Seiden- find vierekkig und das L och, worin das Tuch gelegt wird
berg. kugelförmig ausgeschweift; in diefem wird das Tuch mit
mrkn' ^6r ltn Wafler aufgelöften Walkererde gewalkt, und da,
' wenn diefes hinlänglich gefchehen, immer reines Wafler
zuflieft, fo wird dadurch die Walkererde weggefpült, und
nun das Tuch in reinem Wafler gewalkt. Durch die A usschweifungen
der Löcher und die gleiche Bewegung der
Stempel wird bewürkt, dafs das Tuch, obgleich abwech-
felnd, doch an allen Orten gleich geftampfc wird. Bei
hinlänglichen Wa fler können täglich durch einen Stempel,
fünf bis fechs Stiik Tuch zugerichtet werden.
Gebirge. Heute Vormittags betrachtete ich die von Seidenberg
der Burg- nach Often an der bömifchen Gränze gelegenen Gebirge.
btrS- Ueberal zeigt lieh in demfelben Granit: gleich hinter der
Stadt ift der Burgberg, der von einer vor Zeiten dafelbft geftandenen
alten Bu rg fo benennet worden; an feiner öftli-
chen Seite ftehet der Granit in grofsen Wakken zu Tage
aus. Diefer ift fer feil und dicht, fall unzerklüftet, doch
fchiefsen einige zarte Qwerklüfte nach Norden e in ; übrigens
ift er groskörnig, die Feldfpatkörner teils rötlich weis,
teils bläulichgrau, die Qwarzkörner rauch- und gelblichgrau,
die dazwifchen liegenden Glimmerblätchen und Glimmerkörner
aber dunkelfchwarz und ftarkglänzend; einige derfelben
Scheinen in fechsfeitige Tafeln kriftallifirt zu fein. A u f der
Höhe diefes fonft nur niedrigen Berges hat man eine fchöne
Ausficht gegen Abend nach der Landskrone und den löbauer
Berg und gegen Mittag in das Zittauer Gebirge. Ein Bach
hier der Kazebach, auf der Karte das H'ollemvaffer genant,
macht zwifchen Sachfen und Bömen die Gränze und fliell
in einem fer angenemen Tale, welches von beiden Seiten
mit hohen Bergen umgeben i f t , und von blumenreichen
. . nach
nach Altfeidenberg gehörigen Wiefen umgränzt wird. A u f S *« -
der nördlichen fächfifchen Seite des Tals im Altfe.denberger ^
Revier lieht feinkörniger graublauer Granit hervor defien Kazebact
gleiche fall horizontale Schichten befonders bemerkungswert
waren. Sie fallen ganz flach nach Mitternacht und werden
durch fall Senkrechte K lü fte , die einander hier und da
durchkreuzen und gröftenteils - von Nordoft gen Südweft
Streichen, durchfezt. A uch zeichnet floh diefer Granit
dadurch aus, dafs in demfelben reiner Qwarz trümmerweife
liegt und in feinen Drufen Qwarzkriftalle, auch reine Feld-
fpatftükke , ja zuweilen romboidalifche Iiriftalle befindlich
lind. Nach Often wird der Granit durch ein L a g e r, das
uiwefär vier Z o l ftark ift, abgefchnitten, welches ganz das
flasriche Gewebe des Gneifes hat; darauf folgt ein anderes
zwei Ellen mächtiges L a g e r , deflen bläulichgraues Gellem
dem erften Anfehen nach Porphir zu fein Scheint; indem
man einzelne gelblichgraue und rötliche Qwarz - und beld-
fpatkörner in der Hauptmafle des Gefteins liegen fleht:
W en n man aber bei genauer Unterfuchung ein einfaches
Vergröfserungsglas zur Hülfe nimt', wird man gewar, dafs
die bläulichgraue Hauptmafle des Gefteins nichts weiter als
ein Gemenge von fer feinen Glimmerblätchen ift, welche
den Feldfpat und Qwarz in fer dünnen wellenförmigen
Schichten beigemengt find, und dafs man alfo diefes Lager
für nichts als eine Abänderung von fer feinfehiefrigen Gneis
halten könne. Die gröfseren Stükke diefes Gefteins Springen
, wie jeder G n e is , in Scheibenförmige Bruchftükke.
A u f diefen Gneis folgt alsdann wieder Granit. Ob nun der
Gneis auf dem Granit aufftehe, oder ob> er zwifchen demfelben
ein eigenes Lager ausmache, läft fich nicht anders
F f f 3 Noch