Rotmbur-chenüich zwei Tage, Aie Dreiriitner aber nur einen Tag.' Sie.;
ger Ein-mailen auch nebft noch fechs Häuslern, jeder drei Tage lang
wonei. beim Flachsjäten, und zwei Tage bei der Wolifchur, gegen
gereichtes E lfen , Dienfte tun, auch das Kraut behakken,
Dünger breiten, und in der Ernte Heu und Getreide zufammen
rechen. Von den Häuslern tun vier und zwanzig
in der Ernte jeder wöchentlich einen Sicheltag und noch ei-,
nige gefezte Tage gegen das Eflen. Die vier ändern Häusler
aber, haben auch ihre gefezte Tage, und drefchen das
Getreide um den fünfzehnten Scheffel.
Pertinen- Zu Rotenburg gehöret noch Noofs, wo zwölf Bauern
ziert. Und vier und zwanzig Gärtner find, ferner Tormersdorf, wo
achtzehn Hofgärtner und zwölf Häusler wonen, und Gehege,
wo drei Bauern vier Grosgärtner und vier Häusler befindlich
find, und einige Vorwerker.
Akker- De r urbare Boden ift hier noch großenteils fandig,
und Ge- doch findet man auch in der fogCnanten A u e an den Ufern
trädebau. der Neifle guten fchwarzen Boden. Die Getreidearten, welche
hier gebauet werden, find von denen bei der Herrfchaft
Murkau angezeigten wenig unterfchieden; doch bauet man
hier fchon etwas mer Weizen und Gerfte. Aufser dem urbaren
F e ld e , bleibt hier wenigftens der fechfte Teil des
Bodens als Leede zur Hutung liegen. Jenes beträgt in der
Herrfchaft Rotenburg, und denen dazugehörigen Dorflchaf-
ten und Vorwerken neunhundert, neun und neunzig Scheffel Korn-
ausfaat. Bei der Feldbeftellung, dem Akkergeräte , und
den übrigen ökonomifchen Arbeiten habe ich nichts A u s zeichnendes
wargenommen.
Vieh- De r Viehftand auf fämtlichen Gütern befteht ongefär
zucht. in zweihundert Kühen, und vier und fechzig Stük Ochfen Eine
Kuh
Kuh wird järlich für fü n f, auch fü n f und einen halben Taler Viehv
verpachtet. Auch können vier Zuchtfaue gehalten werden, zuckt.
deren jede järlich, des Zuwachfes halber, als ein Kapital
von hundert und zwanzig Taler in Anlchlag gebracht wird.
Die Schäferei ift auf taufend, ein hundert und fechs und dreifsig
Stük angefchlagen, es werden aber wol vierzehn hundert gehalten;
da zu den Gütern eine fer weitläuftige T r if t 'gehört.
Auch wird das Federvieh der ganzen Herrfchaft wie ein Kapital
von vier hundert Talern benuzt.
D ieh ieh e r gehörige Waldung ift beträchtlich. DielValdmg.
eigentliche Rotenburger Heide befteht meift aus Kiefern, fer
viel tüchtigem Bauholze und fchönem jungen Anfluge.’
Sie beträgt der Länge nach eine ftarke Viertelmeile, und
nach der Breite eine halbe Viertelmeile. Von gleicher
Befchaffenheit ift die Noofer Heide; doch finden fich hie r
auch grofse Stämme, die als Bretklöze benuzt werden'
können. Sie ift eine halbe Meile lang und eine halbe Meile
breit. In der Tormersdorfer Heide, .die eine Meile lang,
an manchen Orten eine viertel, an ändern eine achtel Meile
breit ift und ganz an die Görlizer Heide gränzt, finden
fich nicht nur fchöne Kiefern, fondern auch Tannen und
F ich ten , wozwifchen auch die.fchünften Eichbäume und
Welsbuchen wachfen. Die Geheger Heide, drei viertel
Meilen lang und eine Viertel Meile breit', befteht aus gleichen
Holzarten. Hiernächft find auf verfchiedenen Grund-
ftükken der herfchaftlichen Vorwerke in der Gegend der
Neifle eine grofse Menge der fchönften Eichftämme, und
fer viel alte und junge Buchen. A uch findet man lebendiges
oder Laubholz, befonders Erlen und Birken von gutem
Wuchs und ziemlicher Anzal. Nach Abzug des in der
Wirtfchaffc zum Malzen , Brauen und Bakken benötigten
^ 3 Holzes, '