Reibers- fo geht der Rauch durch eine aus der Mitte des Herdei
darf emporfteigende Röre in die E lle , welche Röre mittelft ei*
1®“ *" nes Schiebers geöfnet und gefchloflen werden kan : diefer
arre' Schieber ¡ft vom Fusboden drei Ellen hoch entfernt. Ift
nun die Darre hinlänglich geheizt und das Feuer ausgebrant,
fo wird mit dem Schieber gefchloflen, damit fleh die W ä r me
nicht nur gleichmäfsig verteile, fondern auch länger an-
halte.
Brauhaus. Auch die Einrichtung des Brauhaufes ift auf eben
die vorteilhafte!Art gefchehen, fo dafs man fein Augenmerk
fowol auf Erfparung des Holzes, als auch auf die Leitung
des Rauches richtete , der hier gar nicht zu fehen noch
zu bemerken ift; der Heizofen ift klein, mit Z ö g en , einem
ziegeinen Roft und einem Afchenherde verfehen. E s
find zwei Keflel darin, der grofse vierekkige zum gewönli-
chen braunen, der kleinere runde zum fogenanten engli-
fchen Biere. Die Metfchfafler find zur Erfparung des Raums
vierekkig, und zwei Kiilbottige fer gros und breit, um die
gefchwinde Abkülung des Biers zu befördern, und die faure
Gärung zu verhindern. Gleich unter dem Külfafie ift der
Keller, und das abgekülte Bier kan unmittelbar aus dem Kül-
fafle durch ein Loch, in das Gefäs, worin es aufftoisen fo], in
den Keller hinabgelaflen werden. Zu dem gewönlichen braunen
Biere wird auf ein dresdner Viertel ein Scheffel Gerfte, und
zu dem englifchen Biere doppelt foviel gegeben; hiezu wält
man immer fer gute und reine Gerfte. Der benötigte Hopfen
wird zum Teil in Markersdorf erbauet und ift dafelbft
von englifchen und bömifchen Gelege, zum Teil wird er,
da dies nicht hinreicht, aus Bömen erkauft. Z u r Aufbe-
warung und Erhaltung des Hopfens ift ein befonderes B e i
hältnis, worin der Hopfen durch eine Schraube zufammen,
gepreft
gepreft werden kan; deshalb man das Behältnis felbft auch
die Hopfenprefie nent.
De r urbare Boden um Reibersdorf, Markersdorf, Op-
pelsdorf, Sommerau und Ullersdorf, welche insgefamt dem Hr.
Grafen von Einfiedel gehören , ift in den tie f gelegenen
Feldern leemig und auf den Anhöhen iandig. Die zu Reibersdorf
gehörigen herrfchaftlichen F e ld e r, welche feit vielen
Reibers*
darf.
Feldbau
undWiefe•
wachs.
Jaren in guten Dünger gefezt worden find, hat man
in vier A rten geteilt, und auf denfelben folgende Saatordnung
beobachtet. Im erften Jare wird ein Achtel mit W e izen
in leemigen Boden, und ein Achtel mit Korn auf fandi-
gen oder gemifchten Feldern als Winterfaat b e fte lit; im
zweiten Jare K o rn , im dritten Jare körnt auf die W e izen felder
Gerfte, auf die Kornfelder Haber; im vierten Jare
bleibt, der grofsen Schafzucht wegen , das Feld Brache
liegen. Die beften Aekker find zum Krautlande und F u t terbau
nach folgender Einrichtung beftimt worden. Im er-
Jlen Jare wird nach ftarker Düngung Kraut gepflanzt, im
zweiten Jare Gerfte in das Krautland gefäet, im dritten Jare
Ko rn , im vierten L e in , im fünften Mengfutter mit K le e , im
fechßen und ßebenten Jare wird der Kle e benuzt, der im Herb-
fte ¿es fiebenten Jares umgeriflen und alsdann im achten nach
neuer ftarken Düngung wieder mit Kraut bepflanzt wird.
Den geringen \\7ich1 wachs hat man durch diefe jeztange-
zeigte Erbauung der Futterkräuter zu erfezen gefucht. Die
Gröfse des Viehftandes konte ich nicht genau erfaren; nach
dem aber, was ich davon fah, zu urteilen, ift das Vieh von
guter A r t und gut genärt.
Da das Holz in hiefiger Gegend abznnemen anfängt, Holxfaat.
fo ift fchon feit zwei und zwanzig Jaren die rümliche und im