Der fehung des Gewebes nähert er fich mer dem Flasrigen des
Stephans- Gneil'es, als dem Körnigen des Granits.
berg.
Der Klei- Dies find die Gebirge und ihre merkwürdiglte Stein.
ne-u. der arten, die difleits des Tales liegen, aus welchen fich jen-
Drechsler-feits ¿¡g Tajelßchte, als der lezte Be rg des fchleiifchen Rie-
fengebirges, doch zum Teil auf l'ächfiii hen Grunde, erhebt.
Schon lange warte ich auf gutes W e tte r vergebens, um dielen
höchften Berg der Oberlaufiz zu beiteigen, und noch mus
ich mich begnügen, meine Unterfuchungen auf die kleineren
am F u s delTelben liegenden und zugleich den F u s aus-
machenden Hügel, (die jedoch im Verhältnis mit den Hügeln
in einer Ebne den Namen hoher Berge verdienen)
hier der kleine und der Drechslerberg genannt, einzufchränken.
Die Steinart derfelben befteht ganz aus Glimiiierfehiefer,
wovon der des kleinen Berges ganz dünne ebene Blätter
und Schalen hat, die in den Tonfchiefer überzugehen fchei-
nen. A n ändern Orten liegt der Glimmer in dikkern wellenförmigen
Schalen , wozwifchen ftärkere Qwarzfchichten
und hier und da rötlichgraue Granaten von verfchiedner
Gröfse inne liegen. Die Farbe der Granaten geht gewön-
lich ins rötlichbraune über, zuweilen find fie auch ganz
verwittert. F alt von gleicher Befchaffenheit ift das Geitein
des Drechslerberges, nur dafs ich in ihm keine Granaten
bemerkte ; am Fufse deflelben, da wo der Meffersdorfer
Herrenhof liegt, ilt die Gebirgsart durch eine mit Qwarz
erfüllte Qwerkluft, die man leicht für einen Gang anfehen
könte, durchfezt. In diefem drufigen Qwarze findet fich
hier und da in geringer Menge, teils eingefprengt, teils in
derben Stükken, Eifenglimmer, Kupfernikkei, und Schwefelkies.
Vielleicht würde ich überhaupt noch an mereren
Orten freiitehendes Geitein entdekt haben, wenn ich nicht
durch
durch beitändige Regengüfle und fer itürmifches W e tte r in DerUn^
meinen Unterfuchungen zu fer verhindert worden wäre.
Am rp. Augufl.
VTachdem vom gten diefes Monats an täglich kalt itürmifches dieTafeU
M W e tte r mit Regengüflen gewefen, heiterte fich endlich/*
am H gegen Abend der Himmel auf, und ungeachtet ich
etwas unpäslich war , fo dafs der Herr v o n . O e r s d o r f aus
gütiger Sorgfalt mich von dem ermüdenden W e g e zurukzu-
■halten verfuchte, entfchlos ich mich doch am folgenden
Morgen, als den i6. frü die hohe Tafelfichte zu befteigen.
Sogleich wurden alle zu diefer Bergreife nötigen Anhalten
getroffen, und Nachts drei Viertel auf ein Uhr brachen wir
mit unfern Fürern auf, um den Aufgang der Sonne von
dem Gipfel des Berges bemerken zu können. Der W e g
geht, fobald man aus dem Herrenhofe tr it, almälig bergan
und bleibt bis zum lezten Haufe von Grenzdorf flachanitei-
gen d; von hier aber geht man nun ziemlich iteil über den
Drechslerberg, und dann über den flachen Gipfel deflelben
in lauter Waldung auf die eigentliche Tafelfichte, die fich
nun iteil erhebt, hinan. Die Dunkelheit der Nacht erlaubte
mir keine phifikalifchen Bemerkungen zu machen,
ich verkürzte mir daher den einförmigen langen und für mich
gewis belchwerlichen W e g dadurch, dafs ich den Be rg nach
Schritten abmas. Vom lezten Hanfe in Grenzdorf zalte
ich bis auf die höchite Spize der Tafelfichte fmftaufend drei-
hundert meiner Schritte, wovon Sie jeden wenigftens auf
eine Elle rechnen können. Der W e g war zwar verhält-
nismäfsig gut und trokken, da das fonit dem Bergbeiteiger