TSpfer.geknetet wird. Das Gefchir, welches fie bereiten, ift fer
mancherlei: z. B . Oefcn von befonderer Fertigke it, Reibenäpfe
oder A e fch e , Schmelztiegel, welche mit geftoisenen
Sand beflreuet werden, Flafchen von verfchiedener Gröfse,
allerlei Krüge, z. B. Weinkrüge, welche häufig nach Prag
und W ien verfaren werden ; fie enthalten fechs bis acht
Mefskannen, auch wol zwei WafTerkannen: und andere
gemeine Töpferwaare. Befonders bereiten fie fer fe-
fte töpferne Rören, welche von langer Dauer find und zu
Wallerleitungen ftatt hölzerner oder eiferner Rören gebraucht
werden können. Diefe Rören find fechs viertel E l len
lang und fo eingerichtet, dafs eine in die andere pafst,
noch einmal fo weit als die hölzernen, im Durchfchnit vier
bis fünf Zol. Sie werden durch Kalk- und Gipskitte mit
einander verbunden. Man fol fie an einigen Orten in der
Oberlaufiz z. B . in Lukersdorf bei Lobau mit Nuzen gebraucht
haben.*) V o r den hölzernen haben fie den Vorzugs dafs
fie nicht fo leicht verwefen. Anderes gemeines Töpferwerk
wird in der Erde mürbe und aufgelöft; diefes aber ift fö
hart, wie Steingut, fchlägt Feu er am Stal und ift wenig-
ftens auf lange Zeit unveränderlich. Seine Farbe ift durch
und durch braun, wenn es aber die Töpfer inwendig graü
haben wollen, dann ftekken fie vor den Brand fetten Kien
in die Rören, welches nach dem Brennen eine Veränderung
der Farbe verurfachet. Das Handwerk wünfcht fielt
eine'
* ) Ein Augenzeuge verfichert. mich, daß fchon v o r ' einigen Jaren
mit denfelben zu IVien der Verfuch gemacht worden.: .öh’ .folche
■wirklich den hölzernen Rören hei Wafferleitungen vorzu-zieheh . wä-‘
ren. Die Erfarung hat. zum Vorteil der" Tonrören entfehieden.'
N u r müflen- fie an Orten, w o viele und fchwere Lallen' gefaren
werden, nicht zu feichte liegen.
eine Vermerung ihrer A rbeit, und würde fie erhalten, 'Wenn Töpfer,
die jez t befchriebenen Rören mer in Aufname kommen falten.
Dermalen ift auch diefes Handwerk in dürftigen Um-
ftäiiden, denn die Gifte ihrer Waare ift aufserhalb der Gegend
nicht bekant genug, und ihre Ausfur ins Preufifche
ganz verboten. Vorzüglich beklagte man f ic h , dafs die
Schlefifchen Töpfer den guten Ton ausfuren, Töpferwaare
daraus verfertigen und zum Verkauf nach Mufkau bringen
dürfen; da hingegen kein Sachfe bei Bauftrafe Ton aus
Schießen holen darf. Solte nicht auch diefe, vielleicht
nicht genugfam; erwogene Gewonheit, wodurch den hiefigen
Töpfern der gröfte Teil ihrer Narung entzogen wird;, eine
Verbelferung verdienen? —
Das dritte Handwerk machen die Leinweber aus. In Leiti-
der Stadt find achte derfelben, wozu noch zehn Landmei-*4'^ -
fter gehören. Sie zeichnen fich durch keine koftbare und
künftliche Arbeit aus, fondern weben nur gemeine und gröbere
Leinwand, welche auf dem Lande hiefiger Gegend
verbraucht wird. W ä re nicht ein fo grofser Garnmangel
und würde das im Lande erzielte Garn nicht überdies durch
Aufkäufer nach der bömifchen Grenze gefchaft,' fo könten
fich hier .wol noch fünfzig Leinweber hären. Ich übergehe
die Klagen wegen alzuftarker Abgaben , da ich nicht G e d iegenheit
genug gehabt habe, in Erwegung zu ziehen, ob
folche auch gegründet find.
Sonft war das Tuchmacherhandwerk hier fer anfehnlich. Tuch-
Sechs und dreifsig Meifter haben einft hier zu gleicher Zeitmacher.
Narung gefunden, jez t arbeiten deren nur noch fechfe. Sie
beziehen die Märkte und einige fogar die Leipziger Meflen.
Einmündig klagten fie mir, dafs die Urfache vom Verfal.
ihrer Narung keine andere, als die erlaubte Ausfur der
W o lle