Seidenberg.
Der
große und
kleine Ka-
zenftein.
Noch ftehen in diefetn Tale an der nördlichen Seite
der fiichfifchen Gebirge zwei groi'se F e llen , der große, und
der kleine Kazenßein■ hervor. Beide beftehen ans Granit. Die
Gebirgsart des kleinen Kazenßeins körnt dem bei dem Burgberge
belchriebenen Granit völlig gleich. Der Granit des grolseft
Fellen hat ein gneisänliches Gewebe ; die Lager deflelben
find wellenförmig und fchiefsen nach Norden ein, werden
aber von ; ändern Klüften durcbfezt, die faft feiger doch etwas
nach Olten fallen und von Mittag gen Norden ftreichen.
Befonders zeichnet-fich diefer gneisänliche Granit durch die
hornlteinänlichen Qwarzkörner, und durch den wenigglänzenden
fall tonartigen Glimmer, fo wie auch dadurch, dafS
der Qwarz hier und da drufig ift, fer merklich aus.
Man findet noch an mereren Orten; zum Beifpiel hinte
r der Seidenberger Kirche und am Altfeidenbergerhofe,
Granit zu Tage anftehen: anv erfteren Orte ift ein Steinbruch
angelegt, und der Granit mit vieler Eifenocher durchzogen,
fonft aber in feinem Gewebe dem von Burgberge faft
gle ich: wo hingegen der am leztern Orte wiederum gfieisän-
lich ift. Ueberhaupt machen alle um Seidenberg gelegene A n höhen
ein zufammenhängendes Gebirge aus, das fleh auf feiner
Nordfeite ganz ins ebene Land verflacht, an der. Südfeite
aber jähe in das augezeigte Tal ftürzt und durch jeztge-
dachte Felfen auszeichnet. Da dallelbe ganz aus Granit befteht,
fo ift auch die obere Dammerde gröftenteils fandiger Böden.
Mittags l'eifte ich von Seidenberg ab, und kam gar
ba ld hier an; wo mich der Herr Regierungsrat v o n K i e -
s e w e t t e r fer gütig aufnam, und Gelegenheit verfchafcq,
die umliegende Gegend zu unterfuchen, wovon ich den E r .
folg in meinem Niichften melden werde.
Da
Wanfche, «*» sa. uBuß■
T ) a die hiefige ökonomifche Verfaflung wenig abweichen- Wanfche.
des von der bisher befchriebenen hat, und die Gegend für
die Gebirgskunde defto merkwürdiger ift; fo werde ich die
wenige Z e i t , welche ich für diesmal hier verweilen kan
befonders der Betrachtung des grofsen noch übrigen Teils
der gebirgig®** Lsuiiz widmen.
Die natürliche Lage der hiefigen Gegend ftellet dem
Auge fo viel angeneme und reizende Gegenftande auf ein- ^
mal dar, und faft eine jede einzelne Landfchaft ift fo male-
rifch, dafs ich es wol der Mühe wert hielte, merere dergleichen
mitteilen zu können; nur ungerne befchranke ich
mich auf eine, die ich von Herrn R i c h t e r . aufnemen lies