Glashütte. ¿ en geringen Glasvorrat anzufehen; wobei ich nun wol
auch nicht viel ve rlor, da das Ganze nicht im beften Zu-
ftande zu fein fchien. Man bereitet hier grünes Glas aus
zwei Teilen Sand und einem Teil A fche ; weifses Kreideglas,
aus einem Teil Kreide, zwei Teilen Potafche und fechs Teilen
Qwarzkiefel. Die Qwarzkiefel werden aus dem nahe
dabei befindlichen Leemberge genommen und die Kreide aus
Kotbus bezogen. Da Ihnen die gewönliche Bereitung des
Glafes bekant ift, und das, was ich davon hier zu bemerken.
Gelegenheit hatte, mir weder volftändig, noch äuszeich-
nend fcheint, fo enthalte mich darüber ausfürlicher zu fein.
So viel von ökonomifchen und vermifchten Bemerku
n g en , die in hiefiger faft wilden Gegend weder zalreich
noch fer wichtig find; etwas unterhaltender hoffe ich w e rden
die mineralogifchen fein, die ich n u n in möglichfter
Kürze anzeigen wil.
Geber- Die Gegend ift hier faft eben und die hohen Berge,
geht der weiche auf der Karte längs der Neifle und an ändern Orten
“ ‘ hier herum angegeben werden, findet man nirgends. A n
das oben befchriebene Vorgebirge gränzt hier warfcheinlich
bei Sohra und Hochkirch dies Flözgebirge, welches nur an
einigen Orten mit geringen Erhebungen hervorragt. Diefe
Erhebungen oder Hügel beftehen insgefamt aus Sandftein,
welcher fowol in Aufehung der Farbe als auch in Rükficht
der Gröfse der einzelnen Sandkörner und der Fertigkeit ver-
fchieden ift. Merkwürdig ift e s, dafs zu Sohrneundorf,
welches ich von Langenau aus befuchte, unter einer drei
Ellen hohen Schicht von eifenfchülligen Sand Kalkftein gefunden
wird, der ungeachtet er fo nahe an die oben be-
fchriebenen Kalkfteinbrüche (S. 205-216) gränzt, dennoch von
ganz
ganz andrer Natur ift, und nicht wie jener, zu dem ur- Kalkflein-
fprünglichen gerechnet werden kan, fondern bei der Entfte-brach zu
hung des Flözgebirges iich durch den Niederfchlag aus demSohrmun-
Wa fler erzeuget haben mus. Diefes beweifen die häufigen orl'
Verfteinerungen, welche in demfelben enthalten find. Der
Bruch felbft liegt an einem Teiche füdöftlich von Sohrneundorf
auf einer kleinen Anhöhe. W en n gleich die ganze Gegend
kein gebirgiges Anfehen ha t, fo ift fie deshalb nicht
weniger anmutig, da der Bruch von einer blumenreichen
W ie le umgeben wird, die mit Eichen und ändern Laubholz
bewachfen ift; und auf der unter ändern bekanten Pflanzen
das hange Unholdmkraut mit der rofenänlichen B lü te (Epilobium
rofeum L i n k . ) häufig pranget. Unter der angezeigten drei
Ellen hohen Schicht ,von eifenfehüifigem Sande, folgt zuerft
ein mit Leem und Sand gemifchter, bräunlichgelber poröfer
Kalkftein, in dünnen Schichten; wovon einige faft fenk-
recht fallen und von Süd nach Norden ftreichen, andere
aber ganz flach liegen und nach Orten unter einem Win ke l
von vierzig bis fechzig Grad einfehiefsen. Hierauf folgen
ftärkere Lag er, welche wellenförmige Ablöfungen haben, die
jedoch auch nach Morgen einfehiefsen. Diefe dikkere Lager
nennt man hier Grundßeine. Sie beftehen aus einem dichten
gelblichgrauen Kalkftein mit vielen Mufchelverfteinerungen.
Diefer giebt gebrant den beften Kalk. In einer Tiefe von
zehn E llen , als foweit man bis je z t gekommen war , fezt
der Kalkftein noch unabgeändert fort. Z u r Ableitung des
Waifers hat man einen Abzug gegraben, der acht Ellen tie f
unter dem Mülgraben durchfezt, und der durch eine Wie fe
auf fechshundert Schritte weit bis in den Dorfbach geleitet
werden mufte. A n der Morgenfeite wird der Kalkftein
durch einen mürben fchiefrigen T o n , den andere vielleicht
verwitterten Tonfchiefer nennen würden, abgefchnitten. Die
N n 2 Gegend