Pechfiede- ünd fiir die Kefiel forget. W e r lieh nun von den Einwo-
reiefi. nern des Ofens bedienen w i l , giebt den Pechrichtern einen
gewilTen Zins. Auch hat jeder Ofen feinen eigenen
Pechfieder.
Laubholz. Aufser dem Schwarzholze findet man auch allerlei
Laubholz in der Herrfchaft zerftreut. Eichen, We is- und
einige Rothbuchen find hier und da in den W iefen, auch in
dem Walde bei Lukniz zu fehen. Hier verdienen auch zwei
neu angelegte Eichenwälder bemerkt zu werden, deren einer
neben dem Jagdfchlofle, der andere aber nahe an Mufkau
hinter der Fafanerie frifch aufwächft. A n der Neifse wird
man hier und da Pappeln, Weiden, E r len , A h o rn e , Mas-
holder und Hollunderbäume auch Linden untereinander abwechselnd
gewar. Sie find wol gröftenteils zu einem an-
genemen Spaziergange angelegt, jedoch können fie auch
bei mereren Anwuchs als Unterholz benuzet werden.
Teich- ' Die Fifcherei betreffend , fo ift diefelbe nicht nur in
mrtfehaft.der Neifse, fondern auch in den Teichen, die von guter
Befchaffenheit find, fer beträchtlich. L e z te re werden, nach
der mir gefchehenen A ng abe , gewönlich auf zw e i , einige
auch nur auf einen Sommer befezt. In diefer Ze it wachfen
die Fifche f o , dafs von zweifömrigen Saze das Stük drei
bis vier Pfund wiegt, und ungefär fechs und dreifig Stük
auf einen Zentner gehen. Um das vierte Jar Werden die
Teiche gewönlich abgelafien , die Gräben in denfelben gehoben,
gereinigt und darauf der ganze Teichplaz mit Habet
befäet. Man hat auch Verfuche mit dem Anbau Von Ger-
fte und Sommerkorn auf denfelben gemacht: allein erftere
find ganz mislungen und leztere hur mittelmäfsig gediehen.
Nach einjäriger Benuzung mit Haber, werden dieä Teiche
angeangelafien
und wieder mit Karpfen befezt. Aufserdem find Teich-
Perfche, Hechte, Schleien und Karaufchen in denfe 1ben.wirtfehaft.
In den kleinen Teichen bei Keule finden fich auch Schmerlen
; In den Mülteichen Aalraupen (~Gadus L o ta j auch Rotaugen
(Cyprinus erythrophthalmus) und bei Treberndorf in zwei Teichen
Forellen. Die beträchtlichften Teiche find der lange
Dammteich, und die Teiche bei Altliebel. Erftere!* wird gewönlich
mit fechs und achtzig Schok befezt. Das WafTer, womit
er angelafien wird, entfpringt aus drei verfchiedenen grofsen
Qwellen: dem grofsen Lugh (diefes W o r t körnt vermutlich
von dem wendifclien W o r t Lufcha, welches eine Pfüzze
he ift,) den Kocholt und den fogenanten IKurzelteiche. Lezte*
fe r würde felbft mit Fifchen befezt werden können, wenn
er nicht mitten im \Vaide lä g e , wo viel wilder Rosmarin,
Heidelbeerftauden, Wacholdern und Fichten wachfen, welr
ches dem Leben der Fifche nachteilig fein fol.
Die Teiche werden am liebften noch im Herbfte mit
zweifömrigen Samenkarpfen befezt; wenn fie nemlich auf
zwei Sommer in einem Sazteiche gelalfen werden Sollen.
Können fie aber darinnen, wegen der Lage des Teichs,
-nur einen Sommer ftehen, fo nimt man dreifömrigen Saz.
Die Samen-Karpfen werden in befondern Teichen um Keule
herum gezogen. Auch bei Schleife giebt es Teiche, die ich
aber nicht befehen habe.
In der Neifle finden fich auch Lachfe, A a le , Ka r- Flmfifike.
p fen , Barben , zu Zeiten Schmerlen, P e rfch e , Hechte,
Schleien, Karaufchen , und vielerlei fogenante Weisfifehe.
Da ich niemanden finden konte, der mir die Weisfilche gefangen
hätte; fo habe ich vielleicht in der Folge Gelegenheit.,
die in der Neifte befindlichen Fifche genauer zu be-
ftimmen und zu befchreiben. Dies ift aber noch hier anzu-
O j- merken,