Der hohe Zuerft vom höhen Ofen, defien man fleh zum Schniefen
zen des Eifenfteines bedienet. Be i Erbauung deifelben wird
zuerft der Mittelpunkt des Ofens gefucht, und von diefem
zu bauen angefangen. A u f dem Grunde, wozu der fandige
der befte ift, gehet eine halbe E lle unter dem Boden- oder
Solßein eine Kreuzabzucht, das ift eine Kreuzrinne von Ziegeln*
deren Oefnungen auf der Form- Wajfer- oder Rükkenfeite durch-
gefchlagen, die ändern beiden Enden hingegen auf der Heerd-
und Windfeite vermauert find.*) A u f die Rinne wird nun
eine halbe E lle hoch gemauert, und auf diefe Mauer körnt
dann der Solftein zu liegen. Die inwendige Hölung des
Das G«-Plazes, worauf der Solßein gelegt werden fo ll, beträgt vier
' Ellen ins Gevierte; der Solftein felbft aber ift nur zwei und
eine halbe, oder drei Ellen lang und breit, doch kan er auch
etwas fchinäler fein, wo hingegen feine Dikke allezeit eine
halbe E lle betragen mus. A u f diefem Solftein, der, nebft
denen die ich gleich je z t befchreiben werde, das Geftelie ausmacht
und die aus Sandftein gehauen werden, kömt nach der
Waiferfeite das Riikkmßük, und fo auf der Wind- und Formfeite
die Seitengeßelßeine. A n der Vorderfeite liegen zwei Bakken
oder fogenante Falßükke, , welche mit dem Kopfe, das ift
mit dem einen Ende, an die Seitengeftelfteine anftofseri.
Zwifchen diefen Bakken bleibt vorwärts eine Oefnling zum
Stich, die man beim Zumachen des Ofens mit Ton verfezt-
A u f dem Seitengeftelftein der Formfeite, welcher der Lager-
ßein genant wird, kömt das Formßük, in deifen unterer Seite
eine Rinne fü r die kupferne Form eingehauen ift, die man
den Plaz nent. V o r diefer Form liegen die Blasbälge, die
zur
, * 1 Sie ifl in I a r s metallurgifchen Reifen T. r. Taf. 4. Fig. 1. abgebildet,
wo man auch andre Teile, die in dieier Befchreibung genant werden»
-vorgeßelt finden wird.
zu r Erhaltung des Feuers notwendig find und welche, wie Dm Ge-
bekant, durch das Waller in Bewegung gefezt w e r d e n . ,» |
Diefem Stükke gegenüber an der ändern Seite leg t man
ein Geftelftük von gleicher Höhe und Maas des Form-
ftükkes; und auf die beiden vordem Bakken, wird ein
fchmaler S te in , das Titnpelftiik g en an t, quer über aufgé-
fezt Nun wird gerade in die Höhe gebauet, und zwei
oder mehr Geftelftükke auf die Seiten- und Vorderfteine fo
lange aufgelegt, bis fie mit dem Rükkenftükke gleiche
Höhe gewinnen.
A u f diefem fo zufammen gefezten Geftelie wird nun der Der Roß
Roßraum gemauert und dev Rofi felbft mit feuerhaltigen Leem und der
an diefe Mauer angefchlagen. Die Höhe und Dikke deifelben.
kan nicht algemein beftimt werden; feine innere Fläche aber
ift fchiefliegend und macht mit der Horizontallinie einen
Win ke l von fünfzig Grad. De r ganze Roft ftellet gleichfam
einen Trichter vor. Der Schacht wird nach und nach oben
enger und beugt fleh faft fo ein, dafs er dem in I a r s
metallurgifchen Reifen auf der vierten Tafel in der vierten F igur
gezeichneten Durchfchnit am meiften änlich fleht. Die
Höhe des Schachts vom Solftein an gerechnet, beträgt fünfzehn
Ellen. De r Durchmefier ift in der M itte, wo er die
eröfte W e ite hat, drei und eine halbe E lle , oben aber nur
anderthalb Ellen. Den Schacht umgiebt eine reichlich Ellen-
dikke Mauer, das Futter genant. Sie wird aus befonders
dazu gebranten Ziegeln ( Schachtziegel) mit Leem aufgefürt.
Diefe Schachtziegel find an dem innern Ende fchmäler, und
an dem äufsern um vieles breiter, fo dafs dadurch die äuf-
fere Peripherie des Futters oder der Schachtmauer einen
weit gröfsern Umfang als der inwendige oder der Schacht
felbft erhält. Um diefes F u tte r wird nun noch eine andere
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