen: bie biefytere
gtüffigfeit ffceigt, wie S ï ï a g n u d beobachtete, fo lange, ober M f
burch bie SStafe fo lange won ber in ber 9ÏÏifd)ung gleizen, «bet
bünnern glufftgfeit an, bid fte mit biefer einen gleichen ©tab won
(üoncentration hat, unb ftnb beibe glüfftgfeiten won gleicher don=
centration, aber won ungleicher 9ftifd)ung fo erfolgt bie gegenfet?
tige Surchbringung fo lange, bid bie SNifchung gleichartig gewor=
ben ijl. S ie Surchbringbarfeit fommt weber bem lebenben Mv
per noch auch bet organifchen Materie audfchtieflich su, fonbern
ftnbet ftd) aud) im unorganifchen IKeid>e: porófe dorper, wie Show
fdftefet ober ©tadglocfen mit feinen Stiften laften einen gleizen
Audtaufd) ber ©toffe ju. Sod) beruht bie Surchbringung nid^t
auf mechanifchen SSethdltniften allein: fohlenfautet Äatf.gab nad)
S u t r o c h e t feine Enbodmofe ungeachtet feiner grpfen Eapiltari?
tat. Setfelbe SSeobadfter fanb, baf Eiweif mit unmittelbar ßar?
uberffehenbem SÖSaffet ftdj nid)t mifdft, twenn aber eine feuchte
SStafe bajwifchengelegt wirb, halb eine Sttifthung mit ihm,eingeht,
©o ift benn bie ©djeibewanb bad wermittelnbe ©lieb: fte muf
beiben glüfftgf eiten, jwifchen welchen fte liegt, werwanbt fepn,
ftdh mit ihnen tranfen; inbem beibe ftd) in ihr begegnen, erwacht
bad ©treben nad) ^etftellung won ©teichgewidft, weldjed bie E t;
SB o n b e n © e & t l t> e n. 317
fcheinungen bed d?inburd)btingend begrünbet. S ie organtfthe ©ub?
flattj ift wermoge ihrer wielfeitigetn SBerwanbtfthaft mehr burd)*
brt’ngbar ald unorgantfehej uttftreitig aber nicht in allen ihren gor?
men in gleichem ©rabe. SÖßenn nach S u t r o c h e t (9fr. 584.
CIV. ©. 360) eine Sdfttng won ©altert wiermal)l mehr Beit braucht
ald eine won Eirneif, um burch bie organifdje ©ubftartj hinburch?
jugehen, fo laft ftd) mit grofer SBahtfdjeintichfeit wermuthen, baf
jebed • ©ebitbe nicht nur für anbere ©toffe überhaupt, fonbern auch
für jebe Art won' ©toffen indbefonbere einen eigenen- ©rab won
Surd)bringbarfeit befttft. D) Sßad bie djemifdje SBerbinbung an«
langt; fo wirb bie £lualitdt einer organifchen-©ubftans rtid)t allein
burch bie Proportion ber SSeftanbtheile, fonbern^ aud) bürd) bie
3lrt ihrer SSerbinbung befiimmt. Sief© ift aber faft- ganj unbe*
fannt: ed bleibt ungetwif, in welcher $orm unb SBerbinbung Eis
fett, ©djwefel, Phodphor u. f. w. im lebenben Srgam'dmud ent»
halten ftnb. 3>m ©anjen fcheinen bie nadjften SSeftanbtheile nid)t
in einer fo innigen SBetbtnbung ju ftel)en, baf nur hierburd) bie
organifdhe ©ubftanj ihre Epiftenj erhielte: * benn wir fonnen SD3af=
fer, ©alje, Erben, $etf, Sdmajom; ©altert aud mehreren ©es
bilben audjiehen, 'ohne baf biefe ihren Bufammenftang wertieren.
§. 834. Blicfen wir nun auf bie Proportion ber SSerbinbun*
gen A ) überhaupt, fo erfennen wir a ) juworberft eine unenblidhe
SSerfchiebenheit berfelben, fo baf nichtd bem anbern ganj gleich; ift.
Seber SWudfet hat eine eigenthümlidje gorm unb ein eigenthümlis
thed SJerhattnif $u feinen ^ledhfen, wie ju ben Änodhen, unb bet
befonbere ©efthmaef jeber ^(eifchpartie eined efbaren Shterd beutet
auf eben fo eigenthümlidhe SWifdhungdwerhdltniftej bad ftett ber
Augenhöhle, ber Siieren, bed ^)erjend, ber Jpaut, ober bet ©chlet’m*
faft ber Siafenhohle, • ber ßungen, ber SSerbauungdorgane unb jeber
einzelnen ©treefe bed Sarmcanald u. f. w. jeigt eben folche Ei?
genthümlidhfeiten. ©o erhalt man aud) werfchiebene Arten won
©altert, je nadhbem man fte aud Änochen, ober Jpaut, ober ^lech?
fen sieht) unb Jtieftt minber fchetnen Eiweifftoff, Ädfeftoff u. f. w.
überall befonberd mobificirt su fepn. S a f enblich bei jeber ®at?
tung won Shieren ber gleichnamige ©toff eben fo eigenthümlich
geartet ift, Wie bei jeber Pftansengattung ©d)(eim unb ©ummi