Bmt&r E s wonen auch noch verfchiedene Handwerker in
welker, diefem Dorfe, welches die Freiheit hat, das lieh Profeifio-
niften darin anfezen können. Unter ihnen ift der Schlot',
fer ein fer gefchikter Man: er arbeitet gezogene Flinten-
rö re , Windbüchfen und viel andere Sachen mer, auf die
er oft von fernen Orten Beftellungen hat. Hievon zeuget
auch unter ändern eine Schreibmafchine, die in den Händen
des Herrn v o n G e r s d o r f ift, mit der eine Sache zu
gleicher Ze it dreimal gefchrieben werden kan.
Rengersdorf, am 10. ffulius.
f c a - l ß i geftern und heute regnicht und trübes W e tte r ift, fo
rfn- ’Sam- benuze ich diefes kleine Hindernis, um mich mit den nalung
X türllchen Merkwürdigkeiten, die mein gütiger W ir t auf ver-
H erm fchiedenen Reifen gefamlet hat, bekanter zu machen. Hätte
von Gers- kh Zeit übrig, fo würde es der Mühe Ionen , auch den
Jiorf philifchen Apparat, und die zalreiche Bibliotek deilelben,
in der befonders die von der Naturgefchichte der Erde oder
der phiiifchen Geographie handelnden Bü ch er , eine volftän-
dige Suite ausmachen, genauer zu betrachten; fo aber genügte
ich mich mit der Samlung der Foftilien, in der ich
von weit entfernten Gegenden die Gebirgsarten, deren Be -
fchaffenheit die Natur der Gebirge felbft deutlich zu erkennen
gab, beifammen fand.
Ich übergehe die volftändige Suite aller Kalkfteinar-
ten und ihrer Abänderungen, die aus den in der Oberlauiiz
befindlichen Kalkfteinbrüchen gefamlet waren, weil ich jez t
Gelegenheit haben werde, fie felbft an Ort und Stelle zu
betrachten; wo ich Ihnen dann folche fo genau wie möglich
befchreiben werde.
Hier
Hier hebe ich Ihnen nur einige Gebirgsarten von Miamt-
diefei fchönen Samlung aus, die mir befonders merkwürdiger», aus
waren. Dahin gehören die verfchiedenen auf dem R ie fen g e -* ’' Sam'
birge gefamkften Steinarten, z. B. iunS des
Sechsfeitig fäulenförmige und mit fechs Flächen zugefpizte B e r g - ^ X *
kriftalle mit einem bräunlichroten Ueberzuge auf Granit, worin i e r ! * /
Feldfpat in grünliches Steinmark verwittert ift; aus der Mummelgrube
im Riefengebirge.
Granit von groskörnigen abgefonderten SHikken der Bei Schreiberhau-
im Eiefengebirge zu Tage ausfezt und die Gebirgsart ausmacht. Der
fleifchrote Feldlpat, der in diefem Granit bricht, wird nach Berlin ver-
faren und in der Porzellanfabrike gebraucht.
Eine feine verhärtete Tonerde, die-gleichfals zur Berliner Porzellanfabrike
verfaren wird, findet fich im Gneife, auf der anlleigenden
j -Ncnrdweftfeite des Schmiedeberger Kammes, nahe bei den Forftbau-
dep. Das Zwifchengeilein iil ein trokner Qwarz delfen Bruch ins
Fasrichte überzugehen fcheinet. Sie ift jedoch fer mit Kiefel durchdrungen,
und fcheinet an einigen Stellen fogar in Hornftein- überzugehn.
Der Granit, welcher in den Schneegruben auf dem Riefengebirge
bricht; ift feinkörnig, die Feldfpatkörner find zum Te il verwittert, von
fleifchroter auch gelblichweifser Farbe; die Qwarzkörner find grau und
die wenigen Glimmerblätchen von bräunlichfchwarzer Farbe.
Porphirartiges Geftein von Obermoys bei Löwenberg in Schießen,
das fich befonders auszeichnet. Die rote eifenfehüffige Tonmaffe def-
felben ift ganz mit Kalkerde vermengt, auch liegen kleine Kalkfpat-
körner in derfelben; die Qwarzkörner find gros, ftumpfekkig:, von
milchweißer Farbe, im Bruche grobfplittrig und fehen dem Opal änlich.
Die Feldfpatkörner find rötlichweis, in Ton verwittert, und haben
Glimmerkörner in fich liegen. Aus den gefamleten Proben läft fich
nicht mit Gewisheit beftimmen, ob diefe Steinart zum Porphir, oder
zu den zufammengekitteten Steinarten gehöre.
F e rn e r war mir merkwürdig:
Ein Feuerftein, fo in Bömen auf der Röhe hinter Braunau gegen
Hohenelbe gefamlet worden war. Nach diefen Proben fcheint er derb
“ 3 anzu-.