Ueberficht Ende des Riefengebirges, oder bis an die Tafelfichte, und
G W ^ diefCr ganZe" Seite habC ich nichfc die Spur
von Ba ftlt gefunden: wol aber an der öftlichen Seite des
SchwertaflulTes und nahe an demfelben , faft im Tale am
Abhange der Granitgebirge zu beiden Seiten des Fluffes.
Queis- Um Ihnen einen deutlichen B e g rif von den einzelnen
H‘ r- merkwürdigeren Bergen diefer Gegend zu machen,. wil ich
von dem äufserften Ende des Qweisknjh bei Goldentraum anfangen,
und das Gebirge bis nach Gebhardsdorf und weiterhin
nach Meffersdorf befchreiben. Am Qweis beftehen hier die
fteilen und l'chön wilden Ufe r, die darin denen bei Markliffa
änlrch find, aus Glimmerfchiefer, defifen Beltandteile fowol in
Anfehung der Farbe als des Gewebes an mereren Orten
verfchieden waren. Im dem fogenanten Goldberge jenl’eits
eines Bachs, der fich in dem Qweis ergieft, befteht die
Bergart zwar auch aus Glimmerfchiefer, dem aber oft mer
oft weniger, oft fo viel Qwarz beigemengt ift, dafs man
ganze Qwarzlager mit fer wenig beigemengten Glimmer
zwifchen den Schieferbänken liegen lieht. Diefer Qwarz
ift rötlichgrau, oder graulichweis, im Bruche grobfplittrig,
glänzend, an den Kanten, zuweilen auch ganz, durch-
fcheinend, und von körnigen auch fchaligen abgefonderten
Kalkflein Stükken. Befonders merkwürdig ift, dafs an einigen Orten
im Gold- dem Glimmerfchiefer Kalkftein und Kalkfpat lagenweife bei-
ge' gemengt ift. Diefe Bemerkung ift um fo viel wichtiger,
je deutlicher fle das uranfangliche Dafein des Kalkfteins in
den urfprünglichen einfachen Gebirgen beweift, und je err
wünfchter und nüzlicher der Kalkftein in hiefiger Gegend,
welchen man aus weit entfernten Orten kaufen mus, zum
mannigfaltigen ökonomifchen Gebrauch ift. Man hatte in
diefem Berge zwar fchon ehedem Verfuche, Kalkftein zu
finden,
finden, gemacht, und benachrichtigte mich dafs man wirk- K
lieh eine Spur defielben gefunden. Diefe Nachricht fehlen«»
mir, nach dem was ich von diefem Gebirge um Markliffa gefe-
hen hatte, unwarfcheinlich, und machte mich um fo begieriger
den Ort felbft und die Gebirgsart in Augenfehein zu ne-
men. Mit Bewunderung fand ich im genanten Goldberge, dicht
am Qweis, am nördlichen Abhange des B e rg e s , nahe beim
W eh r der Wiefermüle, da wo der Glimmerfchiefer wellenförmig
wurde, ftat des Qwarzes, körnigen Kalkftein, bald
in ftärkern, bald in fchwächern Trümmern, oft in ganz
feinem Blätchen, oft nur als Sinter oder als ein dünner
Ü eb e r zu g , welcher der glimmerigen Bergart beigemifcht
w ar , zu Tage anftehend. Diefer körnige Kalkftein ift ge-
wönlich von bläulichgrauer, oft auch von weifser Farbe,
fer häufig mit einer bräunlichgelben Eifenocher durchdrungen;
die Eifenocher findet fich in den Klüften oft Zerreib-
lich, oft in Zol dikken Lagern; der zwifchen dem Kalkftein
liegende Glimmer ift von fchwärzlich - auch bläulichgrauer
zuweilen von eifenfehwarzer Farbe, ftark glänzend, teils
in kleinern, teils in gröfsern Blätchen: fer oft liegen zwifchen
demfelben auch kleine ekkige Qwarzkörner.
Da ich aller Aufmerkfamkeit ungeachtet keine Spuren
eines Ganges warnemen konte, fo vermute ich, dafs
diefes ein eigenes mit Kalkftein auf obbefchriebene A r t gemengtes
Gebirgslager fei, in welchem bei gröfserer Tiefe
die Kalklager und Kalkfteinfchichten leicht ftärker und ergiebig
genug werden können, um einen regelmäfsigen Kalk-
fteinbruch darauf anzulegen. Uebrigens hat diefer Berg,
fo wie das Städtchen Goldentraum feinen Namen einer Sage
zu danken, nach welcher hier ehemals ein Goldbergwerk
angelegt gewefen fehl fol ; wie man denn noch den Ort
zeigt,