Tuch- W o lle nach Schießen, und die Begünftigung der Schlefi-
macher. fchen Tuchmacher fei, welche ihr Tuch nicht nur nach
Sachfen bringen dürfen, fondern folches auch noch fogar
niedriger zu verzollen nötig haben. Solte diefes gegründet
fein, fo darf man fich über ihre Armut wol nicht wundern.
Uebri- Die übrigen Handwerker wil ich nur namentlich ange
Hand- f(jr en. Zw ölf Schneider; fechs Schmiede, welche ihr Eifen aus
werker. ¿ em Hammer von Keule nemen, und fich großenteils von
den Furleuten , welche hier durch nach Bömen faren, er-
nären; vier Bekker, die ihren Weizen aus der Niederlaufiz
ziehen; vier Kürfchner, die jedoch nur gemeine Sachen zur
Kleidung für die Bauern arbeiten; drei Seiler, welche lauter
rulfifchen Hanf, der im Waffer fer. dauerhaft ift, verbrauchen
fo llen ; drei Schloffen zwei Glafer; ein Hutmacher; ein
Beutler; ein Weisgerber; ein Lohgerber; zwei Satter, einer in
der Stadt und einer auf dem Schlöffe; ein Schwarzfärber; drei
Tifchler; zwei Zimmermeißer; drei Perukenmacher; ein Strikker;
ein Pofamentier; zwei Mauermeißer, nebft Gefellen; ein Sckor-
ßeinfeger; ein Tabakspfeifenmacher; zwei Seifenfieder; ein Nadler;
ein Tuchfcherer; ein Büchfenmacher und ein Walker. Aufserdem
find noch vierzehn Fleifcher, welche gute Narung haben; drei
Gaßhöfe; zwei Kramläden; eine Apoteke und eine Baderei in der
Stadt.
ZurStadt Z u der Stadt gehören zwei und fünfzig und eine
gehöriges halbe Rauche L a n d ; auf einen Rauch werden achtzehn
Lond. Scheffel Korn gefäet. Diefes Land ift fer ungleich unter
die Bürger verteilet, auch befizt die Stadt nicht mer alles
Land , weil verfchiedene einzelne Befizer ihre Grundftük-
ke an die Herrfchaft verkauft haben.
Die
Die Wäffe r diefer Stadt feheinen alle etwas Minera- Brunnen.
lifches bei fich zu füren, doch zeichnen fich folgende drei
Brunnen in diefer Rükficht vorzüglich aus. De r Brunnen
in dem Garten der Superintendentur giebt' ein W ad e r , w elches
weder frifch, noch gekocht mit Seife fchäumt. Ich un-
terfuchte es mit der Galläpfeltinktur: diefe veränderte das
Wa fier, machte es trübe; gleichfam molkicht und es färbte
fich grünlich. Die Lakmustinktur machte keine Veränderung.
A u s diefen Verfuchen fo lg e t, dafs darin keine
Säure, kein Laugenfalz, w ol aber brenliche und mucila-
ginöfe Teile enthalten waren.
Der zweite Brunnen ift auf der Schlofsgaffe in dem
Haufe des Herrn Rath Röhde, eines, würdigen Gelehrten.
Das Wafier riecht wie faule E ie r , fleht fich etwas fchwärz-
liph an , bleibt aber dennoch hell und durchfichtig. Die
Galläpfeltinktur macht es bräunlich, molkicht und trübe.
Diefes giebt einen deutlichen B ew e is , dafs nicht nur Eifen-
teilchen, fondern auch vitriolifche und brenbare Teile darin
enthalten find.
D e r dritte Brunnen, deffen Waffer bei der vorgenommenen
Unterfuchung deutliche Spuren feines minerali-
fchen Gehalts zeigte, liegt vo r dem Köblertore. Frifch
aus dem Brunnen gefchöpft giebt es einen etwas geiftigen
Geruch von fich. Sein Gefchmak ift wenig zufammenzie-
hend und herbe. Die Lakmustinktur färbte es purpurrot,
übrigens blieb das Waffer hell. E s enthält alfo flüchtige
und vitriolartige Teile.
Zur Zierde der Stadt dienen die faft gleichen, we- Monu-
nigftens gleich hohen Häufer, die ziemlich geraden Gaffen, wmf.
der reguläre Marktplaz , die fchöne wendifche K ir ch e , an
Leske Reife. Q welcher