Erdfckich-
ten bei
Penzig.
Schwarze bituminöfe Holzerde, einen Zol dik.
Sand, eine halbe Elk.
Ton (h ie r Fet g e n a n t), eine Elle.
Ton und Sand (Schliefj, eine Elk.
Leem mit eifenfchüßigen Flekken, eine Elle.
W e ite r gegen Morgen, jedoch etwas höher, liegt der Dachziegelbruch,
in welchem die Schichten in folgender Ordnung
angetroffen werden:
Sandige und mit wenig Pßanzenerde vermifchte Dammerde, von
grauer Farbe, eine halbe Elle.
Ton und Sand, (Schlief) anderthalb Ellen.
EifenfchüJJiger mit etwas Ton vemifchter Sand, in welchem grofse
Qwarzgefchiebe und Tonfchichten durchfezen ', eine Elle; dann
folgt:
Eine wetleitförmige Schicht, die im Ganzen anderthalb Ellen mächtig
und großenteils aus kleinern fchwarzen Schichten zufarrt.,
mengeßzt iß. Diefe fchwarze Schichten beßehen teils aus
. grauer alaunhaltiger Tonerde, teils aus bituminöfer Holzerde
mit noch ganz deutlichen Holzßükktn. Ih re wäre F o lge
ift:
Rotgelber Leem, einen Zol ßark.
Geringhaltige und fer lettige Alaunerde -■)
Bituminöfe Holzerde mit Tonlagen; diefe kßnte vielleicht
zu Tufche angewandt werden.
Eine fchwarze Schicht mit eingemengten grauen Tonlagern, und
grauer, mit gelber Erde gemifchter Leem.
Die
* ) Im Jar 1558 fol hier von görlizer Bürgern eine Alaunhütte errichtet
worden fein, wovon man vor einiger Zeit noch die Butten in der
Erde gefunden, welche aber vermutlich der zu fchwachen Ader und
ihrer geringen Ergiebigkeit halber, wieder aufgelalfen worden.
Die Ziegel, welche aus diefen Leemgruben gebrant Ziegel
werden, find von dem vielen darunter befindlichen reinenfärbung,,,
Ton nach dem Brande ganz blas, daher hier die Dachziegel
um ihnen ein Anfehen zu geben, rot angeftrichen werden.
Hiezu bedient man fleh der roten Erde, die fleh in den
oben befchriebenen Kalkbrüchen, befonders bei Oberneundorf.
findet. Das Hundert Mauerziegel wird mit 8 > und das
Hundert Dachziegel mit 9 Grofcheu bezalt, aufserdem aber
noch für jedes Hundert 4 Pfennige Zälgeld entrichtet. D e r
Pacht ift nach der Zal der Brände angefchlagen, und giebt
der Pachter fü r einen jeden Brand fechs und dreifsig Taler,,
Die Befchaffenheit der Felder auf den fitmtlichen Vor- Feldbau.
werken, konte ich wegen Abwefenheit des Pachters nicht
fo beftimt, als ich es gewünfeht hätte, erfaren. Von den
Pachter- -und Biyierfeldern werden von einem Dünger zwei
Früchte genommen. Man fäet nemiieh auf den. Dünger
Korn oder Gerfte, und im zweiten Jare K o rn , Haber, oder
Heidekorn-; zu Zeiten, wenn man noch eine d r itte 'F ru cht
nemen zu können glaubt, wird im dritten Jare Haber oder
Heidekorn angebäut. Man hat auch Verbuche mit Klee in
die G erfte gemacht, von deren glüklichen oder minder glük-
lichen Erfolg ich keine gewiffe Nachricht erhielt, i A u f beiden
Vorwerken zu Penzig und Penzighammer werden järlich
hundert fünf und zwanzig Scheffel Korn, fünfzig Scheffel
Gerfte und zwanzig Scheffel Haber ausgefäet; hiezu körnt
noch ein grofser Teich, der wenn er abgelaffen ift, mit
neunzig Scheffel Haber bebauet wird. Die Ergiebigkeit des
Getreides ift hier, wie in den mereftenTandigen Gegenden,
Ein Scheffel Ausfaat giebt gewönlich zwei Schok, und das
Schok zwei Scheffel Körner, mithin in gewönlichen Jaren
das vierte Korn.