Barteh. ein vortreflicher G ar ten , der im Mittelplaze nach franzöfi-
fchen Gefchmak angelegt ift, zur rechten Seite gegen Mittag
wechfeln mit demfelben englifche Partien, von denen einige
in der Vertiefung am Bache in fchattenreiche natürliche Gänge
übergehen, die bei einem Dichter neue Empfindungen von
den Schönheiten der Natur hervorbringen und dem Maler
die vortreflichften Bilder an die Hand geben können. Ueber-
rafchend ift die am Ende eines folchen Ganges zur Gränz-
fclieidung angebrachte P fo r te , welche ich ihrer edlen Sim-
plicität wegen in einer Vignette am Schlufle meiner von
hier und Rengersdorf aus gemachten Bemerkungen habe abbilden
lafien. W o man nur hinfieht, zeigt fich des Herrn
v o n S c h a c h m a n reicher Erfindungsgeift, der gleichfam die
Natur zu verfchönern beflifien war.
Gemäldt. In den Zimmern prangen die herlichften Gemälde von
den gröften Meiftern, unter denen fich auch eigene Handzeichnungen
des Herrn Befizers und feiner würdigen Gattin,
die nach dem Urteile grofser Kenner mit Gefchmak und
Empfindung zeichnet, befinden. W ie fer bedaure ich, zu wenig
Kenner zu fein, um Ihnen diefe und die koftbare Münz-
famlung deflelben nach Würde befchreiben zu können, fo aber
werden Sie lieh an nachfolgender Skize genügen lafien.
Münz- Die Samlung alter Münzen hat der Befizer in einem
famlung. Catalogue raifonne d’ une collection des medailles, welcher 1774 herauskam,
bekant gemacht. Sie beftehet aus Münzen grie-
chifcher Städte und Könige, und aus römifchen Münzen von
allen Metallen und Gröfsen. Mir fcheinen folche nicht fo
fer der Menge, als vielmer der guten Erhaltung und ver-
fchiedener Seltenheiten w egen , Aufmerkfamkeit zu verdienen:
denn es befinden fich über fünfzig Münzen darunter,
die
die durch erw^ntes Verzeichnis teils zu e rft bekant gemacht Münz-
worden, teils von den bekanten Münzen fich ih re r Verfchie- famlung.
denheit wegen auszeichnen.
A u fser den Münzen fahe ich auch einige antik ge-
fchnittene S te in e , die fchon Lippert in feiner Daktyliothek an-
gefüret h a t, verfchiedene fer feltene egyptifche Idolen von
Bronze und der fogenanten Porzellanerde, und einige römi-
fche Gefölse von Glas und Ton.
Die Samlung von Kupferftichen beftehet aus ein paar
taufend B lä tte rn , a lte r und n euer merenteils englifcher und
franzöfifcher Kupfer.
Die Bücherfamlung ift zw a r nich t die zalreich&e,Bibliotek.
doch feit es ih r dicht an koftbaren W e rk e n , befonders an
Reifebefchreibungen und an Bü ch e rn antiquarifchen und
numismatifchen Inhalts. U n te r den Mineralien find die mei- Natura-
ften zwar n u r aus Sachfen und Bömen, doch find auch ei -St».
nige fremde d a ru n te r, z. B. verfchiedene A rte n von Gran it
aus Egypten. Kalkftein, ebendaher. Mufchelmarmor, von
den Piramiden bei Gize. Auch fahe ich hier ein z u r Tie r-
gefchichte gehöriges feltenes Naturfpiel. E s w a r das Skelet
eines Kopfs von einer Rikke, .(Rehhündin, Ceruus capreolus
femina L in n .) welche hier ehedem gefchoflen worden. Sie
h a tte das linke H o rn mit zwei Spizen, und ftat des re ch ten
n u r eine kleine Hervorragung.
E in feltenes, rümliches und nachamungswürdiges Nufhe-
Beifpiel h a t der H e rr Gutsbefizer dadurch gegeben, dais bung der
e r feinen U ntertanen die Frondienfte gegen ein proportio- ¿ ’ ondieu-
nirliches Dienftgeld erlafien h a t, wodurch e r nicht n u r fich-^f'
felbft oft verkanten Nuzen ftifte te , fondern auch das Gliik
Y a feiner