Rengers- Das Streichen und Einfchieisen der Lager lies fich
dorfer |n ^e n hiefigen Brüchen am deutlichften bemerken und mit
Votge zr*Q e w js]l e it beftimmen. Sie fchiefsen ziemlich flach unter
einem Win ke l von fünfzehn Graden nach Nordoft eih, und
ihr Streichen geht von Südoft gen Nordweft.
Ab'dnde- Die hier gebrochenen Kalkfteine finden fich in nachrungendes
ftehenden Abänderungen.
Oberneundorfer
ü e r aus dem je z t bearbeiteten grofsen Bruche ift helbläulichgrau,
Kalkfteins• mit rötlichen und bräunlichroten eifenfchülügen Flekken, im Bruche
kleinfplitrig und blätrig, lezterer von feinkörnigen abgefonderten Stük-
ken: überdies ift er mit rötlichweiffen und fleifchroten Kalkfpat durchzogen,
und auf den Klüften zeigt fich eine grüne und bräunlichrote
Tonerde.
In
hochpreifsl. Landesökonomie-Manufaktur - nnd Kommerziendeputazion
nebft ändern Preisaufgaben, auch auf diefet
„ Wer im Kurkreife oder in der Oberlauftz einen neuen brauchbaren Kalkoder
zum Bauen tüchtigen Steinbruch entdekken, und glaubwürdige
Befcheinigung von der Güte des Kalks oder der Befthaffenheit des Steinbruchs
einreichen würde “
ein Prämium von fünfzig Talern gefezt worden war.
Diefer Man brachte alfo Zeugniffe bei, dafs er einen neuen Steinbruch
entdekt habe, weil Niemand von dem alten etwas wufte und auch
nicht auf den Gedanken kam, dafs es ein und eben dalfelbe Lager mit
den fchon gangbaren Steinbrüchen fein könne. Er erhielt alfo das
Prämium, one etwas Neues-entdekt zu haben, und die heilfame Abficht
hochgedachten Kollegiums war alfo verfelt: bemühte man fich
mer, die gemeinnüzige Kentnis von der natürlichen Befchaffenheit des
Erdbodens zu erlangen, fo würde es auch algemeiner bekant gewefen
fein, dafs in dem Striche von Rengersdorf bis Hennersdorf in einer
gewifien Tiefe mer als hundert einzelne Kalkfteinbrüche entdekt werden
können: und wenn ich für jede Anzeige eines neuen zum Bauen
tüchtigen Steinbruchs fünfzig Taler zu erhalten wüfte, fo hofte ich meine
auf diefe Reife verwandte Mühe und Unkoften erfezt zu haben.
In eifern alten Bruche liehet ein rötlichgrauer körniger Kalkftein, Rengers-
der fer eifenfchülüg, doch aber mit weiffen und rötlichweiffen körnigen dotfer
Kalkfpat durchzogen ift. Er kan nur zu Mauerfteinen gebraucht werden. Vorgebir-
In ’ einem ändern alten Bruche flehet ein rötlichgrauer Kalkftein
der mit einem eben fo gefärbten Tonfchiefer fchichtenweife abyyech- -Abände-
felte und wo! eben foviel Ton als Kalk enthalten mochte. rungendes
. . . . „ Oberneun-
Der Kalkftein, m einem der gedachten weltlich gelegenen verlaiie-^
nen Brüche, ift helweis, graulich und rötlichweis, jedoch hier und da^ ¡unp:nK
mit eifenfehülügen Tonadern durchzogen. Er giebt gebrant eirfeii fcho-
nen weiffen Kalk,
Der Tonfchiefer, welcher hier zwifchen den Kalkfteinlagern brichfr
ift, foviel ich davon gefehen habe, rötlichgrau, dun urid krumblättrig,
auch faft allenthalben mit Kalkftein durchzogen.
Etwas vom Kalkfteinbrüche faft nach We iten ift ein^
A nh öh e, aus welcher ein gelblichgrauer mit Q wa rz durchzogener
Hornftein, der fer klüftig ift, frei hervorfteht. E s
fcheint, als wenn diefer Qwarz den Ke rn des Gebirges ausmache,
und dafs der Kalkftein ihn umgebe, wenigftens ift dies die
"Vermutung des mergedächten Herrn v o n G e r s d o r f .
Die Ludwigsdörfer Kalkfteinbrüche liegen nabe an dem Ludwigsie
z t bearbeitet werdenden Oberneundorfer B ru che ; nur ei -dorfer
ner davon, der fogenante Kaflirersbruch, konte von
betrachtet werden. A lle s war darin, fo wie in den O b e r ^ * ^ '
neundorfer Brüchen, befchaffen: auch der Kalkftein war
der zuerft dafelbft befchriebenen Abänderung völlig änlich;
nur hatte derfelbe, da in den mächtigen Bänken der weif-
fe und fleifchrote körnige Kalkftein, in der Mitte zwifchen
dem helgrauen inne la g, ein weit lierlicheres Anfehen, und
könte wol auch, als Marmor bearbeitet, genuzt werden.
Die übrigen Brüche zu Ludwigsdorf gehören dem
Magiftrate zu Görliz. Da man in diefem Jare, weil man
noch hinlänglichen Vorrat an Kalkftein hatte, nicht in die-
D d 3 fen