Feld- Sechstel auf folgende Art beftellt wird. Im erfien Jaré wird
inirtfchaft auf Dünger Weizen oder Korn gefäet, im zweiten Jare Gerfte
zu Schön- oder in fchlechtere Felder Haber, im dritten Jare bleibt ein
borg. "pejj j j raclie Fegen, ein T e il aber wird mit Klee befäet, im
vierten Jare folgt wiederum Korn, im fünften Haber, und im
fechften liegt das ganze Feld Brache. Der Herr Befizer hat
viele Verfuche mit künftlichen Düngungen gemacht, z. B. aufser
den bekanten mit Afche, Kalk, Mergel, hat er auch Rus ausge-
llreut, Erbfen umakkern lallen u. f. w. Jedoch hat Ihm die Erfa-
rung gelehrt,' dafs diefe Düngungsarten dem Akker nur auf ein-
Jar Kräfte geben, den Steinmergel zieht er dem Kalke vor.
Die beiden hieher gehörigen Dörfer Ober- und Niederhalbendorf
beftehen erfteres aus fünfzehn, lezteres aus fünf Bauern,
welche bis auf einen, der völlig dienftfrei ift, erbuntertänige
Leute lind.
SchSnber- Unter denen in hiefiger Gegend die Naturgefchichte beger
Heil- treffenden Merkwürdigkeiten gedenke ich zuerfl des fchönberger
trutmen. oder Gefundbrunnens, der ehemals in grofsen R u f gewefen;
wie denn bekant i il, dafs deffen C a r p z o v in feinem ober-
laufizifchen Ehrentempel, G r ö s s e r in den Merkwürdigkeiten
der Oberlauliz, und B ö s c h i n g in feiner Erdbefchreibung ge+
denken. Auch hat ein ungenanter Sehriftfieller, der lieh nur
mit den Buchftaben A. F. U. L. nante, eine kleine Schrift von
der Stärke eines Bogens, den Brunnen und deffen Heilkräfte
betreffend, herausgegeben. E r liegt ungefär taufend fünfhundert
Schrit vom Städtchen nach Abend zwifchen dem herrfchaft-
lichen Schlöffe und dem fogenanten alten Holze. Die Entdek-
kung deffelben fol lieh im Jare 1640, auf folgende Art zugetragen
haben. — Es hätten auf diefem Plaze einige Kühhirten
mit ihren Stäben zum Zeitvertreib wie Drefcher gefchlagen,
worauf Waffer aus der Erde gefprudelt fei. Hierauf hätten,
die
die Hirten mit einem Melier etwas Rafen ausgeftochen und eine Schönhr-
Grube z u m Merkmal gemacht, den Vorgang aber den ihrigen gcr H.U
erzält Ein Hofegärtner Michael Schmidt fei der erlle gewefen,^»»«-
der feinen Sohn, welcher eine überaus grofse Gefchwulft in dem
Schoofe gehabt, darin gebadet und ihn von dem Waffer de e■ -
ben trinken laffen : worauf die Gefchwulft vergangen. Diele
unvermutet bewirkte Kur habe ihm den Namen des Heilbrunnens
zugezogen, und viel kranke Leute aus dem Dorfe , aus
nahen und fernen Orten hätten fich in der Folge deffelben mit
vorzüglicher Wirkung bedienet. Dies habe die Veranlaffung
gegeben, dafs man. den Brunnen ausgegraben und mit einer
Umfchrot umfaffet: weil man aber eine Sparbüchfe dabei gehangen
und Geld für den Heilbrunnen genommen, fo wären die
Leute nach und nach ausgeblieben: worauf lieh die Sage verbreitet,'
der Brunnen habe, weil man Geld dafür genommen,
feine Kräfte verloren. Im Jar 1715 fei derfelbige durch einige
gut ausgefchlagene Kuren wieder in guten R u f gekommen, worauf
er mit einer neuen Umfchrot umfaft, mit Rören und mit
einem Häuschen darüber verfehen worden. Sonderlich habe
das Waffer beim Schlage, Gliederreifsen und Kontrakturen vor-
trefliche Dienfte geleiftet.
Aus diefer Erzälung, die fich hoch bis jezt im hie-
figen Orte erhält, wird wenigftens warfcbeinlich, dafs diefem
Brunnen doch einige Kräfte zugeftanden werden können Dies
veranlafte mich, fo viel die Zeit und die bei mir habenden
Auflöfungsmittel es erlaubten, das Waffer des Brunnens felbft
zu unterfuchen. D ä es Tages zuvor geregnet hatte, die Em-
faffung des Brunnens wandelbar, das darüber gebaute Häuschen
in Kriegszeiten zerftört worden, und Wafferlinfen pnd Fro-
fche fich nun wol darin befanden; fo konte es leicht fein, dals
fich mit demfelben fremde Gewäffer vermifcht hatten: denn ich
fand bei meinen Unterfuchungen nur wenig Mineralifches dann.
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