natürlichen Körper einer ebenen Gegend in ihrer natürlichen Befchaffenheit
oft beobachtet, und viele andere nur in dem Zuflande, -wie fie in Natu-
ralienfamlungen aufbewart -werden, gefehen zu haben, oder das Naturprodukt
an feinem Geburtsorte aufzufuchen und folches unter mancherlei
Abänderungen an verfchiedenen Orten und zu verfchiedenen Zeiten zu
beobachten. Wo aber hat man dazu mer Gelegenheit, als auf einer
Reife, die ganz diefem Zwekke gewidmet ifl? Endlich glaubte ich
auch w'ärend derfelben Gelegenheit zu finden, für die Widenfchaft felbfl
wichtige Beobachtungen famlen, und folche Nachrichten mitteilen zu
können, die nicht blos unterhielten, fondern auch unterrichteten und. den
Lefern von verfchiedenen Ständen nuzlich wären.
In frühem Jaren ward ich teils durch Amts- und Berufsgelchäfte,
die mich an Ort und Stelle zu bleiben nötigten, teils vom -Mangel an
Unterfliizung verhindert, diefen meinen Wunfch auszufüren; ja, ich hatte
fchon feit langer Zeit felbfl die Hofnung aufgegeben, ihn einfl in Erfüllung
bringen zu können, als das, was ändern oft zum Hindernis wird, mir zum
Mittel werden mufle,'folchen doch noch wiirklich zu machen. Als mir am
Schluffe des 1781* Jares, einiger häuslichen UngUiksfälle und meiner durch
anhaltende Stubenarbeit ganz zerrütteten Gefundheit wegen, eine Veränderung
des Örts angeraten und folche für notwendig erachtet wurde, erwachte
der Gedanke aufs Neue, diefen Zeitpunkt zu einer Reife durch einen
Teil von Sachfen in Rükßcht der Natur gefchiehte und Oekonomie zu nüzen.
Bei sr. K u r f ü r s t l i c h e n D u r c h l a u c h t um Unterftüzungzu
diefer Reife zu bitten, wolte ich nicht wagen, da ich w o lw u fle ,
dafs noch weit wichtigere Gegenflände 'Seine landesväterliche Sorgfalt forderten.
Ich fann -daher bei fchlaflofen Nächten auf andere Mittel meine
Wiinfche ins Werk zu fezen. Sölten nicht, dachte ich, in Sachfen fo
viel einzelne Patrioten und wisbegierige Männer fein, die von den natürlichen
Merkwürdigkeiten Sachfens näher unterrichtet zu fein wiinfehten?
Solten Sie nicht, wenn folche Nachrichten vorhanden wären, diefelbe
begierig kaufen und darin Belerung fuchen? Solten Sie nicht, wenn keine
befriedigende Nachrichten davon vorhanden wären, Jemanden, der lieh
erböte,
n
erböte, folche zu lamlen, im voraus mit einer hinlänglichen Summe unter-
ftiizen wollen, um wenigflens den Anfang zu einer folchen Befchreibung
machen zu können? Diefe meine Gedanken teilte ich einigen meiner liic-
figen und auswärtigen Freunde mit, und einflimmig erhielten fie Ihren
Beifal. Durch diefe Beiflimmüng aufgemuntert, teilte ich nun meinen
Freunden und diefe wiederum ändern inländifchen Patrioten einen fchrift-
liehen Plan mit, in welchem ich die durch meine Reife zu erreichenden
Zwekke näher entwikkelte. Fafl durch alle Länder Europens waren phi-
lifche Reifen unternommen und öffentlich, bekant gemacht worden, nur
von Sachfen hatte man noch nichts Algemeines. aufgeflellt. Zwar hatte
der verdiente Herr Bergrat Charpentier die Gebirge -Sachfens und befo Inders
den erzgebirgifchen Kreis für den Naturforfcher und Bergman vor-
treflich befchrieben; aber es waren gleichwol noch fo viel Gegenflände
außer feinem Zwekke, und iflibefchrieben geblieben, dafs meine Reife auch
in Rükficht der Gebirgskunde .nicht one Nuzen fürs Vaterland fein konte.
Es war außerdem zu wiinfehen, dafs die in Sachfen fleh aufhaltende
Tiere genauer beobachtet - und das Merkwürdige von ihnen befchrieben,
dafs die häufigen Pflanzen und unter diefen manche wenig oder gar
nicht bekante, genauer unterfucht und die einzelnen Gegenden auch feibfl
in Riifeficht der Mineralogie noch ausfiirlicher befchrieben würden, und
daß dabei irisbefondere auf die Öekonomie, auf Viehkrankheiten, Manufakturen,
Kiinfle, Handwerker und dergl. wo. etwas Neues, Abweichendes
, oder fonfl Merkwürdiges zu beobachten wäre, Rükficht genommen,
und alles forgfältig angegeben und aufgezeichnet würde. — ■ Dies war
es, was ich in meinem Plan den Patrioten-Sachfens mit wenig
Worten vörtrüg, und nach Kräften, wenn Sie mich unterfliizen wolten,
zu leiflen verfprach. Ich machte deshalb den Vorfchlag, dafs Jeder, wer
an diefem Unternemen Te il zu haben' fleh entfchliefsen würde, einen
Louisd’or vorausbezalen möchte; wogegen ich jedem Intereffenten die ge-
drukte Befchreibung der Reife, die ich im Sommer des 1782. Jares unternemen
wü rd e, um den fechcten Teil wolfeiler als ändern,, die folche
Ipäter kaufen würden, zu laßen verfprach; wobei ich Ihnen diefen Louisd’or
als eine Vorausbezalung zugleich verrechnen und Sie noch überdies
b 3 als